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„Make Alcatunes Great Again!“ – Donald Trumps musikalischer Kleinkrieg gegen das Urheberrecht
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Washington D.C., 14. Juni 2025 – Der Tag, an dem das amerikanische Urheberrecht sich ein Grab auf der National Mall schaufelte, begleitet vom Crescendo einer gestohlenen Hymne, einem Flächenbrand an Selbstinszenierung – und einem Präsidenten, der den Unterschied zwischen Eigentum und „Das spiel ich jetzt einfach“ so gut kennt wie ein Alligator den Unterschied zwischen Veggie-Burger und Senatorenwade.
Finale furioso mit gestohlener Partitur „He Ain’t Heavy, He’s My Brother“ schallte durch Washington, als würden die Hollies persönlich aus dem Himmel herunterbrüllen: Nicht. Mit. Trump. Doch The Donald marschierte zu diesem Klassiker ein, als sei es sein Lebenslied. Und wenn man ehrlich ist – passt’s ja: Wer sonst trägt seine Brüder auf den Schultern? Also Jared Kushner, Eric, Don Jr… nun gut, er schleift sie eher wie überfüllte Koffer durch ein Ethik-Komitee.
750 Dollar für Welteroberung Die Parade-Organisatoren boten ernsthaft 750 Dollar für die Rechte an einem Lied, das bei Hochzeiten, Beerdigungen und Anti-Kriegs-Dokumentationen gespielt wird. Das ist etwa so, als würde man Beyoncé fragen, ob sie für einen Gratis-Burger bei Trumps Diner auftreten möchte. Spoiler: Es gab keine Lizenz. Und trotzdem lief der Song – gleich zweimal. Trump nennt das vermutlich „Business-Akumen“, Juristen eher „gesetzlich grenzdebil“.
Die 250-Jahr-Feier der Armee oder: Trumps Panzertheater Offiziell feierte man das US-Militär – inoffiziell feierte sich Donald Trump selbst. Panzer rollten, Raketen leuchteten, und zwischen Grillwürsten und Jubel stand der orangefarbene Hauptdarsteller auf der Bühne wie der menschgewordene Instagram-Filter „Militarismus mit Mayo“.
Illegal, aber episch: Das Soundtrack-Gate Das Lied, einst Sinnbild für brüderliche Menschlichkeit, wurde als bombastischer Soundtrack für Trumps Panzer-Ballett missbraucht. Während Veteranen dachten, es ginge um Kameradschaft, dachte Trump vermutlich: He ain't heavy – he's just my unpaid campaign staffer.
Amber Scott: „Mein Vater war kein Soundtrack für Despotie“ Amber Scott, Tochter des Komponisten, war schockiert. Sie dachte, ihr Vater habe ein Lied geschrieben, das verbindet – nicht eines, das in der YouTube-Beschreibung von Trumps Propagandakanal landet, direkt neben „Patriotic Pancake Tutorial“ und „Golf mit Gott: Episode 3“.
„Use a Note – Go to Jail“ Das Motto der Clearance-Firma EMG war offenbar nur für andere gedacht. Denn wie jeder weiß: Für Trump gelten Gesetze nicht – sie sind höchstens Handlungsempfehlungen für Loser mit Rechtsberatung.
Video noch online – Trump nennt’s „Fair Use durch Wahlsieg“ Trotz juristischer Drohungen ist das Video mit dem Song noch immer online. Trumps Begründung: „Das Lied hat sich freiwillig gemeldet. Ich habe es gar nicht gefragt. Es wollte gespielt werden. Wahrscheinlich war es ein Demokrat, der’s falsch verstanden hat.“
Die Krönung: Trumps Paraden-Ego In einer bizarren Wendung bezeichnete Trump die Kritik am Song als „Anschlag auf die Redefreiheit – und auf meinen Geburtstag“. Er verkündete außerdem, er werde „sehr bald ein Gesetz unterzeichnen, das alle Songs automatisch patriotisch macht, wenn ich sie benutze. Sogar Adele.“
Während Amerika versuchte, 250 Jahre Demokratie zu feiern, hat Donald Trump bewiesen, dass man auch mit gestohlenen Tönen, Panzern und Sponsoren wie Lockheed und Palantir ein musikalisches Eigentor inszenieren kann. He Ain’t Heavy – aber seine Eitelkeit wiegt tonnenschwer. Und wenn es nach Trump geht, kommt das nächste große Lied von Beethoven. Wobei… auch da: lieber vorher nochmal die Rechte klären.