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Ich bin unschuldig! Ich habe nur 100 Millionen Masken bestellt, ohne nachzufragen.
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Jens Spahn und die große Maskerade der Verantwortung – jetzt endlich ungeschwärzt, ungefiltert, ungeniert.
Berlin – Jens Spahn, Deutschlands einziger ehemaliger Gesundheitsminister mit Maskenflatrate und Bauprojekt im Berliner Luxussegment, hat ein Problem. Ein ziemlich großes. Und zwar in Form eines Berichts – nicht irgendeines, sondern dem Sonderbericht zur Maskenaffäre.
Bislang war das Ding so geschwärzt, dass selbst die NSA neidisch wurde. Jetzt ist der Bericht ungeschwärzt da – und siehe da: Das Ministerium wollte gar nicht Geschäftsgeheimnisse schützen. Es wollte bloß Jens Spahn schützen.
Oder wie man im CDU-Sprech sagt:
„Schwärzen ist auch eine Form von Transparenz – nur dunkler.“
Szene 1: Der Minister, der so viel Verantwortung trug, dass man sie lieber geschwärzt hat
Offiziell hieß es: Die Schwärzungen im Bericht dienten dem Schutz von Persönlichkeitsrechten, Firmengeheimnissen und der „Vermeidung von Prozessrisiken für den Bund“. Klingt harmlos. Blöd nur: Dahinter lagen exakt die Stellen, in denen steht, dass Jens Spahn höchstpersönlich 100 Millionen Masken für 5,40 Euro bestellt hat, ohne vorher zu fragen, ob die überhaupt gebraucht wurden.
Staatskunst auf Bestellung. Oder wie Spahn es vermutlich nennt:
„Proaktive Gesundheitsversorgung mit visionärem Bestellverhalten.“
Szene 2: Emix-Trading – das Amazon Prime für Pandemiepanik
Die Firma Emix-Trading aus der Schweiz – vertreten von Andrea Tandler, Tochter des CSU-Urgesteins Gerold Tandler – hatte das Angebot: Masken für 5,40 Euro. Spahn sagte: „Nehm ich.“
Andere Angebote für 4,50 Euro lehnte er wegen Überangebot ab. Überangebot? Das ist, als würde jemand im brennenden Haus sagen: „Ich lösche später – aktuell ist zu viel Wasser auf dem Markt.“
Szene 3: Spahn wusste alles – laut Bericht, Akte, Beamten und wahrscheinlich sogar Alexa
Der ungeschwärzte Bericht ist klar wie Desinfektionsmittel: Spahn war involviert, informiert und aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden.
Und trotzdem behauptet der Mann heute noch:
„Ich hatte keine Hinweise, die meine Entscheidungen infrage gestellt hätten.“
Er war also laut eigener Aussage der erste Minister der Geschichte, der bei 967 Millionen Euro Maskenbudget in einer Art Verantwortungskoma agierte. Quasi: „Ich habe zwar unterschrieben, aber war geistig im Funkloch.“
Szene 4: Die CDU im Versteckspiel – Schwärzen bis der Kanzler kommt
Das Ministerium unter CDU-Nachfolgerin Nina Warken erklärte die Schwärzungen mit „Datenschutz“. In Wahrheit schwärzte man jede Stelle, die nach „Spahn“ roch. Dokumente, Mails, Namen – alles, was die Geschichte vom unschuldigen Jens gefährden könnte, wurde bedeckt wie eine Parteispende in den 90ern.
CDU-Motto:
„Was nicht schwarz auf weiß steht, war nie da.“
Szene 5: Die Grünen wittern systematischen Betrug – und Spahn rührt weiter Zucker in die Teetasse
Janosch Dahmen (Grüne) nennt es eine „systematische Lüge“. Spahn nennt es vermutlich „kommunikative Asymmetrie bei nachträglicher Einordnung von Verantwortung.“ Oder auf Deutsch: „Ich laber mich da irgendwie raus.“
Jens Spahn, der Minister, der Schwärzung für einen politischen Zustand hielt
Was bleibt? Ein Bericht, der zeigt: – Der Minister war mitten drin, nicht nur dabei. – Die Schwärzungen dienten nicht der Republik, sondern der Reputation. – Und die CDU hat bewiesen, dass sie Transparenz nur für andere fordert.
Jens Spahn hat eine Performance hingelegt, die in jedem Polit-Thriller als zu unglaubwürdig durchfallen würde. Er bestellt wie Jeff Bezos, denkt wie Gerhard Schröder und redet wie ein PR-Berater in eigener Sache.
Letztes Wort aus der Satiressum-Redaktion:
„Die Maske ist gefallen. Und darunter: Jens Spahn, mit Edding, Vertrag und Notausgang.“
Nächstes Thema auf Satiressum.de: „Spahn erklärt die Krise: Warum Schwärzen sexy ist und warum Bedarf völlig überbewertet wird.“