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Wir wollten alles – außer das Spiel gewinnen

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Wir wollten alles – außer das Spiel gewinnen

Also Leute, ganz ehrlich – das war kein Fußballspiel, das war ein Gruppenkuscheln mit Portugal. Da stehen elf Mann auf dem Platz, einige zum ersten Mal, andere vermutlich zum letzten Mal, und alle gemeinsam wirken sie, als hätten sie gerade ein Drei-Gänge-Menü intus und warten auf den Espresso.

Kimmich: 100 Länderspiele. Und was kriegt er zur Feier? – Einen Ronaldo in Vintage-Form. – Eine Defensive, die mehr Sicherheitsabstand hält als ein Bio-Lehrer im Chemieunterricht. – Und eine Mannschaft, die nach dem 1:0 kollektiv auf „Power Saving Mode“ umschaltet.

„Wir waren zu weit weg von unserem Limit.“ Das sagt Kimmich. Und ich sage:

„Nein, ihr wart auf einem komplett anderen Kontinent.“

Man hatte das Gefühl, der Plan war:

  1. Irgendwie ein Tor machen.
  2. Ab dann hoffen, dass Portugal höflich genug ist, keins zu schießen.

Nagelsmann? Er tigerte durch die Coaching-Zone wie ein Panther im Käfig – nur dass der Panther wusste, was er tun wollte. Was kam nach dem Führungstor? Dreifachwechsel! Und zwar so sinnstiftend wie ein Grillanzünder in der Sprinkleranlage.

Portugal hat das clever gemacht: Ronaldo mit 40? Da denkst du, der kommt nur noch für Selfies. Aber dann macht er den Siegtreffer – und unsere Innenverteidigung steht daneben wie Museumspersonal: bitte nicht anfassen.

Das 1:0 war ein Irrtum – quasi ein Glitch im System. Danach wurde’s wieder gewohnt DFB: – Konter? Verstolpert. – Pässe? Gespielt, aber lieber ins Leere. – Emotionen? Ja. Enttäuschung. Auf allen Frequenzen.

Kimmich selbst? Kämpferherz, Ehrenmann, aber halt im falschen Film. „Ich war nie der Überflieger“, sagt er. Dafür ist er jetzt Kapitän in einem Team, das gerade nicht mal in der Economy-Class abheben darf. Er kämpft. Die anderen denken über TikTok-Captions nach.

Und ja – Ausfälle hin oder her. Aber irgendwann ist’s wie bei einem alten Opel Astra: Man kann noch so viel flicken, wenn der Motor fehlt, hilft kein neuer Scheibenwischer.

Fazit:

Diese Mannschaft hatte heute alles, – außer Tempo, – außer Präzision, – außer dem Willen, ein Finale zu spielen.

Wenn wir Glück haben, holen wir am Sonntag Platz 3. Wenn wir Pech haben, holen wir die gleiche Leistung nochmal.

Aber hey – immerhin war’s ein gutes Abschiedsspiel für die Siegermentalität. Die wurde heute würdevoll zu Grabe getragen. Mit standing still ovations.