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Putin spricht, Merz denkt – und der Rest der Welt fasst sich an den Kopf
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St. Petersburg, die Stadt der Geigen und der gezielten Raketenangaben. Wladimir Putin hat gesprochen. Und wenn Putin spricht, dann hört die Welt zu – nicht etwa, weil es informativ wäre, sondern weil man nie weiß, ob danach etwas explodiert, einkassiert oder verharmlost wird. Diesmal richtet sich der Zar von nebenan an niemand Geringeren als Kanzler Friedrich Merz – die personifizierte PowerPoint der Stabilität.
Putin bietet ein Gespräch an. Falls Merz anruft. Oder: Falls er sich traut. Oder: Falls Taurus fliegt. Dann, so der Kremlchef, „könnte es sehr schwer werden“. Was er nicht sagt, aber denkt: „Schwer für Deutschland. Und noch schwerer für das nächste Einkaufszentrum in Kursk.“
"Wir sind offen für Gespräche" – sagt der Mann mit dem atomaren Seitenschneider
Putins neueste Idee: Merz darf anrufen – aber nur, wenn er dabei keine Taurus-Taste drückt.
Der Kanzler, bislang zurückhaltend im Kontakt mit Autokraten, dürfte sich denken: „Ich telefoniere gern mit jedem – nur nicht mit jemandem, der jedes Gespräch in ein Ultimatum verwandelt.“
Putin warnt: Sollten deutsche Offiziere ukrainische Taurus-Lenkung unterstützen, wäre das eine Kriegserklärung. Ironie-Level: Wagner-Chor. Denn während Russland selbstverständlich zivile Wohnhäuser nur trifft, weil dort vermutlich ein Kinderbett voller Raketen steht, reicht bei Deutschland schon ein Software-Update für einen Skandal.
Putin-Logik 2024: Deutschland ist nicht neutral, weil es Fakten kennt
Die Bundesrepublik sei kein Vermittler mehr, so Putin – wegen Leopard-Panzern, Taurus-Drohungen und der Tatsache, dass Friedrich Merz „nicht nett“ zu ihm sei“. Im gleichen Atemzug erklärt er, dass auf russischem Boden deutsche Technik verwendet wurde – vermutlich meint er Siemens-Waschmaschinen in eroberten Kellern.
Die geostrategische Lage aus Sicht Putins: Russland greift gerade überall an – freiwillig, friedlich und zum Wohle der Nachbarschaft. Verluste? Nicht der Rede wert. Das Blut auf dem Gehweg? Wahrscheinlich Tomatensuppe.
Friedensverhandlungen mit Selenskyj? Nur wenn er abdankt. Oder verschwindet. Oder von Putin ersetzt wird.
Putin bietet Verhandlungen mit Selenskyj an – sofern Selenskyj nicht mehr Selenskyj ist. Eine Logik, die auch auf Diktator-Castingshows funktioniert: „Sie sind raus – aber wir sprechen gerne mit Ihrer Nachfolgerin.“
Die Behauptung, Selenskyjs Amtszeit sei abgelaufen, kommt aus einem Land, in dem demokratische Amtszeiten so verlässlich sind wie die Wettervorhersage in Tschernobyl.
Putin als Opa der Nation – jetzt mit Chinesisch sprechender Enkelin
Zwischen Kriegsgebrüll und Drohkulisse dann die große Menschlichkeitsrakete: Putin erwähnt seine Enkelin. Sie spricht fließend Chinesisch – mit einer Erzieherin aus Peking. Offenbar bereitet man sich im Kreml auf die Nachfolge vor: bilingual, linientreu, mit Erfahrung im betreuten Machterhalt.
Wirtschaftsforum mit Orchesterbegleitung – Taktstock statt Sanktionen
Der große Auftritt fand im frisch sanierten Konservatorium statt – symbolträchtig: Russland spielt Weltpolitik wie ein Dirigent ohne Partitur. Und wenn der Klang nicht gefällt? Dann fliegt eben eine Drohne mit Bassuntermalung.
Putin sagte übrigens auch, Russland habe keinerlei Interesse, Nato-Staaten anzugreifen. Fun Fact: Genau das sagte er auch zwei Wochen vor dem Einmarsch in die Ukraine.
Fazit: Putin bietet Gespräche an – und gleichzeitig die Vorbedingungen zur Kapitulation
Kanzler Merz wird’s nüchtern einordnen – vermutlich mit einem Satz wie: „Wer mit dem Feuer spielt, sollte nicht die Feuerwehr beleidigen.“
Und während Putin droht, erzieht und um sich bombt, bleibt Deutschland bei seiner alten Haltung: Keine Gespräche unter Erpressung. Keine Lieferung ohne Recht. Und keine Angst vor Großvätern mit Weltmachtkomplex.