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Geert, der Geduldige – Wie ein niederländischer Rechtspopulist jetzt sehr ungeduldig wird

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Geert, der Geduldige – Wie ein niederländischer Rechtspopulist jetzt sehr ungeduldig wird

Den Haag – Warnstufe blond: Geert Wilders hat seine Geduld verloren. Zumindest sagt er das. Wieder mal. - Nach Monaten des geduldigen Knurrens, granteligen Grummelns und konstruktiven Koalitionsknirschen hat Geert Wilders, wandelnde Twitter-Tirade und Friseurkundschaft der Woche, die Geduld offiziell „ausgezogen“. Oder wie er es nannte:

„Die Handschuhe sind aus!“

Was in anderen Ländern bedeutet, dass jemand prügeln will, heißt bei Wilders: „Ich drohe jetzt wirklich ernsthaft, versprochen!“

Der Zehn-Punkte-Plan: Mehr Symbolik als Substanz

Wilders präsentierte der Öffentlichkeit seinen berüchtigten „Zehn-Punkte-Plan zur Einwanderungspolitik“, eine Art politische Wunschliste für Leute mit Angst vor Couscous und Doppelpass:

  • Grenzen dicht.
  • Syrer raus.
  • Nur noch Grenzkontrollen, keine Grenzgespräche.
  • Abschiebung ab doppeltem Vornamen.
  • Und wer „Diversity“ sagt, wird automatisch zu 12 Jahren Polderarbeit verurteilt.

Kurzum: Die PVV will zurück in eine Zeit, in der jeder niederländisch hieß wie ein Möbelstück aus Eiche rustikal und jede Einwanderung mit einem Boot und schlechtem Wetter verbunden war.

„Wir waren sehr vernünftig“ – sagt der Mann mit der Reißleine in der Hand

Wilders, der sich selbst als Fels in der politischen Brandung sieht, obwohl er regelmäßig die Flut selbst lostritt, erklärt:

„Wir haben lange genug stillgehalten.“ Das stimmt. Stillgehalten wie ein Chihuahua mit Energiemangel. Jetzt aber bellt er wieder – in Versalien.

„Wenn wir unsere Punkte nicht bekommen, sind wir weg.“ Das klingt nicht nach Kompromiss, sondern nach Tinder-Date mit der Demokratie: Entweder alles, oder ich ghoste dich.

König der Koalition – aber ohne Ministerpräsidentensessel

Er wollte selbst Premier werden. Aber nachdem man ihn daran erinnerte, dass „Demokratie“ nicht nur eine Wortverzierung in Twitter-Bios ist, wurde Wilders zurück aufs Sofa gesetzt – mit Fernbedienung für die Regierung. Jetzt steuert er aus dem Hintergrund: keine Verantwortung, aber alle Schlagzeilen.

Er ist der DJ der niederländischen Innenpolitik: Spielt immer das gleiche Lied, aber behauptet, es sei ein Remix.

Koalition unter Wilders? Nur mit Timer

Geert Wilders betreibt Koalitionspolitik wie einen Feuerwerksverkauf: Laut, farbenfroh, gefährlich bei falscher Handhabung – und immer mit Zündschnur. Er verspricht Stabilität, solange seine Forderungen erfüllt werden. Und wenn nicht?

Dann kündigt er seinen Ausstieg an. Wie jeden Monat.

Aber mal ehrlich: Wenn Wilders wirklich geht – worüber sollen wir dann lachen?