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Nordkoreas neue Exportstrategie: Menschen in Serie – jetzt mit Betonbeilage

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Nordkoreas neue Exportstrategie: Menschen in Serie – jetzt mit Betonbeilage

Man könnte meinen, Nordkoreas Wirtschaft bestehe ausschließlich aus Raketenstartshows, Kim-Jong-Un-Selfies und der Produktion von Staatsfernseh-Beiträgen, die selbst ein 80er-Jahre-VHS-Rekorder für „überproduziert“ halten würde. Doch Pjöngjang hat längst eine neue Cashcow entdeckt: die Ausfuhr von Premium-Billigarbeitern. Quasi ein „Arbeitskraft-Discounter“, nur ohne Kassensystem und Rückgaberecht.

Das Geschäftsmodell ist so simpel, dass selbst der nordkoreanische Wirtschaftsminister es versteht:

  • Russland hat keine Arbeiter.
  • Nordkorea hat zu viele Menschen.
  • Menschen sind billiger als Maschinen.
  • Menschen beschweren sich nicht, wenn man den Geheimdienst als betrieblichen „Personalrat“ einsetzt.

Putin & Kim: Bau-Kumpels mit Sinn für Effizienz

Während der Westen noch Fachkräftemangel mit komplizierten Einwanderungsprogrammen bekämpft, zieht Putin die „Kim-Card“. Ergebnis: Baustellen voller Nordkoreaner, die 20 Stunden am Tag schuften, während der Chef im Kreml lächelt, weil der Stundensatz günstiger ist als ein McDonald’s-Menü.

Kim Jong Un hingegen sitzt in Pjöngjang, schaut auf die Überweisungen aus Moskau und denkt: „Warum Kohle exportieren, wenn man Menschen exportieren kann, die sie abbauen – und zwar umsonst?“

Die UN? Die schüttelt derweil das Regelwerk und stellt fest: „Das ist verboten.“ Russland reagiert darauf mit einem Schulterzucken, das so groß ist, dass man es vom All aus sehen kann.

Das Leben im Baustellenparadies

Die Arbeiter berichten, dass ihre Schicht von 6 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts dauert – ein Zeitplan, der sogar Vampiren zu wenig Schlaf lässt. Zwei freie Tage im Jahr gibt es als Bonus – allerdings ohne Garantie, dass der Aufseher nicht trotzdem mit einer Liste vorbeikommt.

Die Unterkünfte:

  • Variante 1: Ein Container, der innen aussieht wie ein Tetris-Spiel, bei dem man verloren hat.
  • Variante 2: Der Rohbau, an dem man tagsüber arbeitet – jetzt mit dem Feature „Bodenheizung durch Körperwärme“.
  • Variante 3: Ein unfertiges Betonloch mit Planen vor der Tür, die Kälte abhalten sollen.

Die Hygiene? Eine Mischung aus „Camping in der Kanalisation“ und „Ferienlager für Ratten“. Ungeziefer gibt’s gratis.

Schlafen im Stehen – der neue Bauarbeiter-Yoga-Trend

Ein Arbeiter berichtet, er habe so lange im Stehen geschlafen, dass er morgens nicht mehr wusste, ob er schon wach ist oder nur vom Traum direkt in die Realität gefallen ist. Andere schaffen es, mitten im Betonmischen wegzunicken, werden aber unsanft vom Aufseher geweckt – meistens mit dem sanften Taktstock der Bauindustrie: einem rostigen Eisenrohr.

Studentenvisa – die russische Zauberformel

Weil die UN die Beschäftigung nordkoreanischer Arbeiter seit 2019 verboten hat, greift Russland zu einem Trick, der so dreist ist, dass er fast schon als Comedy durchgehen könnte: Man gibt den Arbeitern Studentenvisa. Offiziell studieren sie vermutlich „Betonwissenschaften mit Schwerpunkt 20-Stunden-Schichten“. Die Abschlussprüfung besteht darin, den nächsten Winter auf der Baustelle zu überleben.

Die zynische Logik des Systems

  • Kim bekommt Devisen, um neue Raketen zu bauen.
  • Putin bekommt Häuser, Brücken und Straßen für den Krieg – alles billiger als in China.
  • Die UN bekommt Berichte, die sie in feinstem Diplomatendeutsch als „besorgniserregend“ bezeichnet.
  • Die Arbeiter bekommen den vollen geopolitischen Experience-Mode: Hunger, Kälte, Überwachung – und die Aussicht, dass ihre Kinder später als „Fachkräfte“ nachreisen dürfen.

Das „Freundschaftsprojekt“ aus der Hölle

Das Ganze ist im Prinzip wie ein Joint Venture – nur dass der Joint hier nicht geraucht, sondern im Beton vergossen wird. Kim Jong Un und Wladimir Putin haben das geschafft, was selbst große Wirtschaftsmächte nicht hinkriegen: eine Lieferkette, in der Menschen der Rohstoff sind.

Währenddessen schaltet Nordkorea im Staatsfernsehen die Erfolgsmeldung: „Arbeiter im Ausland helfen beim Aufbau einer besseren Welt!“ – natürlich ohne zu erwähnen, dass diese Welt aus Betonstaub, kaltem Wasser und gebrochenen Rücken besteht.