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"Vom Rohmilch-Ritter zum Rote-Teppich-Rohrspion" – Die AfD und ihr chinesisches Überraschungs-Ei
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Wenn das Europaparlament ein Tatort ist, dann ist Maximilian Krah der Mann, der neben der Leiche steht und fragt, ob jemand ein Selfie mit ihm machen will.
Dresden. Ein Gerichtssaal, ein Angeklagter, ein Hauch China – und mittendrin die deutsche Partei, die regelmäßig beteuert, nichts mit irgendwem zu tun zu haben, obwohl sie offenbar mit jedem redet, der "Autokratie" richtig buchstabieren kann: die AfD.
Während Maximilian Krah – Europas letzter echter Rohmilch-Kavalier – irgendwo in der Slowakei mit dem Brustdruck "Make Europe Great Again" posiert, startet in Dresden ein Prozess, der für die AfD so unangenehm ist wie eine Steuerprüfung im Goldbarrenbunker. Denn auf der Anklagebank sitzt sein einstiger Mitarbeiter Jian G., mutmaßlicher Geheimdienstler im Auftrag von Peking. Ein Mann, der laut Ermittlern mit Stift, Smartphone und vermutlich auch Teekanne mehr über die AfD weiß als deren eigener Bundesvorstand. Und das will was heißen.
Die Spionage mit der Gänsefeder
Jian G., einst Krah’s Assistent, heute der erste AfDler mit dem Bundesverdienstkreuz auf chinesisch – wenn auch nur inoffiziell. Über 500 Dokumente soll er fein säuberlich zusammengetragen haben, wie Omas Marmeladengläser. Darunter interne Strategiepapiere, EU-Vermerke und – besonders pikant – Dossiers über AfD-Vorsitzende Chrupalla und Weidel. Eines davon trug den lyrischen Titel: „Tee am Vormittag“. Offenbar waren die Details über Weidels private Familienplanung zu delikat für „Kaffee am Nachmittag“.
Und als ob das nicht schon genügend Fremdschampotenzial böte, soll G. auch den gescheiterten internen Putsch Chrupallas gegen Weidel dokumentiert haben – politisch also ungefähr so subtil wie eine Diktatur im Yogakurs.
Maximilian Krah – Der Mann mit dem Milchbart
Krah gibt sich derweil gelassen wie ein Instagram-Influencer in der Midlife-Crisis. Rohmilch sei gut für Männlichkeit und Fortpflanzung, verkündete er kürzlich. Was er nicht dazusagte: Auch für politisches Sodbrennen ist sie bestens geeignet. Besonders, wenn man parallel Gelder aus China erhalten haben soll – angeblich 50.000 Euro, die mutmaßlich über das Netzwerk von G. geflossen sein sollen. Krah bestreitet das natürlich. Er weiß von nichts. Wie immer. Er weiß vermutlich auch nicht, wie seine Hose zuging – irgendjemand muss das gemacht haben, vielleicht China?
"Ich kannte den Mann kaum – vielleicht hat er mal den Drucker entkalkt"
Dass Krah G. seit Jahren kannte, ihn sogar aus seinem vorherigen Beruf als Anwalt rekrutierte, wird dabei zur Nebensache. Viel wichtiger ist doch: Wer braucht CIA, wenn man AfD hat? Die Partei hat mehr Datenlecks als ein Windows-95-Rechner im Darknet.
Trotz aller Skandale durfte Krah übrigens wieder zurück in den Bundestag – mit Direktmandat, versteht sich. Denn in Sachsen gilt offenbar: Wer nicht mindestens ein Ermittlungsverfahren am Hals hat, wird nicht ernst genommen.
Das große Finale – Jetzt wird's grotesk
Als Krönung darf Krah jetzt auch noch als Zeuge im Prozess gegen seinen früheren Geheimnisträger auftreten. Ob er dort mit Shirt und Schnaps erscheint, ist noch unklar. Vielleicht bringt er auch eine neue Teesorte mit: „AfD Oriental Blend – mit Spionage-Aroma und einem Hauch von Verrat“.
Die AfD wollte Europa retten, hat aber stattdessen das Parteibüro in einen Geheimdienst-Drive-In verwandelt. Während sie außenpolitisch zwischen Moskau und Peking hin- und herschlingert wie ein schlingernder Frachter in der Propagandabrühe, zeigt der Prozess in Dresden: Die größte Gefahr für die Partei sitzt nicht in Brüssel oder Berlin – sondern ganz oft in der eigenen Fraktion. Und manchmal auch direkt am Schreibtisch gegenüber.