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High Noon auf der Baustelle: Wie ein Bagger in South Carolina der Polizei davontuckerte – mit 5 km/h und maximaler Würde
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- tmueller
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Charleston, South Carolina – In den USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, gibt es Polizeiverfolgungsjagden. Viele sogar. Meistens spektakulär, schnell, mit qualmenden Reifen, Helikoptern, Spike-Strips und dramatischer Hintergrundmusik. Und dann gibt es Fälle wie diesen. Einen Bagger. Eine Straße. 5 Stundenkilometer. Und eine Verfolgungsjagd, die selbst Schildkröten ins Gähnen bringt.
Tatort: Baugrube des Abgrunds
Was genau der Startschuss war, weiß man nicht mehr. Ein Mann. Ein Bagger. Ein beschädigtes Auto. Möglicherweise ein falsch geparkter Toyota oder der tragische Versuch, einen Drive-in bei McDonald's zu durchbrechen. Der Baggerfahrer jedenfalls beschloss: „Ich fahr jetzt einfach.“
Und das tat er. Mit 5 km/h. Also langsamer als ein Einkaufswagen mit kaputtem Rad. Die Polizei? Hinterher. Mit Sirene. Und Geduld.
Die langsamste Jagd seit der Evolution des Kriechtiers
Die Verfolgung zog sich – buchstäblich. Ein Streifenwagen nach dem anderen reiht sich ein. Es ist eine Art Polizeieskorte ins Absurde. Während andere Länder Tesla-Streifenwagen für Verfolgungen bei 200 km/h anschaffen, genügte hier ein Spaziergang in Uniform und die Bereitschaft, nicht einzuschlafen.
Helikopter? Fehlanzeige. Ein Polizeihubschrauber wäre schneller am Einsatzort gewesen als der Baggerfahrer am Ortsausgang.
Bodycam-Filmreif: „Officer, wir verlieren ihn! – Nein, Sir, er hat nur einen Ziegelstein überfahren.“
Ein Beamter, mit ernster Stimme ins Funkgerät:
„Verdächtiger befindet sich in Bewegung. Vermutlich… äh… flieht er.“
Kollege:
„Mit welcher Geschwindigkeit, Officer?“
Antwort:
„Es variiert – zwischen Schrittgeschwindigkeit und ambitioniertem Rasenmäher.“
Strategien der Polizei: Von Kreisverkehr bis Kaffeeholen
Die Beamten probieren alles:
- Einkreisen: funktioniert nicht, weil der Bagger wendet wie ein philosophierender Wal.
- Blockieren: wird vom Bagger ignoriert – er biegt einfach ab.
- Durch Anstarren verwirren: wirkt, aber nur auf Passanten.
Zwischendurch geht ein Beamter kurz zum Donut-Shop, kommt zurück – und der Bagger ist exakt 30 Meter weiter.
Psychologie der Flucht: Der Bagger und die innere Ruhe
Warum flieht jemand im Bagger? Was treibt einen Menschen dazu, eine Polizeiverfolgung in Echtzeit zur Meditation zu machen?
Mögliche Theorien:
- Er war im Tunnel der Wut.
- Er dachte, ein Bagger sei rechtlich ein Fahrrad.
- Oder er wollte einfach mal in die Nachrichten, aber auf sympathisch langsame Weise.
Ende der Jagd: Die Polizei greift ein – also… langsam
Nach mehreren Minuten, in denen sich die Welt nicht weitergedreht hat, stellen die Beamten das Fahrzeug. Indem sie daneben stehen bleiben. Der Fahrer wird festgenommen – und zwar nicht brutal, sondern mit einem Gähnen und der Bitte, bitte nicht noch einen Hydraulikschlauch zu zerdrücken.
Fazit:
Diese Verfolgungsjagd war ein Triumph des Unaufgeregten. Ein Mahnmal für jede überhastete Entscheidung. Ein Denkmal für jeden, der je dachte:
„Ich kann das noch drehen.“
Sie zeigt: Man muss nicht schnell sein, um Geschichte zu schreiben – manchmal reicht ein Bagger, ein kaputtes Auto und eine ordentliche Portion Mut zur Lächerlichkeit.