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Gianni und die Feuerwerksfabrik – Die Klub-WM als Glitzer-GAU mit Nullnummer-Garantie
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Miami – Stadt der Sonne, der Stars und jetzt auch der FIFA-Festspiele. Denn wenn Gianni Infantino ruft, kommen sie alle: Beckham, Baggio, Ronaldo – die einzigen Spieler auf der Tribüne, die an dem Abend halbwegs in Form waren.
Der Rest? Ein Messi, der an die Latte schlenzt, ein ägyptisches Team mit mehr Emotion als das gesamte Eröffnungsspiel, und Gianni Infantino, der sich feiert wie ein Alleinunterhalter auf der Titanic – mit Pyrotechnik.
Das XXL-Turnier: größer, teurer, langweiliger
Infantino nennt es sein „Baby“. Andere nennen es ein mutiertes Fußballmonster mit Showkleber und Gänsehautgarantie – allerdings auf der Fremdscham-Skala.
Schon der Ticketpreis war ein Statement: 349 Dollar. Dafür kriegt man in Katar eine Eigentumswohnung oder bei RB Leipzig einen halben Kaderplatz. Am Ende wurden die Tickets verschenkt – vermutlich mit einer Gratis-Cola und dem Versprechen, Messi schneidet wenigstens das Band durch.
Show statt Spiel – und Gianni mittendrin wie ein Realitystar mit FIFA-Pass
Laser. Flammen. Pitbull. French Montana mit Reimstörungen. Vikina tanzt Samba auf Kunstrasen. Und Gianni? Strahlt wie eine Vatikan-Figur auf Ecstasy. Sein Gesicht zwischen Beckham und Baggio leuchtet heller als jedes LED am Stadiondach.
„Dieses Turnier wird den Fußball verändern“, sagt er. Stimmt. Es fühlt sich an wie eine UEFA-Gala unter Drogen – nur ohne den sportlichen Teil.
Messi gegen Al-Ahly – oder: Wenn die Latte der Höhepunkt ist
Das Spiel selbst war ein Gedicht. Allerdings eines von einem Fünftklässler: Strophen ohne Inhalt, Reime ohne Rhythmus, und ganz viel Wunschdenken.
Messi? Ein bisschen Zauber hier, ein Pfostenschuss da. Doch El-Shenawy im Tor von Al-Ahly hatte offenbar ein Abo bei Disney+ und dachte sich:
„Nicht schon wieder dieser Kitsch-Finale – nicht an meinem Abend.“
Gianni Infantino – der Willy Wonka des Weltfußballs
Er erfindet ein Turnier, verpackt es in Glanzpapier, lädt Legenden ein, lässt 6700 Konfettikanonen platzen, und wundert sich dann, warum niemand über das 0:0 reden will.
Ein Eröffnungsspiel, so aufregend wie eine Steuererklärung in Zeitlupe. Und trotzdem ruft Infantino: „Seht her, das ist die Zukunft!“
Wenn Fußball zur Deko wird und Infantino zum Hauptprogramm
Was bleibt? – Ein Stadion, das vor Pyro fast schmilzt. – Ein Messi, der an der Latte scheitert wie Infantino an echter Vision. – Und ein FIFA-Präsident, der sich selbst so häufig auf die Schulter klopft, dass man sich fragt, ob er eigentlich zwei braucht.
Oder, wie Lothar Matthäus das Spiel zusammenfassen würde:
„Also ich sach mal so: Das war weniger Klub-WM und mehr: Weltmeisterlich inszenierter Krampf mit Konfetti.“
„Ich hab schon bei Sky Spiele kommentiert, da war mehr Fußball drin – und das war ein Testspiel von Fürth gegen Verl.“