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„Dimitri, der Derbsprecher“ – Wie Medwedew Putins Pressesprecher in der Gosse gibt

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„Dimitri, der Derbsprecher“ – Wie Medwedew Putins Pressesprecher in der Gosse gibt

Moskau, irgendwo zwischen Kreml und Kommentarsektion – Dmitri Medwedew, ehemals Präsident, heute Vizechef des Sicherheitsrats – und nebenberuflich Putins Fäkalsprache-Outlet, legt mal wieder los. In seinem jüngsten Post auf X – kurz, grob, absurd – erklärt er der westlichen Welt den Krieg, und zwar verbal unterhalb der Gürtellinie. Wo Putin schweigt oder staatsmännisch nuschelt, poltert Medwedew – wie ein Telegram-Kanal mit Anzugträgerpflicht.

Drogenservietten, Arschlöcher und blutsaugende Nissen

Die aktuelle Salve? Zwei Sätze, vier Eskalationsstufen:

  1. „Armselige Arschlöcher“ – klassische russische Diplomatie 2.0.
  2. „Drogenservietten in Zügen“ – eine wütende Fantasie, basierend auf einem weißen Taschentuch und russischer Troll-Folklore. Die französisch-britisch-deutsche Achse wird zur Koksrunde im Interrail-Abteil umgedichtet.
  3. „Kreischen über Angriffe“ – wer auf russische Raketen mit Kritik reagiert, sei hysterisch. Männer schießen, Weicheier diskutieren.
  4. „Zerstört eure Nissen!“ – ein Furor-Finale, das irgendwo zwischen Flohmittel-Werbung und Entmenschlichungspropaganda pendelt.

Man fragt sich, wie viele Wörter Medwedew noch kennt, bevor er endgültig in Satzfragmenten kommuniziert: „Westen. Gift. Vernichten. LOL.“

Medwedew als Putins Sprachrohr mit Flammenwerfer

Wozu also dieser Wahnsinn? Ganz einfach: Putin braucht ihn. Denn wo Putin den KGB-Finger hebt, holt Medwedew den Vorschlaghammer. Wenn Putin „militärisch-operativ“ sagt, schreit Medwedew „Exorzismus der NATO-Kokser!“. Es ist die klassische Kreml-Rollenverteilung:

  • Putin = kalter Machtmanager
  • Medwedew = der Mann, der am Rande einer UN-Sitzung noch „Schwuchtelstaaten“ murmelt

Westbild nach Medwedew: Macron schnupft, Merz quietscht, Starmer kreischt

Die Karikatur des Westens ist für Medwedew simpel:

  • dekadent,
  • schwach,
  • unter Drogen,
  • und moralisch so angeknabbert wie ein Toast nach drei Tagen in Mariupol.

Wer Waffenstillstand fordert, ist für ihn nicht friedenswillig, sondern „Läuse-Wirt“. Wer Sanktionen will, bekommt rhetorisch Napalm. Wer einen europäischen Diskurs sucht, wird bei Medwedew mit einem „Zerstört euch selbst“-Aufruf begrüßt.

Bandera, Parasiten & historische Rhetorik aus der Mottenkiste

Natürlich fehlt auch diesmal nicht das russische Standardargumentarium der „Entnazifizierung“. Bandera als Joker. „Parasiten“ als Code. Die Ukraine als Wirtstier des Faschismus. Ein Blick zurück – stark verzerrt, selektiv zitiert und mit einem Schuss Propagandaschaum überzogen.

Dass Polen trotzdem an der Seite Kiews steht? Für Medwedew eine kognitive Dissonanz – für die er vermutlich auch nur eine Lösung kennt: „Schnauze halten, Raketen starten.“

Fazit: Medwedew ist kein Politiker – er ist Kommentarfeld in Menschengestalt

Wo Putin säuselt von Sicherheitsinteressen, wütet Medwedew wie ein Twitter-Account nach drei Dosen Wodka. Er ist der offizielle Pressesprecher des inneren Trolls des Kremls – ungebremst, ungehobelt, unerträglich. Und genau deshalb so gefährlich.

Denn wer Menschen als Parasiten bezeichnet, plant keine Friedensverhandlungen. Er plant Schädlingsbekämpfung.

Und das ist keine Satire mehr. Sondern bittere Realität im Ton eines Mannes, der einmal Präsident war – und heute nur noch putinsch brüllt.