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Friedensangebot aus Moskau – Jetzt auch als Diktat erhältlich!
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Istanbul, Verhandlungstisch mit zaristischem Beiklang – Russland hat ein bahnbrechendes Friedensangebot vorgelegt. Nein, nicht für sich selbst – sondern für die Ukraine. In drei Seiten geballter diplomatischer Dreistigkeit erklärt Moskau, wie Frieden aussieht: komplett russisch, einseitig verpflichtend, und mit der Option auf Nachverhandlungen – sobald weitere Gebiete „historisch rückverstaatlicht“ werden müssen.
Das neue Putin-Memorandum: Der Wunschzettel an das Völkerrecht
Was die russische Delegation da der Ukraine überreicht, ist kein Friedensangebot – sondern eine To-do-Liste für Kapitulation mit Stil.
- Gebt alle besetzten Gebiete auf, auch die, die ihr noch kontrolliert.
- Hört auf zu kämpfen.
- Hört auf, euch zu verteidigen.
- Hört überhaupt auf.
Putins Kommentar zum Memorandum: „Es ist ein sehr moderates Dokument. Wir hätten auch einfach ‚Gebt auf, ihr Schweinehunde‘ schreiben können, aber wir sind höflich geblieben.“
Zwei Varianten der Waffenruhe – Version Besatzung light oder Besatzung klassisch
Variante 1: Ukraine zieht aus allen „russischen“ Gebieten ab, selbst aus denen, wo noch ukrainische Bürger wohnen, Bürgermeister arbeiten und die Leute „Guten Tag“ sagen statt „Zdobro pozhalovat’“.
Variante 2: Alles bleibt, wie es ist – nur bitte keine westlichen Waffen mehr, keine Mobilmachung, keine Spionage, keine Journalisten, keine Satellitenbilder, keine Realität.
Das Ganze wird überwacht von einem „gemeinsamen Zentrum“, das selbstverständlich in Sotschi steht, von Gazprom gesponsert und von Sergei Schoigu geleitet wird – in Uniform, aber mit Friedenspalme auf der Schulter.
Der Friedensvertrag: Mehr Bedingungen als ein russischer Heiratsantrag
Punkt 1: Krim, Donezk, Luhansk, Cherson, Saporischschja – sind jetzt Russland. Einfach so. Weil gefühlt. Punkt 2: Ukraine wird neutral. Also komatös blockfrei, aber bitte trotzdem selbstständig Steuern zahlen und russisches Gas kaufen. Punkt 3: Armee? Nur noch für Paraden. Punkt 4: Nationalgarde? Weg. Außer, sie schwenkt russische Fahnen. Punkt 5: Russisch als Amtssprache, vorzugsweise überall. Auch in der ukrainischen Nationalhymne. Punkt 6: Keine Sanktionen mehr. Putin will wieder Mastercard benutzen können. Punkt 7: Der Gastransit soll wieder rollen. Und zwar gratis. Als Zeichen „guter Nachbarschaft“.
Selenskyj dazu: „Was kommt als Nächstes? Die Ukraine als neue russische Tourismusregion?“ Putin nickt: „Ein schöner Gedanke. Mit Rubelrabatt!“
Kiews Reaktion: diplomatisches Pokerface mit Genickstarre
Die Ukraine kündigt an, das Angebot zu „prüfen“. Wahrscheinlich mit einem Flammenwerfer. Denn das Memorandum erinnert mehr an eine aggressive Gebrauchsanweisung zur Selbstauflösung als an irgendetwas, das mit Frieden zu tun hat.
Putin verteidigt den Tonfall: „Wir sind kompromissbereit. Wir haben extra keine Forderung nach Alaska reingeschrieben.“
Frieden mit Moskau – nur echt mit Selbstaufgabe
Was Russland hier bietet, ist kein Friedensangebot, sondern ein Tutorial zur historischen Rückabwicklung osteuropäischer Selbstbestimmung. Mit „Versöhnung“ meint der Kreml: „Wir vergeben euch, dass ihr nicht auf uns gehört habt.“
Ausblick: Nächste Verhandlungsrunde mit Russland – im Paket enthalten:
- Ein leerer Stuhl für die Ukraine
- Ein volles Glas für Putin
- Und ein neuer Vorschlagstitel: „Frieden 2.0 – Jetzt auch als Softwarelizenz mit lebenslanger Unterordnung.“
Oder wie Putin sagen würde: „Das ist kein Ultimatum. Das ist ein Geschenk – ihr müsst es nur unterschreiben, bevor wir weitermarschieren.“