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Dr. Donald und die Zolltabletten – Trumps bitterste Medizin für die Welt
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Donald Trump hat wieder einen neuen Patienten: die gesamte Pharmaindustrie. Diagnose: „Unamerikanisch teuer“. Therapie: Strafzölle, hochdosiert, ohne Rezept, dafür mit Nebenwirkungen für die halbe Weltwirtschaft.
Der Plan klingt einfach wie eine Werbetafel in Atlantic City: Erst 150 Prozent Zoll, dann 250 Prozent – quasi eine Doppel- und Dreifachdosis „America First“. Für Trump ist das keine Wirtschaftspolitik, sondern eine Art Notfallmedizin, die er höchstpersönlich in der geopolitischen Apotheke anmischt.
Schweizer Pillen-Paradies als Feindbild
Besonders die Schweiz hat es ihm angetan. Laut Trump „macht sie ein Vermögen mit Arzneimitteln“ – was bei ihm vermutlich heißt, dass sie es wagt, Pillen herzustellen, ohne das Weiße Haus vorher um Erlaubnis zu fragen. Neutralität hin oder her – im Trump-Kosmos ist die Eidgenossenschaft offenbar ein pharmazeutischer Bond-Bösewicht mit Tablettenstreuer statt Pistole.
Deutschland: Sozialismus in der Apotheke
Und dann das „sozialistische Gesundheitssystem“ in Deutschland, das Trump offenbar für eine kommunistische Verschwörung hält, um amerikanische Senioren um ihre letzten Dollar zu bringen. In seiner Welt führt jede deutsche Rabattregel direkt zu einem Dollar-Aufpreis in Kansas City – ein globales Nullsummenspiel, das vermutlich nur in Trumps Kopf funktioniert.
Der Präsident als Zoll-Apotheker
Stellen wir uns vor: Trump im weißen Arztkittel, an der Grenze zu Mexiko, in einer Hand der Zollstempel, in der anderen eine XXL-Pillenpackung. „Herstellungsland Schweiz? Zack – 250 Prozent drauf! Irland? Das Doppelte! Deutschland? Vergesst es – wir produzieren jetzt unsere eigenen Gummibärchen-Vitamine.“
Dass die Pharmaindustrie warnt, Preissenkungen könnten die Entwicklung neuer Medikamente bremsen, beeindruckt Trump wenig. In seiner Logik gilt: „Wir haben doch schon Paracetamol – wie viele Wunderpillen braucht ihr denn noch?“
Börsenpanik als Placebo
Die Anleger bekamen nach seiner Ankündigung sofort Ausschlag – Börsenkurse runter, Nervosität rauf. Für Trump ein Zeichen, dass die Medizin wirkt: „Wenn die Börse hustet, heilt sich Amerika.“ Dass dabei auch die eigene Wirtschaft ins Fieber rutscht, ist wohl nur ein „Kollateraleffekt“.
Fazit: Trump will die Welt gesund machen, indem er ihr die Zunge herausstreckt und dann den Geldbeutel leert. Für ihn ist der Handelskrieg ein Hausmittel – wie Vicks VapoRub, nur dass man es in Milliardenhöhe aufträgt und in Zolleinnahmen abrechnet. Am Ende geht’s nicht um günstigere Medikamente, sondern um die Schlagzeile: „Ich habe der Welt die bittere Pille verpasst – und sie hat sie geschluckt.“