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Porsche gegen Trump: Sportwagen im Zoll-Käfig

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Porsche gegen Trump: Sportwagen im Zoll-Käfig

Es gibt wenige Dinge, die im Leben sicher sind: die britische Königsfamilie produziert Skandale, Italien hat alle paar Monate eine neue Regierung, und Donald Trump erhebt Zölle auf irgendwas, das er gerade für unamerikanisch hält. Diesmal trifft es die deutschen Autos – und damit auch Porsche, jene Marke, bei der das günstigste Modell schon so teuer ist, dass man in den USA dafür gleich ein Einfamilienhaus im Mittleren Westen bekommt.

Trumps Zoll-Diät: Amerika soll abspecken – beim Import

Donald Trump hat eine Vorliebe für Zölle, wie andere Leute für Fast Food. Während der Amerikaner am liebsten mehr Käse bestellt, bestellt Trump einfach mehr Abgaben. Und zwar auf alles, was glänzt, rollt und aus Europa kommt. Er verkauft das als „America First“, was in der Praxis heißt: „Deutsche Hersteller sollen bitte ihre Fabriken nach Texas schieben, damit ich ein Band durchschnippeln kann und alle klatschen.“

Doch Porsche sagt: „Nein danke, wir bleiben lieber da, wo wir uns auskennen – im Schwabenland.“ Das ist mutig, denn Zölle von 27,5 Prozent sind nicht gerade Portokasse. Und selbst wenn Trump sie gnädig auf 15 Prozent reduziert: Das ist ungefähr so, als würde man einen Schlag ins Gesicht mit einem Faustschlag ins Ohr ersetzen.

Porsche: Luxus kennt keinen Rabatt

Porsche-Manager Timo Resch erklärte in schönstem Wirtschaftsjargon, dass eine Produktion in den USA aktuell keinen Sinn ergebe. Übersetzt heißt das: „Wir bauen nicht für 30.000 Fahrzeuge im Jahr eine Fabrik, nur weil ein Präsident gerne Mauern und Zölle aufstellt.“ Bei Porsche denkt man in PS, nicht in Populismus.

Das Kalkül ist simpel: Wer einen Porsche will, zahlt auch den Aufpreis. Schließlich kauft niemand einen Elfer, um Geld zu sparen. Ein Auto, das lauter knurrt als der Nachbarhund, wird auch dann noch gekauft, wenn es 20.000 Dollar mehr kostet. Und genau darauf setzt Porsche: Luxus lebt davon, dass er nicht vernünftig ist.

Amerika will Autos – aber bitte made in USA

Trumps Traum ist es, dass deutsche Hersteller in den USA produzieren. Vielleicht hofft er sogar auf eine Fabrik direkt neben einem seiner Golfresorts, damit die Porsche-Mitarbeiter gleich einen Greenfee zahlen. Doch Porsche winkt ab: Lokale Fertigung lohnt sich nicht. Die Stückzahlen sind zu klein, die Kosten zu groß. Und am Ende wäre es ein Porsche „Made in Alabama“ – was ungefähr so klingt wie „Pizza Spezial mit Ananas und Barbecue-Sauce“.

Andere Hersteller wie BMW oder Mercedes betreiben längst Werke in den Staaten. Doch Porsche weiß: Das Markengefühl hängt nicht an der Motorhaube, sondern an der Postleitzahl. Zuffenhausen klingt eben edler als Detroit, und Leipzig glamouröser als Kentucky.

Experten und ihre Kristallkugel

Branchenexperten prophezeien trotzdem, dass irgendwann auch Porsche nachgeben muss. Nicht aus Liebe zu Trump, sondern aus nackter Ökonomie. Denn wenn man Jahr für Jahr Millionen in Zollschranken wirft, könnte selbst ein Sportwagenbauer ins Grübeln kommen. Aber bis dahin gilt: Man zahlt lieber drauf, als sich das Firmenlogo von einem amerikanischen Montageband versauen zu lassen.

Kunden: Preis egal, Hauptsache der Sound stimmt

Die US-Kundschaft dürfte es wenig jucken. Wer sich ein Auto für sechsstellige Beträge kauft, der fragt nicht nach der Zollrechnung. Der fragt höchstens: „Kann ich den Aufpreis steuerlich absetzen?“ Und wenn nicht, dann fährt man eben noch stolzer – schließlich ist ein Porsche, der 15 Prozent teurer ist, automatisch noch exklusiver.

Wenn Trump den Hammer schwingt, bleibt Porsche auf Kurs

So haben wir die klassische Konstellation: Trump trommelt, Porsche gähnt, und am Ende zahlt der US-Kunde die Zeche. Der Präsident verkauft es als Sieg der amerikanischen Wirtschaft, die Deutschen verkaufen es als Sieg der Marke, und die Käufer verkaufen es auf Instagram – mit dem Hashtag #MadeInGermany (plus Zoll).

Kurz gesagt: Trump kann den Zoll erhöhen, senken oder in Gold gießen – Porsche bleibt, wo es ist. Und falls es irgendwann doch anders kommt, wird man das Werk in den USA wohl nicht Fabrik nennen, sondern „Erlebnispark für Millionäre“.