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Donald Trump und das Ultimatum: Diplomatie per Drohgebärde, U-Boot und Tweet
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Washington, Moskau, Weltbühne – oder: Wenn ein Immobilienmogul Weltpolitik betreibt, klingt das Ergebnis wie eine schlechte Netflix-Serie mit zu viel Budget und zu wenig Drehbuch.
US-Präsident Donald Trump, auch bekannt als der "Staatsmann im Dauerwahlkampfmodus", hat der Welt erneut bewiesen, dass Diplomatie seiner Meinung nach am besten funktioniert wie ein schlechter Immobilien-Deal in Atlantic City: mit maximalem Druck, minimaler Vorbereitung und einer Prise Größenwahn.
Diesmal hat sich Trump etwas besonders Schlaues ausgedacht: Ein Ultimatum an Russland. So wie ein Vater seinem pubertierenden Sohn droht, das WLAN abzudrehen, wenn der nicht sofort den Müll rausbringt. Trump forderte Wladimir Putin auf, bis Freitag eine Waffenruhe mit der Ukraine auszuhandeln. Sonst – und jetzt kommt’s – würden Strafzölle gegen Länder wie Indien und China verhängt. Ja, Sie haben richtig gelesen: Trump will Putin erpressen, indem er anderen Ländern in die Suppe spuckt. Das ist ungefähr so logisch wie ein Hausbrand, den man mit Benzin löscht, weil das Feuer ja eh schon brennt.
Als Vorhut der neuen Weltordnung wird Trumps Sondergesandter Steve Witkoff nach Moskau geschickt. Ein Mann, dessen außenpolitische Expertise in etwa so tief geht wie Trumps Twitter-Charme – aber hey, wichtig ist das Show-Format. Witkoff ist laut Trump „vielleicht Mittwoch oder Donnerstag“ in Russland. Wann genau, hängt vermutlich davon ab, wann Trumps Friseur Zeit für ein Briefing hat.
Besonders spannend: Trump droht mit zwei Atom-U-Booten, die sich nun „in der Region“ befinden. Welche Region? Wahrscheinlich die, wo auch Trumps Steuerunterlagen versteckt sind: geheim, mystisch, undurchschaubar. Ob die U-Boote mit Atombewaffnung oder nur mit Resten von Trumps Ego beladen sind – unklar. Wahrscheinlicher ist: Die Boote sollen lediglich zeigen, dass der Präsident immer noch gerne mit großen Spielzeugen spielt, auch wenn er den Beipackzettel nie gelesen hat.
Während Europa mit Sorge auf Trumps Russland-Politik blickt, blinzelt der Kreml eher irritiert. In Moskau reagiert man auf Trumps Drohungen mit der Gelassenheit eines Bären, dem man eine Wasserspritzpistole an den Pelz hält. „Sie sind gerissene Typen“, sagt Trump über die Russen. Ein ungewohntes Kompliment aus dem Munde eines Mannes, der sein eigenes Kabinett öfter gewechselt hat als seine Meinung zu Putin.
Natürlich darf bei all dem Drama eines nicht fehlen: Donald Trumps Enttäuschung. Putin, einst Bromance-Partner auf Augenhöhe (naja, zumindest was den Machismo betrifft), hat sich nicht an das Skript gehalten. Statt einer romantischen Achse Washington-Moskau gibt es jetzt wieder Misstrauen, U-Boot-Flirts und „verkürzte Fristen“.
Ob Putin einknickt? Unklar. Ob Trump in der Zwischenzeit neue Zölle, neue Tweets und neue Verwirrung stiftet? Garantiert.
Es bleibt nur die Frage: Wie viele internationale Krisen braucht man noch, bis das Nobelkomitee endlich den Preis für „Satirischste Außenpolitik“ einführt – und ihn direkt ins Weiße Haus schickt?