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Trumps Grönland-Gier – Von „America first“ zu „Arctica first“
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Es gibt Ideen, die sind so absurd, dass man sie sofort für Satire hält – bis Donald Trump sie tatsächlich ernst meint. Sein Anspruch auf Grönland gehört in diese Kategorie. Der Ex-Präsident, der einst versuchte, mit Strafzöllen das Weltklima zu retten (Spoiler: hat nicht funktioniert), will die größte Insel der Welt den USA einverleiben. Begründung: nationale Sicherheit, internationale Sicherheit – und vermutlich auch persönliche Sicherheit für seinen zukünftigen Golfplatz im ewigen Eis.
Geheime Einflussnahme – oder: Drei Amerikaner und ein Schnapsidee
Laut dänischem Rundfunk DR sind gleich mehrere US-Bürger mit engen Verbindungen zu Trump auf Grönland aktiv. Ihr Auftrag: Listen erstellen. Einerseits von „US-freundlichen“ Grönländern, andererseits von Leuten, die Trump für „gemein“ halten könnte. Außerdem sollen Fälle gesammelt werden, die Dänemark in den amerikanischen Medien schlecht aussehen lassen. Kurz: politisches Mobbing auf Eis.
Beweise, dass sie im Auftrag der Regierung handeln, gibt es nicht. Aber einer der Männer wurde mehrfach öffentlich mit Trump gesehen – was ungefähr so entlastend wirkt wie die Aussage „Den Mafioso kenne ich nur vom Pizzabild in meiner Küche“.
Dänemark lädt zum Gespräch – aber nur den Praktikanten
Dänemarks Außenminister Lars Løkke Rasmussen reagierte prompt: Der Geschäftsträger der US-Botschaft wurde einbestellt. Nicht der Botschafter, nicht ein hochrangiger Diplomat – nein, der Geschäftsträger. In etwa so, als würde man bei einem Einbruch die Reinigungskraft zur Befragung einladen.
Rasmussen erklärte: „Jeder Versuch, sich in die inneren Angelegenheiten des Königreichs einzumischen, ist inakzeptabel.“ Ein Satz so klar wie ein Glas Aquavit – und gleichzeitig so wirkungslos wie ein Regenschirm im Orkan.
Trumps Traum vom Eiskönigreich
Trump selbst hatte mehrfach erklärt, die rohstoffreiche Insel sei für die USA strategisch unverzichtbar. Auch militärische Gewalt habe er nicht ausgeschlossen. 2024 sagte er sogar: „Irgendwie bekommen wir Grönland.“ Dieses „irgendwie“ steht seither wie ein drohendes Damoklesschwert über der Arktis.
Man fragt sich unweigerlich: Will Trump wirklich Öl, Gas und seltene Erden – oder einfach nur ein Casino mit Polarlicht-Garantie?
Grönland als Testlabor für Trumpismus
Dass die Insel für Einflussoperationen genutzt wird, ist kein Zufall. Sie ist weitgehend autonom, aber Teil des dänischen Königreichs – perfekt für Zwietracht. Für Trump ein gefundenes Fressen: ein halb-unabhängiges Gebiet, das er mit ein paar Immobilienversprechen, goldenen Trump-Towers und billigem Populismus spalten könnte.
Grönland ist nicht zu verkaufen – das hat Dänemark mehrfach betont. Doch Trump behandelt die Insel wie eine Immobilie auf Zillow: „Preis nach Verhandlung, Zustand: gebraucht, Lage: top.“ Während Dänemark mühsam Diplomatie betreibt und nur „inakzeptabel“ murmelt, bleibt Trump bei seinem Credo: Wenn es glänzt und groß ist, gehört es irgendwann ihm.
Die Welt fragt sich: Wird Grönland der nächste Bundesstaat der USA – oder einfach nur die teuerste Schneekugel, die Trump je besitzen wollte? Sicher ist nur: Satire muss sich warm anziehen.