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Sechs Monate Trumptastrophe – Der Wiedergänger im Goldanzug

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Sechs Monate Trumptastrophe – Der Wiedergänger im Goldanzug

Palm Beach, Irrsinnien – Sechs Monate. So lange braucht ein durchschnittlicher Mensch, um sich in einem neuen Job zurechtzufinden. Donald J. Trump hingegen brauchte nur sechs Minuten – um sich selbst zum besten Präsidenten aller Zeiten zu ernennen. Und das gleich im Doppelpack. Denn der Mann mit dem ständigen Sendungsbewusstsein hat es tatsächlich geschafft, in seinem zweiten (oder war es der dritte?) Amtsanlauf erneut den Amtseid auf sich selbst abzulegen – diesmal mit einer Bibel, einem Spiegel und einem Edding.

„Unser Land war tot. TOT!“, verkündete Trump gestern auf Truth Social, seiner digitalen Echokammer für Fans, die Capslock für eine Weltanschauung halten. „Ich habe es wiederbelebt! Es war wie Jesus, nur mit mehr Immobilien!“ Und während sein Team derweil neue Logos für das „Zweite Kommen des Donald“ designte (Motto: „Make Lazarus Look Lazy Again“), fragte sich der Rest des Landes: Wovon redet der Mann?

Das große Trump-Revival – oder: „Zurück in die Zukunftslosigkeit“

Laut Trump ist Amerika nicht nur wieder großartig, sondern diesmal „noch großartiger als das letzte Mal, wo es schon am allergrößten war“. Ein rhetorischer Doppelsalto, wie ihn sonst nur Leute hinbekommen, die ihren Lebenslauf auf Servietten schreiben.

Doch die Umfragen? Nun ja… sagen wir: Trumps Beliebtheitswerte befinden sich in etwa da, wo sein Gesundheitsplan immer war – versprochen, aber nie geliefert. Ein kleiner Überblick über das "Erfolgsorchester" des Präsidenten:

  • Steuern – 44% Zustimmung: Das sind 44% mehr als der Anteil an Steuererklärungen, die Trump je selbst ausgefüllt hat.
  • Immigration – 42%: Dank Kristi Noem und ihrer „Border-Show mit Stacheldraht und Pferden“.
  • Wirtschaft – 40%: Die einzige Mauer, die Trump je gebaut hat, war die um die Portemonnaies der Mittelschicht.
  • Tarife – 39%: Trump erklärt, China zahle die Zölle. Amerikaner merken: Mein Supermarkt wohl auch.
  • Gesundheitssystem – 38%: "I alone can fix it" war wohl ein Tippfehler. Er meinte „break it“.
  • Bundeshaushalt – 37%: Der „fiskalisch verantwortliche“ GOP-Kapitän steuert sein Budgetschiff mit verbundenen Augen und einer Kreditkarte aus Monopoly.

Trumps zweite Amtszeit – Die Deluxe-Edition der Peinlichkeit

In Wahrheit ist Trumps zweite Amtszeit wie ein 80er-Jahre-Remake, das niemand bestellt hat, aber jetzt überall läuft – in 4K, Dolby Surround und täglichem Livestream aus Mar-a-Lago. Die einzige wirkliche Innovation: Noch inkompetentere Mitarbeiter mit noch mehr Familienbindung und noch weniger Ahnung.

Und während „die Medien“ weiter berichten, als wäre es normal, dass ein Präsident jeden zweiten Tweet mit „Sad!“, „Rigged!“ oder „I’m the best ever, believe me“ beendet, sitzen seine Getreuen in Talkshows und erklären, warum Trumps Wahnsinn in Wahrheit ein 4D-Schachspiel ist. Spoiler: Es ist nicht Schach. Es ist Mensch-ärgere-dich-nicht, und alle Figuren sind orange.

Sechs Monate Trump – ein halbes Jahr Halluzination

Ronald Tramp, der sich einst selbst als "Wort zum Sonntag für Trumpisten" sah, blickt heute mit kaltem Grausen auf das, was er einst mit auf den Weg gebracht hat. Eine Mischung aus Marketing, Mythos und Massenhypnose. Und während Donald weiterhin täglich neue „Truths“ postet, die weniger mit Wahrheit als mit Wortdurchfall zu tun haben, fragt sich eine ganze Nation:

Wie viele zweite Chancen braucht ein Mann, um endgültig zu beweisen, dass er keine verdient?

Nur weil jemand auf seiner eigenen Plattform sagt, dass er der Beste ist, macht ihn das nicht zum Helden. Es macht ihn höchstens zum Hausmeister in seinem eigenen Paralleluniversum – mit goldener Krawatte und rostigem Kompass. Und wir? Wir leben in der Realität. Noch.