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„Norwegen? Grazie mille!“ – Wie Haaland Italien filetiert und Deutschland aus Versehen wieder Hoffnung hat
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Das, was da in Oslo passiert ist, war kein Fußballspiel – das war ein nordisches Wikinger-Ritual mit Live-Übertragung. Und das Opfer hieß: Squadra Azzurra. Und wer hat am meisten davon? Nein, nicht Norwegen. Nicht Haaland. Sondern – haltet euch fest – Deutschland! Ja, WIR! Weil wenn zwei sich blamieren, freut sich der Dritte. Fußball funktioniert manchmal wie ein Besuch beim Zahnarzt: Wenn der Typ vor dir schreit, fühlt man sich plötzlich selbst ganz gesund.
Aber jetzt mal der Reihe nach: Italien, dieses Land, das mal den Catenaccio erfunden hat – also das Verteidigen mit der Eleganz eines Panzerwagens – wurde von Norwegen so filetiert, dass in Rom wahrscheinlich mehr Leute "Mamma Mia!" geschrien haben als beim letzten Stromausfall in Neapel. Schon nach 14 Minuten haut der Alexander Sørloth (kennt man ja, früher RB Leipzig, heute skandinavische Lebensform mit Schusskraft) das Ding rein. Donnarumma – der teuerste Strandkorb Europas – hebt zwar noch die Arme, aber da war das Ei schon gekocht.
Dann kam Nusa, noch so ein Wunderknabe mit RB-Vergangenheit, der Donnarumma aus 20 Metern ein Latte-Macchiato unter die Latte serviert hat – nur eben ohne Macchiato, nur Latte. Und dann, kurz vor der Pause, steht da plötzlich ein Typ namens Haaland. Der macht nicht viele Worte, der macht einfach Tore. Ein Sprint, ein Tritt, ein 3:0. Italien? Steht wie Touristen an der spanischen Treppe: orientierungslos und überfordert.
Währenddessen brennt in Italien nicht nur der Espresso, sondern auch der Kessel. Die "Gazzetta dello Sport" spricht von einer "beschämenden Leistung" – was im italienischen Fußball ungefähr dem Satz "Wir verkaufen das Kolosseum" gleichkommt. Und was macht Trainer Spalletti? Der schaut betreten wie ein Opernsänger, dem man gerade die Stimme geklaut hat, und sagt sinngemäß: „Ich bleibe. Wir verbessern uns.“ Klar. Und ich gewinne nochmal den Ballon d’Or. Oder heirate. Wieder.
Aber das Beste, das wirklich Allerbeste: Deutschland profitiert. Deutschland! Das Land, in dem die letzte stabile Viererkette in einem Mercedes gebaut wurde. Plötzlich haben wir Chancen auf Lostopf 1 bei der WM 2026! Dank Norwegen. Dank Haaland. Dank italienischem Kollektivversagen. Wie schön kann Schadenfreude sein?
Jetzt reicht es vielleicht, wenn unsere Jungs am Sonntag gegen Frankreich nicht verlieren wie beim Boule. Dann ist Italien überholt – nicht auf der Pizza-Skala, aber auf der FIFA-Weltrangliste. Und das bedeutet: Bei der Gruppenauslosung könnten wir nicht gegen Spanien, Argentinien oder Frankreich gelost werden. Sondern gegen Moldau, Nepal oder… Italien! Ironie kann Fußball.
Fußball ist manchmal wie der Verkehr in Rom – chaotisch, laut, und am Ende kommt trotzdem Deutschland durch, obwohl es keiner versteht. Und wenn es wieder nicht klappt mit dem Titel – vielleicht übernimmt dann Haaland auch unseren Sturm. Der wirkt zumindest motivierter als alles, was bei Italien momentan als „Projekt“ bezeichnet wird.