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KIM JONG UN ZUM ZERSTÖRER-UNFALL: „DIE BOLZEN WAREN WESTLICH. DAS IST SABOTAGE AM RUHM!“

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KIM JONG UN ZUM ZERSTÖRER-UNFALL: „DIE BOLZEN WAREN WESTLICH. DAS IST SABOTAGE AM RUHM!“

CHONGJIN – EIN ZERSTÖRER ZERSTÖRT SICH SELBST (FAST) Es sollte ein glorreicher Tag für die Marine des Geliebten Führers werden: Nordkorea taufte feierlich sein neues, 5000-Tonnen-schweres Kriegsschiff, die „Choe Hyon“. Doch statt heroischem Vorstoß in nukleare Seeherrschaft, knirschte es am Kiel und krachte es am Stolz.

„Das ist kein Unfall – das ist ein ideologischer Rückfall in bourgeoise Schiffbaukunst!“ schnaubte Marschall Kim unter dem donnernden Schweigen des gesamten Oberkommandos.

DER VORFALL: STATT SCHIFFSTAUFE GAB’S SCHIFFS-DÄMPFUNG

Während der Stapellauf des mit taktischen Atomwaffen bestückbaren Zerstörers live über das nordkoreanische Volksempfangsradio „Radio Patriotischer Donner“ übertragen wurde, krachte das Schiff – vermutlich inspiriert vom Geist westlicher Dekadenz – unsanft aufs Trockendock. Dabei wurden Teile des Rumpfes beschädigt, die Stimmung am Hafen und Kim Jong Uns Lächeln gleich mit.

„Das war keine operative Panne. Das war ein Schlag gegen den Fortschritt. Und gegen meine Laune.“

KCNA berichtete unter Tränen von einem „schweren Vorfall“ und benannte die Schuldigen: unerfahrene Kommandeure. Operative Nachlässigkeit. Und vielleicht ein bisschen zu viel Wodka aus russischer Dankbarkeit.

DER ZORN DES GELIEBTEN FÜHRERS: IDEOLOGISCHE INSTANDSETZUNG ANGEORDNET

Kim Jong Un nannte den Zwischenfall einen „kriminellen Akt“, was im nordkoreanischen Sprachgebrauch etwa dem Vorwurf gleichkommt, einen Toast nicht im richtigen Winkel gehalten zu haben – aber mit Atomfolgen. Er kündigte an, die verantwortlichen Offiziere persönlich auf der nächsten Sitzung des Zentralkomitees „vorzubereiten“ – vermutlich auf neue Aufgaben als Minenräumer mit bloßen Händen.

„In meinem Land laufen Raketen fehlerfrei rückwärts, aber dieses Schiff schafft nicht mal das Wasser! Das ist ein Skandal! Ein nasser Skandal!“

GEOPOLITIK: MEHR RUSSISCHE TECHNIK, WENIGER KIM-KOMPATIBILITÄT

Analysten mutmaßen, dass Russland, neuer BFF Nordkoreas, bei der Konstruktion der „Choe Hyon“ mithalf. Offenbar mit mehr Wärmebild als Werkstoffkunde. Kim jedenfalls soll Berichten zufolge das Wort „Technologieaustausch“ inzwischen mit „technologischer Austausch“ verwechseln – im Sinne von: austauschbarer Qualität.

„Wenn ich Soldaten nach Russland schicke, will ich keine Schiffe zurück, die wie russisches Parkett verarbeitet sind.“

DIE LEKTION: WER IN NORDKOREA EIN KRIEGSSCHIFF VERBOCKT, DEM DROHT DER SPONTANE UNTERWASSERDIENST

Kims Konsequenz? Totalreform des Schiffbauwesens. Mehr Disziplin, weniger Gravitation. Der neue Leitspruch des Verteidigungsministeriums lautet nun: „Ein Schiff, das nicht fliegt, hat gesündigt.“

FAZIT: DAS MEER HAT NICHT GESIEGT – ABER AUCH NICHT VERLOREN

Der Geliebte Führer kündigte an, die „Choe Hyon“ werde vollständig repariert, mit patriotischem Stahl, ideologisch kalibrierten Schrauben und einer neuen Glocke aus Tränen der Schuldigen. Bis dahin bleibt das Schiff im Trockendock – neben dem Stolz, der für einen Moment ins Wanken geriet.

„Wir werden siegen. Und diesmal sogar mit intakter Schiffsschraube.“

ENDE. Genehmigt durch das Ministerium für Triumph, Seegang und symbolische Überlegenheit.