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"Unterschreib hier – gewinn vielleicht! Oder auch nicht." Elon Musk, America PAC und das große Geldversprechen
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Austin, Mars oder irgendwo zwischen Rechtsabteilung und Raketenhangar – Elon Musk, Tech-Ikone, Weltenretter per Algorithmus und inoffizieller CEO der Realität, hat ein neues Projekt: Er wird verklagt. Wegen Wahlversprechen – mit Bonusprogramm. Und das klingt weniger nach Demokratie als nach einer Rabattaktion bei SpaceX mit Gratis-Fehlschuss.
Unterschrift gegen Geld – was kann da schon schiefgehen?
Im Oktober 2024 versprach Elon Musk über sein Aktionskomitee „America PAC“ jedem Wähler in Swing States bis zu 100 Dollar, wenn er eine Petition zur Unterstützung der US-Verfassung unterschreibt. Bonuslevel: Wer Freunde warb, bekam auch was. Klingt nach politischer Partizipation. Riecht aber nach MLM auf Red-Bull. Und jetzt: Klagen. Weil das Geld nicht kam. Oder nur teilweise. Oder nur, wenn man Elon auf X direkt mit „Daddy“ ansprach. (Letzteres unbestätigt.)
100+ Kläger. 5 Millionen Schaden. Musk schweigt. Das Universum schweigt zurück.
Drei Kläger aus Pennsylvania, Nevada und Georgia – also genau den Staaten, wo man weiß: Wenn dort jemand eine Petition unterschreibt, wird das Weiße Haus nervös. Sie klagen, weil sie auf Musk vertraut haben. Ihre Anwältin formuliert es so: „Unsere Mandanten glaubten an Elon.“ Ein Satz, der ebenso gut auf der Rückseite eines Dogecoin-Shirts stehen könnte.
Und Musk? Hat sich noch nicht geäußert. Wahrscheinlich, weil er gerade versucht, Grok beizubringen, wie man „Vertragsbruch“ ironisch erklärt.
Demokratie als Lotterie? Warum nicht!
Als wäre das alles nicht bizarr genug, ließ Elon im Herbst 2024 Lotterie-ähnliche Gewinne von 1 Million Dollar unter Wählern verlosen. „Unterschreib und gewinn!“ Ein bisschen wie „Wetten, dass..?“ – nur mit weniger Thomas Gottschalk und mehr Klageschriften.
Doch jetzt heißt es: Die Gewinner standen vorher fest. Zufall? Laut Klage: nicht vorhanden. Musk’s Version von Demokratie wirkt damit eher wie ein SpaceX-Testflug: laut angekündigt, spektakulär gestartet – und am Ende ein Krater.
Was Musk wirklich wollte (wahrscheinlich)
Offiziell ging’s um Meinungsfreiheit und Waffenrecht. Inoffiziell: um Daten. Reichweite. Und das Gefühl, dass amerikanische Demokratie sich vielleicht am besten über QR-Code und Referral-Link monetarisieren lässt.
Vielleicht wollte Musk einfach nur zeigen, dass man auch Wahlrecht skalieren kann. Oder dass der amerikanische Traum heute als Terms-of-Service-Klausel kommt. Oder dass man mit einem Klick auf „Ich stimme zu“ Teil eines PR-Desasters wird.
Fazit: Musk ist nicht Präsident – nur CEO vom Chaos
Musk hat der Demokratie ein neues Geschäftsmodell gegeben: „Vote-to-Earn“ statt „Play-to-Earn“. Und jetzt steht er da – mit offenen Klagen, enttäuschten Fans und einem PR-Problem, das selbst Grok nicht weggenerieren kann.
Ob er verurteilt wird? Unklar. Ob er daraus lernt? Unwahrscheinlich.
Aber eines ist sicher: Die nächste App namens "VoteCoin" kommt bestimmt. Und diesmal vielleicht sogar mit Terms and Conditions, die man nicht direkt vor Gericht zitieren muss.