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Trumps Ultimatum-Show: Vom brüllenden Tiger zum Kreml-Vorleger – mit Goldborte

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Trumps Ultimatum-Show: Vom brüllenden Tiger zum Kreml-Vorleger – mit Goldborte

Donald Trump, selbsternannter Meisterstratege und Reality-TV-Präsident, hat wieder einmal den großen Hebel ausgepackt – und dann erstmal die falsche Wand getroffen. Sein Plan: Russland ein Ultimatum stellen, das die Welt erzittern lässt. Ergebnis: Ein 50-Tage-Zeitfenster, in dem Putin ungestört weiterbomben, besetzen und Tee trinken konnte. Für Moskau war das weniger Drohung als eine freundliche Einladung zum „All-you-can-shell“-Buffet an der Front.

Irgendwann fiel auch Trump auf, dass 50 Tage ein bisschen großzügig sind, wenn man einen Krieg stoppen will. Also kürzte er die Frist auf zehn Tage. Für Trump ist das der Inbegriff von Entschlossenheit – für Putin nur der Wechsel vom Wochen- auf den Tageskalender.

Atom-U-Boote als Selfie-Requisite

Ausgelöst wurde der ganze Schlagabtausch durch Dmitri Medwedew, den Mann, der in Russland ungefähr so viel Macht hat wie der Pförtner im Kreml, aber mit doppelt so vielen Beleidigungen pro Minute. Medwedew nannte Trump Dinge, die in seriösen Medien nicht zitiert werden – Trump konterte standesgemäß mit Capslock und der Entsendung von zwei Atom-U-Booten „näher an Russland“.

Ob die U-Boote mit Atomsprengköpfen, Atomantrieb oder einfach nur mit einem fetten Trump-Schriftzug bestückt sind, blieb offen. Hauptsache, die Kameras liefen.

Putins alte Masche: Zuckerbrot, Peitsche und ein Kissen fürs Ego

Putin weiß, wie man Trump behandelt: Ein bisschen Schmeicheln, ein paar „Freundschaft“-Fotos, und schon glaubt der Amerikaner, sie seien strategische Blutsbrüder. Dass Putin parallel Raketen auf die Ukraine schickt, sieht Trump höchstens als „aggressives Networking“.

Der Satz „Binnen 24 Stunden beende ich den Krieg“ war Trumps diplomatischer Höhepunkt – und der geopolitische Tiefpunkt der Realität. Das Einzige, was in 24 Stunden sicher ist, ist Trumps nächste Golfpartie.

Sanktionen oder Scheinaktion?

Das Ultimatum läuft bald aus. Wird Trump dann wirklich die Wirtschaftsschrauben anziehen? Länder wie China, Indien oder Brasilien unter Druck setzen, weil sie Putins Öl kaufen? Oder lieber wieder die EU anzapfen, weil die im Gegensatz zu Peking nicht mit einem Handelskrieg zurückschießt?

Sekundärsanktionen wären wie eine Schrotflinte im Porzellanladen der Weltwirtschaft – perfekt für Trump, solange er am Ende im Schaufenster stehen kann, um zu verkünden, er habe „alles richtig gemacht“.

Waffenlieferungen auf Europäisch

Falls Trump doch mal ernst macht, könnte er die Waffenlieferungen an die Ukraine hochfahren – aber bitte auf Kosten der Europäer. Schließlich muss das Weiße Haus Prioritäten setzen: Krieg führen ja, aber bitte mit vollem Haushaltsbudget für Steuererleichterungen und goldene Türgriffe im Trump Tower.

Ab Freitag entscheidet sich, ob Donald Trump als brüllender Tiger in die Geschichtsbücher eingeht – oder als samtgepolsterter Vorleger vor Putins Schreibtisch, vielleicht sogar mit goldenem Rand und gesticktem „Make Russia Great Again“-Logo.

Putin wird’s egal sein. Der lächelt, gießt sich einen Wodka ein und denkt: „Der beste Bettvorleger ist einer, der sich selbst hingelegt hat.“