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Elon Musk und die deutsche Demokratie – Raketenstart ins Rathaus
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Wenn Köln plötzlich Cape Canaveral wird
Deutschland hat viele Sorgen: Bürgergeld, Bürokratie, kaputte Schultoiletten. Aber Elon Musk sieht nur eins: Köln als Frontstadt im Kampf ums Weltende. Auf X (also Twitters Zombie, powered by Chaos-Update 12.4) haut der Tech-Milliardär raus: „Entweder Deutschland wählt die AfD oder es ist das Ende Deutschlands.“
Danke, Elon. Endlich klärt uns mal jemand auf, der ansonsten lieber Autos explodieren lässt, als dass er sie erfolgreich parkt. Und was macht er? Er deutet eine Kommunalwahl wie einen Countdown bei SpaceX: „10, 9, 8, wählt AfD – oder Deutschland explodiert!“
Dass es dabei um den Kölner Stadtrat geht – also um Dinge wie „neue Hundewiese in Ehrenfeld“ oder „Sanierung der Mülheimer Brücke“ – interessiert nicht. Für Musk ist Köln offenbar die Startrampe der Apokalypse.
Der Milliardär als AfD-Wahlhelfer
Elon Musk macht seit Monaten Werbung für die AfD. Er twittert, streamt, philosophiert. Er lobt die Partei als „letzten Funken Hoffnung“. Wäre die AfD ein Start-up, Musk hätte sie längst gekauft und auf dem Marktplatz von Köln mit einem Tesla-Ladekabel präsentiert: „Hier, liebe Deutschen, das ist die AfD 2.0 – jetzt mit Autopilot nach rechts!“
Er interviewte Alice Weidel, als sei sie die neue Chefingenieurin von SpaceX. Man wartet nur darauf, dass Musk demnächst ankündigt: „AfD-Raketenflug zum Mars – erste Kolonie ohne Gender-Toiletten.“
Der Karneval als politisches Testgelände
Die AfD liegt in Köln bei 12 Prozent. Das reicht für eine Bank im Stadtrat, nicht für die Weltherrschaft. Aber Musk sieht in diesen 12 Prozent offenbar den Startschuss für die neue Weltordnung. Köln, Karnevalshochburg, Domstadt, Stadt der Toleranz – und Elon Musk sagt: „Nur AfD oder Ende.“ Die Pointe: In Köln würden die Leute wahrscheinlich lieber ihre Lieblingskölsch-Sorte zur Bürgermeisterin wählen als die AfD. Aber Musk glaubt, der Dom kippt um, wenn nicht sofort „America First“ auf Kölsch gesprochen wird.
Musk – zwischen Trump, Doge und Demokratie
Vergessen wir nicht: Musk war schon einmal offizieller Teil der US-Regierung. Unter Trump durfte er als Leiter der Abteilung für Regierungseffizienz (Doge) antreten. Der Mann, der jahrelang brauchte, um Teslas Türen so einzubauen, dass sie sich schließen, sollte plötzlich den US-Staat effizient machen. Das Ergebnis? Statt Bürokratieabbau gab es Memecoins im Weißen Haus.
Sein neuester Versuch, die Welt zu retten: die Gründung einer „America Partei“. Klingt nach Fast Food, war aber eine politische Bewegung. Nur: Das Projekt liegt auf Eis – vermutlich, weil Musk gerade damit beschäftigt ist, ein selbstfahrendes Bierglas fürs Oktoberfest zu entwickeln.
EU, bitte übernehmen
Während die EU überlegt, wie man Musks Plattform regulieren könnte, erklärt er, wer Deutschland retten darf. Ironie: Würde man Musk die deutsche Digitalisierung überlassen, er würde wahrscheinlich vorschlagen: „Jeder Bürger bekommt eine SpaceX-Rakete als Faxgerät.“ Immerhin schneller als die Post.
Köln als Raketenbasis – die neue Weltordnung?
Musk sieht Köln offenbar als ersten Dominostein: Fällt Köln, fällt Deutschland, fällt Europa, fällt das Universum. Dabei sind die Themen im Kölner Stadtrat überschaubar: Parkraumbewirtschaftung, Kitas, Radwege. Musk dagegen verkauft das Ganze wie eine Schlacht im intergalaktischen Bürgerkrieg: „Heute Radweg, morgen Weltuntergang.“
Und während Musk diese Apokalypse beschwört, sitzen die Kölner entspannt in der Südstadt und fragen sich: „Zahlt der eigentlich auch Grundsteuer B?“
Die Demokratie als Beta-Test
Deutschland kämpft noch mit Bürgergeldreformen, Kanzlerreden im Bundestag und der Frage, ob Faxgeräte noch als Kulturerbe geschützt werden müssen. Musk dagegen erklärt aus dem fernen Texas, welche Partei Deutschland retten soll. Das ist, als würde Dieter Bohlen plötzlich über das chinesische Politbüro entscheiden: laut, absurd und völlig daneben.
Aber vielleicht hat Musk recht: Vielleicht ist Köln wirklich der Ort, an dem über Deutschlands Zukunft entschieden wird. Zwischen Karnevalsvereinen, Kölsch-Brauereien und einer Wahlbeteiligung von 48 Prozent. Doch eins ist sicher: Deutschland wird nicht untergehen, wenn die AfD nicht gewählt wird. Wahrscheinlicher ist, dass der nächste Tesla in Flammen aufgeht.