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Trumps fliegender Goldesel – oder wie man eine Boeing aus Öl, Atomgeld und Größenwahn bastelt
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Donald Trump hat wieder zugeschlagen – diesmal nicht mit Tweets, sondern mit Turbinen. Der Präsident der Vereinigten Staaten, bekannt für seine subtile Diplomatie und seinen Hang zum Dezenten (hust), hat sich kurzerhand von Katar eine Boeing 747-8 schenken lassen. Warum? Weil „gratis“ in Trumps Welt dasselbe bedeutet wie „mit Rechnung an die Steuerzahler – aber in Goldbuchstaben“.
Katar schenkt, Amerika zahlt – ein Traum in Rot, Weiß und Schmiergeld
Katar, dieses charmante Sandkastenkönigreich mit mehr PR-Budget als Menschenrechten, dachte sich wohl: „Warum Trump kaufen, wenn man ihn auch einfach beschenken kann?“ Und siehe da: Eine nagelneue Boeing 747-8 für den POTUS, verpackt in diplomatischer Vaseline und mit einer Schleife aus Panzertape.
Doch halt – die amerikanische Verfassung kennt da so eine lästige Klausel, wonach Präsidenten keine Geschenke von fremden Regierungen annehmen dürfen. Kein Problem! Man reicht den Flieger einfach über das Pentagon durch – quasi eine Geschenk-Pipeline mit Tarnkappe. Wenn Korruption ein Kunstwerk wäre, hieße der Künstler: The Donald.
„Ich wäre ein Idiot, das nicht anzunehmen.“ – Trump über sich selbst, ganz ohne Ironie
Der Präsident verteidigte die „Spende“ wie gewohnt mit einer Mischung aus Schamlosigkeit und Schlitzohrigkeit: „Ich wäre ein Idiot, das nicht anzunehmen.“ Stimmt. Wobei die eigentliche Idiotie in der Tatsache liegt, dass er damit durchkommt – und gleich noch ein paar Atomraketenbudget-Milliönchen mitnimmt.
Denn wie sich herausstellt, kommt die Boeing nicht nur „for free“, sondern auch „mit Umweg über das Sentinel-Programm“ – jenes Projekt, das eigentlich zur Modernisierung landgestützter Nuklearwaffen gedacht war. Aber was sind schon atomare Sicherheitsstrategien gegen die Notwendigkeit, goldene Vorhänge in einem Privatjet zu installieren?
Die fliegende Trump-Suite: Willkommen an Bord von Air Force None
Die Umbauten lesen sich wie die Wunschliste eines überdrehten Reality-TV-Oligarchen:
- Notfall-Operationssaal (falls sich der Präsident beim Golfen einen Fingernagel einreißt),
- gesicherte Kommunikationszentrale (um rund um die Uhr mit Sean Hannity zu konferieren),
- und natürlich – wie sollte es anders sein – goldene Innenverkleidung.
Es fehlt eigentlich nur noch ein Whirlpool mit MAGA-Sprudelfunktion und ein Bordkühlschrank, der ausschließlich Diät-Cola und Egoschmeichler enthält.
Und was ist mit Ghislaine Maxwell?
Ach ja, beinahe vergessen. Während der Jet umgebaut wird, denkt Trump laut über eine Begnadigung für Ghislaine Maxwell nach. „Man hört viel über sie in den Nachrichten“, sagte er kryptisch – was vermutlich bedeutet: Er hat ihren Namen in der Fernsehzeile gesehen, während er CNN beschimpfte.
Eine Begnadigung wäre ungefähr so geschmackvoll wie ein Pressetermin im Puff – aber hey, was sind schon moralische Standards, wenn man einen neuen Jet hat?
Wenn Größenwahn fliegt
Was bleibt, ist das Bild eines Mannes, der sich einen Jet schenken lässt, ihn mit Atomgeld vergolden will und dabei mehr politische Minenfelder umschifft als eine Reality-Show in Nordkorea. Trump hat es geschafft, ein Flugzeug zum Symbol seiner ganzen Präsidentschaft zu machen:
Teuer, unnötig, gefährlich – aber glänzend lackiert.