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Politik

Ultimatum oder Ulk – Trumps Deadline gegen Russland

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Ultimatum oder Ulk – Trumps Deadline gegen Russland

Die Szene hat was von einem billigen Polit-Thriller: Donald Trump zählt die Tage runter, als würde er auf eine verspätete Amazon-Lieferung warten. Am Freitag endet sein „knallhartes“ Ultimatum an Russland – und der Kreml reagiert mit der Gelassenheit eines Katers, der vor einem vollen Napf sitzt.

Immerhin, ein bisschen Action gab’s: Wladimir Putin empfing in Moskau den US-Sondergesandten Steve Witkoff. Drei Stunden lang „konstruktive Gespräche“, was im diplomatischen Wörterbuch zwischen „Smalltalk über’s Wetter“ und „Wer zahlt den Tee?“ rangiert. Putins Berater Uschakow verkündete danach stolz, man habe „Signale ausgetauscht“. Übersetzt: Putin sendete „Haha, nett gemeint“, und Trump schickte zurück: „Ich drohe gleich nochmal!“

Schattenflotte statt Schattenboxen

Während Trump noch überlegt, ob er Putin mit Sanktionen, Twitter-Posts oder Golfclub-Einladungen beeindruckt, plant das Weiße Haus angeblich, die russische „Schattenflotte“ anzugehen. Das sind marode Öltanker mit mehr Aliasen als Trumps Steuererklärungen. Die EU hat schon über 400 auf die Schwarze Liste gesetzt, die USA nur gut 200 – wahrscheinlich, weil die restlichen in Mar-a-Lago als „strategische Gäste“ durchgehen.

Putins Friedensangebot light

Gerüchteweise will Russland als „Geste der Deeskalation“ seine Raketenangriffe pausieren – unter der Bedingung, dass die Ukraine sofort unterschreibt, dass Putin den Donbass behalten darf und Selenskyj ihm jeden Monat eine Glückwunschkarte schickt. Selbst Kreml-Insider stufen die Chance auf Erfolg als „gleich hoch wie Trumps Intention, seinen Twitter-Account zu löschen“ ein.

Trump wartet – Putin witzelt

Trump will erst sehen, was Witkoffs Moskau-Tour bringt, bevor er handelt. Das ist ungefähr so, als würde ein Feuerwehrmann abwarten, ob das Haus von allein aufhört zu brennen. Inzwischen hat Witkoff in diesem Jahr öfter den Kreml besucht als Trump seinen Friseur – und das will was heißen.

Putin spielt Schach, Trump spielt „Mensch ärgere dich nicht“ – und verliert trotzdem. Am Freitag wird sich zeigen, ob Trumps Ultimatum eine historische Wende bringt oder nur ein weiterer Eintrag in der Rubrik „Deals, die nur in Trumps Kopf funktioniert haben“. Bis dahin übt der US-Präsident vermutlich vor dem Spiegel, wie man „Wir werden sehen“ sagt, ohne dass es nach „Ich hab keine Ahnung“ klingt.