- Veröffentlicht am
- • Politik
Kaltes Wasser, heiße Köpfe – NATO jagt russisches U-Boot im Nordmeer
- Autor
-
-
- Benutzer
- tmueller
- Beiträge dieses Autors
- Beiträge dieses Autors
-

Das Nordmeer – eine der kältesten Badewannen der Welt, gelegen zwischen Norwegen, Island und Spitzbergen. Normalerweise schippern hier höchstens Hurtigruten-Schiffe mit deutschen Kreuzfahrtrentnern. Doch nun will ein russisches U-Boot dort den US-Flugzeugträger USS Gerald R. Ford „bedroht“ haben. Bedroht – also in etwa so, wie ein Goldhamster einen Panzer bedroht, aber für Schlagzeilen reicht’s allemal.
Poseidon im Einsatz – die größte Schnitzeljagd des Nordens
27 Einsätze in 48 Stunden – das ist kein NATO-Training, das ist eine XXL-Version von „Schiffe versenken“. Poseidon-Flugzeuge kreisten über der Norwegischen See, warfen Sonarbojen ab, suchten fieberhaft nach Geräuschen, die irgendwie nach russischem Dieselmotor klingen könnten – und fanden vermutlich nur verwirrte Wale, die sich nun fragen, warum ständig metallische Ping-Geräusche ihr Liebesleben stören.
Britische und amerikanische Jets flogen so lange über der See, dass die Lofoten-Bewohner wohl dachten, der Eurovision Song Contest sei dieses Jahr nach Norden verlegt worden – Motto: „Findet das U-Boot, oder wir singen es herbei.“
„Ungewöhnliche Eskalation“ – NATO auf Schreckenssuche
Ein Verteidigungsbeamter nannte die Aktion eine „höchst ungewöhnliche Eskalation“. Was auf NATO-Sprech hinausläuft: „Wir haben keinen blassen Schimmer, ob das U-Boot da ist, aber sicher ist sicher, und der Haushalt muss schließlich ausgegeben werden.“
Ein ehemaliger Marinekommandant formulierte es noch schärfer: „Entweder sie haben das U-Boot schon gefunden – oder eben nicht.“ Das ist in etwa so erhellend wie die Ansage des Kapitäns im Bordradio: „Entweder wir fahren nach Norwegen oder nach Island. Wir halten Sie auf dem Laufenden.“
Russisches Pokerface im Periskop
Die Russen selbst schweigen – und genießen vermutlich das Spektakel. Schon die bloße Vorstellung, dass sie irgendwo unter Wasser auf der Lauer liegen könnten, reicht, um NATO-Generäle hektisch Sonarkaffee zu schlürfen. „Wir haben euch im Blick“, tönt die NATO. Russland denkt sich wahrscheinlich: „Prima, dann winken wir mal zurück – aus 400 Metern Tiefe.“
USS Gerald R. Ford – das schwimmende Statussymbol
Im Mittelpunkt: die USS Gerald R. Ford, der größte Flugzeugträger der Welt. Ein schwimmendes Hochhaus mit Startbahn und Einkaufszentrum, Kostenpunkt: 13 Milliarden Dollar. Eigentlich müsste man meinen, ein Schiff dieser Größe könnte man gar nicht bedrohen. Es sei denn, man ist ein russisches U-Boot, das Lust auf internationale Schlagzeilen hat – oder einfach nur versehentlich falsch abgebogen ist.
Zwischen Kabelangst und Kabelsalat
Hinter all dem Lärm steckt eine ernste Furcht: Russische U-Boote könnten transatlantische Datenkabel oder Pipelines angreifen. Also die Lebensadern des Westens – Netflix, TikTok und Heizgas. Sollte Putin die Kabel durchschneiden, stünde Europa im Winter ohne Serien, ohne Social Media und ohne Heizung da. Ein Szenario, das vermutlich sofort zum Aufstand der Jugend führen würde – Revolutionsslogan: „Wir wollen WLAN, nicht Waffen.“
Das Nordmeer wird zum geopolitischen Planschbecken, in dem NATO und Russland „U-Boot-Fangen“ spielen. Die NATO wirft Millionen ins Wasser, um ein Phantom zu jagen. Russland schweigt und freut sich, dass der Westen sich selbst nervös macht. Und die Fische dazwischen entwickeln so langsam PTSD vom Dauerping der Sonarbojen.
Der einzige wirkliche Gewinner: die „Sun“, die das Ganze meldete. Dort weiß man, wie man aus einer trüben Fischsuppe einen Weltkrieg kocht. Und so bleibt die Erkenntnis: Wer im Kalten Krieg nicht erfriert, der friert eben im Nordmeer – unter Begleitung von Poseidon und 200 Kaffeebechern voller Nervosität.