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Klingbeils Kassen-Kabarett – Wenn der Haushalt zur Haushaltsparodie wird

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Klingbeils Kassen-Kabarett – Wenn der Haushalt zur Haushaltsparodie wird

Berlin, Bundestag. Lars Klingbeil betritt das Parlament. Im Arm: Ein Haushaltsentwurf, der dicker ist als die SPD-Mitgliederliste im Jahr 1972 – und genau so aus der Zeit gefallen. 3431 Seiten pure Finanzprosa, auch bekannt als: der Versuch, mit mathematischer Kreativität das politische Scheitern als Investitionsoffensive zu verkaufen.

Mit dem Pathos eines frisch beförderten Abteilungsleiters bei der Bundesdruckerei erklärt Klingbeil:

„Wir investieren in alles, was in einem SPIEGEL-Interview nach Aufbruch klingt.“

Klingbeil ist jetzt also Finanzminister. Und Vizekanzler. Und SPD-Vorsitzender. Und Hoffnungsträger. Also, zumindest für sich selbst.

Die SPD entdeckt das Geld – und nennt es Fortschritt

„Investitionen in die Zukunft!“, ruft Klingbeil. Übersetzt heißt das: 82 Milliarden neue Schulden und ein Budgetplan, der aussieht wie ein Wimmelbild aus dem Koalitionsvertrag mit der CDU. Jeder darf mal, alle kriegen was – nur die Ampel nicht, die steht auf Gelb-Rot.

Ein paar Highlights aus dem Klingbeil-Kassenknüller:

  • 120 Milliarden Euro jährlich für Zukunft! Also für: Bundeswehr, Beton und Buzzwords.
  • Steuererleichterungen für Menschen, die eh schon nicht wissen, wohin mit dem Geld. Die ärmere Hälfte? Bekommt den feuchten Händedruck des Klassenkämpfers von gestern.

Klingbeils politische DNA ist jetzt eine Mischung aus Helmut Schmidt und TikTok-Finanzberatung.

„Wir müssen mehr Schulden machen, um weniger zurückzuzahlen“, erklärt er – vermutlich sogar in echt.

Opposition in Aufruhr – und plötzlich wirkt die SPD seriös

Die CDU lobt. Die Grünen mosern. Die FDP trauert. Die Linke tobt. Die AfD hat Zahlen auswendig gelernt und ist stolz auf sich. Nur Klingbeil steht da wie ein Sparkassen-Praktikant auf dem Parteitag: die Haare frisch gegelt, der Blick fest auf das Ziel – und das Ziel ist: von niemandem gemocht zu werden, aber trotzdem alles zu entscheiden.

Selbst die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner wünscht sich ins Stillleben zurück, als noch leere Reihen statt lauter Rekorde herrschten. „Wer hier noch einmal meine Sitzungsleitung anzweifelt, bekommt einen Ordnungsruf und muss zur Strafsitzung mit Jens Spahn!“, ruft sie. Also quasi doppelte Strafe.

Klingbeils Dilemma: Zukunft oder Zahltag?

Denn klar ist: Wenn das alles nicht funktioniert – also die Wirtschaft nicht anspringt, die Schulden nicht magisch verschwinden und das Wachstum nicht wie versprochen explodiert – dann wird Lars Klingbeil vom Investitionspropheten zum Sparkassen-Heinz mit Rotstift.

Aber hey – das war dann wenigstens auch Zukunft. Nur halt 1983.

Lars Klingbeil – Deutschlands erster Finanzminister mit Influencer-Vibes

Er spricht von Wachstum, aber meint Schulden. Er spricht von Verantwortung, aber meint Excel. Und er spricht von sozialer Gerechtigkeit – und meint: Irgendjemand anders macht das dann schon.

Mit diesem Haushalt hat Klingbeil sich ein Denkmal gebaut. Aus warmen Worten, fallenden Rücklagen und steigenden Erwartungen. Es steht wackelig. Aber hey – immerhin steht es.