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Politik

Der designierte Thronfolger – JD Vance, der Mann, der den MAGA-Mantel warmhält, bis der Kaiser sich entscheidet, ob er je abtritt

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Der designierte Thronfolger – JD Vance, der Mann, der den MAGA-Mantel warmhält, bis der Kaiser sich entscheidet, ob er je abtritt

Donald Trump, der einzige US-Präsident, der sich selbst noch als „zukünftiger ehemaliger Präsident“ bezeichnet, hat wieder einen dieser Momente gehabt, in denen er das politische Schachbrett betritt – allerdings mit der subtilen Taktik eines Vorschlaghammers. Auf einer Bühne, umgeben von treuen Anhängern, Fox-News-Kameras und einem Stapel ungeöffneter Aktenordner („Beweise“ für die Wahl 2020, selbstverständlich), erklärte er: JD Vance ist „am wahrscheinlichsten“ der Mann, der 2028 die MAGA-Fackel tragen soll.

Für die Übersetzer: Das ist Trumps Code für „Er macht, was ich sage, lacht an den richtigen Stellen, und wird nie vergessen, dass ich der Typ bin, der ihn ins Oval Office-Casting geschickt hat.“

Vom Hillbilly zum Hofnarren – der Vance’sche Karriereplan

JD Vance, einst Autor von „Hillbilly Elegy“ und politischer Nobody, hat den Wechsel vom kritischen Außenseiter zum loyalen Vizepräsidenten in Rekordzeit vollzogen. Er hat das MAGA-Überlebenshandbuch offenbar auswendig gelernt:

  1. Nie zu schlau wirken – könnte als Bedrohung interpretiert werden.
  2. Nie zu eigenständig wirken – könnte als Verrat gelten.
  3. Stets bereit für spontane Lobhudelei – selbst wenn es um die „weltweit beste Trump-Steak-Kollektion“ geht.

Seine Antwort auf die 2028-Frage war daher eine Meisterleistung in politischer Selbstzurückhaltung: „Es ist viel zu früh, um darüber nachzudenken.“ Übersetzung: „Ich habe bereits die Monogrammservietten bestellt, aber ich warte, bis der Chef es twittert.“

Rubio – der Running Mate im ewigen Wartemodus

Neben Vance erwähnte Trump auch Marco Rubio, den Mann, der in der politischen Casting-Show „Trumps Next Top Running Mate“ seit Jahren zuverlässig bis ins Halbfinale kommt – und dann wieder ausscheidet. Rubio könnte 2028 also Vances Sidekick werden, so wie Robin zu Batmans Batman – nur dass Batman in diesem Fall noch im Ruhestand mitmischt, ständig zurück auf die Bühne springt und ruft: „Übrigens, alles meine Idee!“

Der konservative Jubel-Chor

Charlie Kirk, Amerikas prominentester „Wie ich mit einem Podcast Millionen verdiene“-Konservative, nennt Vance ein „führendes Licht“ für junge Rechte. Ob damit ein heller Leuchtturm oder eher eine flackernde Glühbirne gemeint war, ließ er offen. Sicher ist nur: Wenn Kirk jemanden lobt, heißt das meist, dass dieser mindestens dreimal „Woke“ in einem Satz untergebracht hat, ohne dabei zu blinzeln.

Demokratische Spitzen – das „freundliche Messer“

Pete Buttigieg, politisch so glatt wie eine frisch polierte Flughafenlounge, sagte über Vance: „Sehr klug, aber nicht sehr prinzipienfest.“ In Washington ist das etwa so, als würde man einem Koch bescheinigen: „Kann perfekt Steak grillen – serviert es aber gern roh, wenn’s schneller geht.“

Der Trump’sche Dreifach-Coup

Mit dieser kleinen Andeutung hat Trump gleich mehrere Dinge erledigt:

  1. Seine Macht gesichert – Wer seinen Nachfolger benennt, ist selbst der Königsmacher.
  2. Vance gebunden – Ein politischer Ritterschlag mit eingebautem Leinenzwang.
  3. Rubio bei Laune gehalten – Falls Vance doch mal eigene Ideen hat (Trump nennt das „schwere Meuterei“), steht der Ersatz schon bereit.

MAGA 2028 – oder „Same Show, new face“

In Wahrheit dürfte Trump völlig egal sein, ob 2028 Vance, Rubio oder der gut gelaunte Typ vom Mar-a-Lago-Buffet antritt – solange er selbst im Hintergrund weiter die Teleprompter-Texte schreibt und mindestens dreimal pro Woche „Fake News!“ in die Kamera rufen darf.

Bis dahin wird Vance als Vize brav auf der Rückbank des politischen Golfcarts sitzen, während Trump vorne steuert, laut hupt und jedem, der vorbeikommt, zuruft: „Ich fahre Amerika geradeaus – und wenn nicht, dann wenigstens in die richtige Richtung: zu mir.“