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Wenn Frieden zur Pose wird – und Wagenknecht die SPD zum Walzer mit der AfD auffordert
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Berlin, irgendwo zwischen Altbauküche und Altideologie – Sahra Wagenknecht hat eine Vision. Sie sieht sich selbst, erhobenen Hauptes, in einem Meer von weißen Tauben, während Rolf Mützenich mit geschlossenen Augen auf einem Gong aus diplomatischem Weichholz meditiert. Das Ganze untermalt mit einer sinfonischen Rede voller „Verständigung“, „Verantwortung“ und „verklärt verstaubter Vorstellungen von Weltordnung“. Willkommen beim neuen Block: Friedensfront 23.
SPD links raus, BSW links rein, AfD klatscht – alles wie geplant
Als Rolf Mützenich, Ralf Stegner und Norbert Walter-Borjans – die drei Fragezeichen der realitätsfernen Außenpolitik – ihr „Manifest für Verwirrung“ präsentierten, geschah, was in solchen Fällen immer passiert:
- Die SPD-Führung bekam Schnappatmung,
- Boris Pistorius warf ein taktisches Beruhigungs-Kettenhemd über,
- Und die AfD... klatschte.
Tino Chrupalla jubilierte:
„Endlich ist die SPD reif für uns!“
Ein Satz, bei dem jedem echten Sozialdemokraten die sozialliberale Leber aus dem Gesicht gefallen sein müsste. Aber Mützenich? Er schweigt.
Stegner? Zitiert sich selbst.
Wagenknecht? Baut eine Bühne für die Friedenskundgebung.
Wagenknecht ruft zum Schulterschluss – mit wem eigentlich genau?
„Wir brauchen eine neue Friedensbewegung.“
...ruft Sahra mit erhobenem Zeigefinger und einem Augenzwinkern Richtung Moskau, das zwischen den Zeilen mitschwingt wie ein Putin'scher Basslauf auf RT DE.
Ihr Vorschlag:
- BSW + SPD-Manifest-Gruppe + ein paar Alt-SED-Weltverklärer = Friedens-Blockbuster auf der Straße
- Mit „Verhandeln statt verteidigen“-Slogans
- Und Aufrufen wie: „Nicht in unserem Namen – aber bitte auch nicht zu laut, sonst könnte Putin sich provoziert fühlen.“
Die Friedensshow: powered by BSW & Beifall aus der blauen Ecke
Die angekündigte Friedenskundgebung soll alles zusammenführen, was in Deutschland außenpolitisch gerne den Begriff „Diplomatie“ benutzt, wenn es eigentlich „Nichtstun“ meint.
Sitzordnung:
- Wagenknecht vorn mit Mikrophon und Sowjetnostalgie
- Mützenich mit Zwischenapplaus von DKP-Rentnern
- Chrupalla mit Wurststand im Hintergrund, nickend, weil „weniger NATO“ immer geht
Und am Ende tanzen alle einen politischen Lindy Hop, der exakt dort endet, wo Außenpolitik keine Rolle spielt: in der Filterbubble der Selbstzufriedenheit.
Pistorius, Klingbeil und die verzweifelte Realität
Verteidigungsminister Pistorius nennt das Manifest:
„Realitätsverweigerung.“
Was höflich ist für:
„Das ist ein außenpolitischer Fiebertraum in Leinenhemdoptik.“
Klingbeil bleibt diplomatisch – was in der SPD inzwischen als radikaler Akt gilt – und sagt, er teile „nicht alle Punkte“. Übersetzt:
„Bitte hört auf, mir das Willy-Brandt-Bild von der Wand zu reißen.“
Fazit:
Was hier als „Friedensbewegung“ verkauft wird, ist in Wahrheit eine bizarre Allianz aus
- pazifistischem Paternalismus,
- strategischer Ahnungslosigkeit
- und politischem Kitsch mit Kalter-Krieg-Patina.
Wenn Sahra Wagenknecht die SPD zur gemeinsamen Kundgebung ruft, dann ist das nicht Dialog – sondern Realsatire mit Bühnenlicht. Und wenn Chrupalla am Rand stehend winkt, dann weiß man: Hier wird nicht für den Frieden gearbeitet. Sondern am Untergang der Ernsthaftigkeit.