Satiressum – Satire. Scharf. Subversiv.
Veröffentlicht am
Politik

Lawrow gegen Merz: Wenn der Kreml den Zweiten Weltkrieg rückwärts googelt

Autor
Lawrow gegen Merz: Wenn der Kreml den Zweiten Weltkrieg rückwärts googelt

Kuala Lumpur – da, wo Diplomatie sich mit Durianfruchtduft paart, hat Sergej Lawrow wieder zugeschlagen. Der russische Außenminister, bekannt als der letzte lebende Sowjet-Botschafter mit WLAN, hat Friedrich Merz offiziell in die Hall of Fame der „Nazi-Kanzler“ aufgenommen – gleich neben Churchill, Biden und vermutlich einem Löffel Joghurt, der ihn mal schief angesehen hat.

Der Vorwurf: Merz, der Mann mit der Ausstrahlung eines aufrecht stehenden Flipcharts, wolle Deutschland militarisieren. Und nicht einfach irgendwie – nein, natürlich im Geiste von 1939. Laut Lawrow rede Merz in „Nazi-Parolen“, vermutlich weil er „Panzer“ gesagt hat, „Verteidigung“ buchstabieren kann und den Fehler gemacht hat, Russland nicht als „Partner mit leichtem Aggressionshintergrund“ zu umarmen.

„Merz setzt auf Panzer statt Petersilie“, raunte Lawrow in einem Ton, als wäre gerade das letzte Lenin-Denkmal von einem veganen Jugendclub bemalt worden.

Merz reagiert gewohnt staatsmännisch: Er schaut wie immer leicht beleidigt, leicht verwirrt – als hätte ihm jemand gerade erklärt, was ein Twitch-Stream ist. Der Kanzler, der rhetorisch immer klingt, als ob er gerade das Handbuch „Führen für Fortgeschrittene“ rückwärts liest, hatte im Bundestag gesagt, dass mit Russland diplomatisch nichts mehr zu holen sei. Eine Aussage, die in Moskau so ankam wie ein veganes Würstchen auf Putins Grillfest.

Lawrows Logik-Kaskade:

  • Deutschland rüstet auf? Nazi.
  • Deutschland hilft der Ukraine? Nazi².
  • Deutschland atmet hörbar? Provokation!

„Das ist die Rehabilitierung des deutschen Militarismus in Reinkultur“, erklärte Lawrow – und ließ dabei elegant außer Acht, dass Russland selbst gerade das Multifunktionspaket für imperiale Expansionen durch die Ukraine testet, mit inkludierter Raketenflatrate und Reichweitenbonus.

Zwischenfazit:

Während Merz noch überlegt, ob „Nazi-Vergleich“ jetzt eigentlich eine neue Form von politischer Kritik oder einfach nur russischer Dialekt ist, sitzt Lawrow in Malaysia, nippt am Tee und denkt sich die Welt zurecht – irgendwo zwischen sowjetischer Nostalgie, trolliger Imperialromantik und Putin-Fanfiction.

Das russische Argumentationsmuster – einmal dekodiert:

  1. Wir greifen ein Land an.
  2. Das Land verteidigt sich.
  3. Der Westen hilft.
  4. Also ist der Westen Nazi.
  5. Weil Stalin damals auch schon… ach, egal.

Spezialeffekt der Woche:

Die Bezeichnung „Nazi“ hat in Lawrows Sprachgebrauch mittlerweile die semantische Präzision eines Toastbrots im Sturm. Jeder, der nicht „Spasiba, Wladimir!“ ruft, ist automatisch Faschist. Angela Merkel? Nazi mit Zopf. Olaf Scholz? Nazi mit Gedächtnislücke. Friedrich Merz? Nazi mit Steuerklasse 1A.

Und was macht Putin währenddessen?

Er nickt zustimmend aus dem Kreml, blättert in seinem Lieblingsband „Wie man Kriegsverbrechen als Präventivmaßnahme verkauft“ und bereitet den nächsten „Befreiungsschlag“ vor – vermutlich auf Litauen, weil dort jemand das Wort „Russland“ in einem Kreuzworträtsel verwendet hat.

Sergej Lawrow lebt in einem Paralleluniversum, in dem der Zweite Weltkrieg nie geendet hat, die Ukraine eigentlich Polen ist, Deutschland sowieso wieder „an allem schuld“ ist – und er selbst der letzte Verteidiger der Wahrheit, bewaffnet mit sowjetischer Floskelmunition und einem extrem elastischen Verhältnis zur Realität.