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Greta auf hoher See – Israels Marine im Einsatz gegen die *Klimaterroristin unter Segel

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Greta auf hoher See – Israels Marine im Einsatz gegen die *Klimaterroristin unter Segel

Ostmittelmeer, Zone für politische Beleidigungskunst – Manche fahren mit Booten in den Urlaub. Andere fahren mit Booten in den Krieg. Und wieder andere – namentlich Greta Thunberg – fahren mit Booten mitten in einen diplomatischen Stromschlag zwischen Weltanschauungen, Blockadepolitik und PR-Raketenabwehr. Die schwedische Umwelt-Aktivistin segelt auf einem 15-Meter-Holzgestell namens „Madleen“ Richtung Gazastreifen – und plötzlich schalten in Israel alle Frühwarnsysteme von Iron Dome auf Ironie-Alarm.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz – die menschgewordene Grenzlinie zwischen Sicherheitsinteresse und Überreaktion – nennt Greta öffentlich eine „Antisemitin“ und ihre Crew eine „Hamas-Außenstelle auf hoher See“. Das mag übertrieben klingen, ist aber in der israelischen Regierung wohl Ausdruck diplomatischer Gelassenheit. Denn nichts schreit Verhältnismäßigkeit so sehr wie ein voll bewaffneter Marineeinsatz gegen eine Biobäckerflottille.

Seeblockade 2.0: Jetzt mit Influencer-Modus

Die Freedom Flotilla – also das, was rauskommt, wenn NGOs, Linksparteien und Windenergie auf einem Boot zusammenfinden – ist auf dem Weg zum Gazastreifen, um symbolisch Hilfsgüter zu liefern. Symbolisch heißt: Es ist nicht viel drauf, aber es sieht gut aus bei Twitter. Ziel ist es, die israelische Blockade zu „durchbrechen“. Übersetzt ins Strategische: Man versucht mit einem Segelboot einen Sperrriegel zu durchqueren, den die israelische Marine mit mehr Technologie bewacht als Elon Musks Raumstationstoilette.

Israel: „Greta? Antisemitin!“ Israel Katz ließ verlauten, man werde niemals zulassen, dass das Schiff Gaza erreicht. "An Greta, die Antisemitin", so Katz wörtlich, „sage ich: dreht um!“ – was ungefähr so klingt, wie wenn ein Innenminister einem Gummiboot eine Atombombe androht. Was folgt, ist rhetorisches Sperrfeuer: Antisemitismus, Hamas-Propaganda, Staatsbedrohung durch symbolische Geste – das übliche Vokabular zwischen Paranoia und Public Relations.

Man fragt sich: Wer genau fürchtet sich hier vor wem? Ein Staat mit Nukleararsenal, Drohnenflotten, Überwachungsallmacht – und dann kommt Greta mit Sonnencreme, veganem Hummus und einer Überdosis Moral übers Meer geschippert. Das ist, als würde Goliath sich über David beschweren, weil er biologisch abbaubare Steine benutzt.

Weltpolitik als Kinderspiel – jetzt in der Variante „Schiffe versenken – Gaza Edition“

Währenddessen wird gemunkelt, Israel plane bereits neue Spielvarianten:

  • „UNO ärgere dich nicht“ – bei zu viel Kritik wird der UN-Sicherheitsrat ausgesetzt.
  • „Mensch, bleib draußen“ – die Flottille-Edition für Ausländer mit zu viel Meinung.
  • „Siedlungs-Monopoly“ – alle Straßen führen nach Ostjerusalem, aber keiner darf ins Wasser.

Rima Hassan: Symbolpolitik mit Segelschein

Auch dabei: die französische Abgeordnete Rima Hassan, der Israel zuvor schon die Einreise verweigert hatte – vermutlich, weil sie versucht hatte, eine Meinung mitzubringen. Dass nun ausgerechnet sie, Greta und ein halbes Dutzend NGO-Aktivisten als maritime Miliz der Hamas diffamiert werden, zeigt: Wer gegen Bomben ist, steht schnell im Verdacht, Bombenbauer zu sein.

Gaza: Zivilschutz oder Sündenbock mit Presseausweis

Aber nicht nur auf See wird geschossen – auch rhetorisch an Land. Der Sprecher des Zivilschutzes im Gazastreifen wird kurzerhand als Hamas-Mitglied diffamiert – Beweise? Listen. Fundort: irgendwo zwischen Angriff und Ausrede. Dass dieser Mann seit Jahren tote Zivilisten aus Trümmern zieht, stört niemanden – er war schließlich zur falschen Zeit am falschen Ort mit der falschen Nationalität und zu viel Empathie.

Wenn Politik Schiffsmodelle wären, wäre das hier ein Dampfer der Doppelmoral

Während die Madleen langsam aber stetig Richtung Symbolhölle segelt, tobt auf Twitter, in Regierungskreisen und bei Talkshow-Gästen das gewohnte Unwetter: Der eine blockiert, die andere empört sich, und irgendwo dazwischen geht das eigentliche Thema unter – nämlich, dass in Gaza Menschen sterben. Täglich. Egal ob mit Hilfslieferung oder ohne.

Ob Greta ihr Ziel erreicht, ist ungewiss. Sicher ist nur: Die mediale Aufladung ihres Segeltörns war erfolgreicher als jede Stromschnelle im Mittelmeer. Und Israel? Hat gezeigt, dass es nicht viel braucht, um ein ganzes Land aus der Ruhe zu bringen – ein Mädchen mit Zopf, ein bisschen Wind und eine Überzeugung, die nicht mitliefert, sondern anklagt.