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Meloni baut, Trump kassiert – Die Nato-Brücke ins Absurde

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Meloni baut, Trump kassiert – Die Nato-Brücke ins Absurde

Giorgia Meloni hat’s geschafft: Italien bekommt endlich seine Brücke über die Meerenge von Messina. Offizieller Zweck: Sizilien ans Festland anbinden. Inoffizieller Zweck: Donald Trump ein Denkmal setzen – aus Stahl und Beton, drei Kilometer lang, 13 Milliarden schwer, finanziert aus dem Verteidigungsetat.

Denn Meloni hat das Bauwerk kurzerhand zur „nationale Sicherheitsinfrastruktur“ erklärt. Strategischer Wert? Laut Regierung unbezahlbar. Laut Militärexperten etwa so kriegsentscheidend wie ein Blumenkübel im Kanzleramt. Aber Hauptsache, es steht in den Nato-Büchern als Beitrag zur Abwehr Putins – falls der je auf die Idee kommt, Kalabrien mit Schlauchbooten zu erobern.

Beton statt Panzer

Während andere Nato-Staaten Häfen ausbauen oder Luftabwehr aufrüsten, gießt Italien Beton ins Meer. Plan: Falls Russland im Mittelmeer auftaucht, kann die italienische Armee 6000 Fiat Panda pro Stunde über die Brücke schicken. Für Trump ist das ein doppelter Sieg: Meloni erfüllt seine 5%-BIP-„Verteidigungsforderung“ – und zwar so kreativ, dass man fast vergisst, dass hier kein einziger Schuss fällt.

Trump als unsichtbarer Bauleiter

Offiziell plant Italien das Projekt selbst, inoffiziell weht schon der Trump-Touch durch die Baupläne: groß, teuer, fragwürdiger Nutzen, dafür aber „weltweit einzigartig“. Man erwartet förmlich, dass bei der Eröffnung eine goldene Gedenktafel hängt: „Inspired by Donald J. Trump – Making Bridges Great Again“.

Die strategische Fata Morgana

Militärexperte Alessandro Marrone bringt’s nüchtern auf den Punkt: Wer Truppen an die Ostfront verlegen will, fährt nicht über Messina, sondern über die Alpen oder die Adria. Aber warum Logik, wenn man Geschichte hat? Schon die Römer bauten hier 252 v. Chr. eine Brücke – um Elefanten zu verschiffen. Heute sind es halt Leopard-Panzer im Nato-Auftrag.

Salvini im Brückenhimmel

Matteo Salvini, sonst bekannt für Grenzzäune statt Brücken, ist im siebten Himmel. Endlich kann er von „dem größten Bauwerk Europas im 21. Jahrhundert“ schwärmen und sich als Macher inszenieren – egal, ob das Ding militärisch so relevant ist wie ein Kasernen-Kicker.

Italien liefert der Nato jetzt Beton statt Munition – und Trump bekommt in Europa ein Prestigeprojekt, das aussieht wie ein touristischer Werbespot mit Nato-Logo. Putin dürfte derweil kichern und überlegen, ob er nicht einfach einen Tunnel gräbt – sicherheitshalber direkt unter der „strategischen Meisterleistung“ hindurch.