- Veröffentlicht am
- • Politik
"Skedaddle" – oder: Wie Donald Trump ein Wort bombardierte, das sich nie etwas hatte zuschulden kommen lassen
- Autor
-
-
- Benutzer
- tmueller
- Beiträge dieses Autors
- Beiträge dieses Autors
-

WASHINGTON, IRREALITÄT – Donald Trump, der orangefarbene Asterix unter den Autokraten, hat erneut bewiesen, dass er in einem Paralleluniversum lebt, in dem Wörter nicht aus Buchstaben bestehen, sondern aus spontaner Eingebung und Fox-News-Halbwissen.
In einem denkwürdigen Moment (auch wenn niemand mehr wissen will, was Trump so denkt), lobte der Ex-Präsident eine US-Militäraktion im Iran mit der Sensibilität eines Presslufthammers im Porzellanladen. Doch statt sich auf geopolitische Expertise zu stützen, zog Trump ein Wort aus dem Hut, das ihn vermutlich beim Frühstück mit Ketchup und Burger ansprach: „Skedaddle“.
"Skedaddle" – Wenn Wörter flüchten, weil Trump sie anfasst
„Diese Maschinen flogen 37 Stunden ohne Unterbrechung, sie machten sich aus dem Staub. Kennen Sie das Wort Skedaddle? Es bedeutet Skedaddle. Es ist ein wunderschönes Wort. Es klingt wie ein Tanz – Skedaddle, Baby!“ – Donald J. Trump, vermutlich im Delirium
Ein Präsident, der im Ernst glaubt, dass ein Verb sich selbst erklärt, ist entweder ein visionäres Sprachgenie – oder Donald Trump. Wobei: Der Unterschied ist fließend. Wie Trumps Gedanken.
Trump fabulierte weiter, dass ein Pilot beim Abwurf der Bomben gerufen habe:
„Skedaddle! Lasst uns zum Teufel hier verschwinden!“
Was historisch exakt null Beweise hat, aber das hat ihn noch nie gestört. Trump-Logik: Wenn ich’s gesagt habe, ist es passiert. Period.
Wenn Bombenabwürfe und Kindersprache sich gute Nacht sagen
Die Militäraktion selbst beschrieb Trump mit der Feinfühligkeit eines Vorschlaghammers auf Baldachin:
„Jede Bombe traf ihr Ziel – wunderschön, unglaublich. Vielleicht die schönsten Bomben seit Pearl Harbor. Nur dass wir diesmal gewonnen haben.“
Man könnte meinen, er hätte bei Pinterest nach „ästhetische Explosionskunst“ gesucht und ein Moodboard erstellt. Wahrscheinlich gibt’s schon ein NFT dazu. Titel: Skedaddle – The Art of War.
Wortakrobatik à la Trump: Wenn Käse reimt, weil er will
Trump entwickelte sich während der Sitzung zunehmend zu einem esoterischen Sprachforscher mit leichtem Realitätsleck. Seine Erklärung von „Skedaddle“ erinnerte an einen LSD-Trip auf Fox & Friends:
„Skedaddle ist wie ein Superheld. Wenn Superman flieht, skedaddlet er. Und Batman auch. Vielleicht sogar Jesus. Ich weiß es nicht, aber viele Leute sagen das.“
Sprachwissenschaftler weltweit verließen synchron ihre Zoom-Meetings und gingen wimmernd in Frühpension.
Trump, der Präsident der poetischen Primitivitäten
Nach „Covfefe“, „Bigly“ und „Yo Semite“ ist „Skedaddle“ der neue Star am Trump’schen Sprachfirmament. Quellen im Weißen Haus vermuten, dass Trump demnächst ein eigenes Wörterbuch plant: „Trumpionary – Words That Win. (And Make You Rich)“
Auszüge (nicht lektoriert):
- Groceries = Zeug, das Melania bestellt, aber nie isst
- Impeachment = eine Fernsehsendung, die zweimal abgesetzt wurde
- Skedaddle = was ehrliche Leute tun, wenn das FBI klingelt
Wenn Präsidenten Wörter schänden
Es bleibt das Gefühl, dass Donald Trump ein Lexikon ist, das man in Benzin getränkt und angezündet hat – in Zeitlupe, kommentiert von Tucker Carlson.
„Skedaddle“ mag ein harmloses Wort gewesen sein. Doch unter Trumps Zunge wurde es zu einer rhetorischen Massenvernichtungswaffe. Eine, die jeden Satz sprengt, bevor er beginnt.
Skedaddle – das Wort, das ging, bevor es kam
Donald Trump hat mit seinem Ausflug ins Wörterland einmal mehr bewiesen, dass er:
- eine Sprache spricht, die nur er versteht,
- Sätze beginnt, ohne zu wissen, ob sie enden,
- und Wörter behandelt wie Immobilien: aufblasen, falsch bewerten, bankrott erklären.
Sein Kabinett klatschte pflichtbewusst, einige Minister sollen heimlich „Wordle“ gespielt haben. Einer murmelte leise:
„Wir sollten wirklich skedaddlen, bevor er 'Gulasch' erklärt.“
Skedaddle, Amerika. Solange du noch kannst.