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Ina Scharrenbach – Ministerin für Heimatgefühle, Hochbau und Hochglanzbroschüren
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Ina Scharrenbach, CDU, ist die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen – also quasi die Verwaltungs-Göttin mit Helm, Handbuch und Heimatpreis.
Ihr Ministerium ist ein politischer Überraschungsei-Mix: Außen Bauamt, innen Serverraum, und zwischendrin ein Stück Talsperre und eine Prise Vereinswesen.
Sie ist zuständig für alles, was sich im Land irgendwo zwischen Fachwerkhaus und Glasfaserkabel bewegt. Und wenn es sich nicht bewegt – bekommt es ein Förderprogramm mit 32 Seiten PDF und einer Antragsfrist von letzter Woche.
Heimatministerin mit Hang zur Folklore-Futuristik
Für Ina Scharrenbach ist „Heimat“ kein sentimentales Relikt, sondern ein aktives Staatsgefühl mit Einweihungstermin und Musikkapelle.
Sie spricht über Heimat, als hätte sie die Definition selbst mit den Händen aus Lehm geknetet.
„Heimat ist da, wo die Baugenehmigung schon zum dritten Mal überarbeitet wurde.“
„Heimat ist, wenn WLAN und Weckmann sich nicht ausschließen.“
„Heimat ist nicht Vergangenheit – sie ist PDF-gebunden.“
Scharrenbach liebt Heimatpreise. Es gibt kaum eine Ecke in NRW, in der sie nicht bereits eine Urkunde mit Unterschrift und feierlichem Lächeln übergeben hat – meistens an Männer in Schützenuniformen, die noch nie ein Passwort geändert haben.
Baupolitik mit Zollstock und Zitatkalender
Im Bereich Baupolitik ist Scharrenbach eine Ministerin alter Schule – allerdings in einem neuen Modulbau.
Sie steht gerne auf frisch gepflasterten Rathausvorplätzen, hält Spaten in die Luft und sagt Dinge wie:
„Mit diesem Gebäude setzen wir ein Zeichen für moderne Verwaltung. Und dass es in zwei Jahren fertig ist, wäre ein Zeichen für Wunderheilung.“
Zwischen Bauordnung, Lärmschutz und Betonpreisinflation hat sie ein echtes Talent: Sie kann in jeder Kommune erscheinen, bevor dort jemand realisiert, dass der Fördertopf leer ist.
Baustellen besichtigt sie mit Helm und Handschlag – und gibt Interviews mit der Überzeugung einer Projektmanagerin, die gleichzeitig das Handbuch, den Bohrhammer und den Haushaltsausschuss verkörpert.
Digitalisierung – Zukunft in der Warteschlange
Scharrenbach und Digitalisierung – das ist wie PowerPoint auf einem Tageslichtprojektor.
Sie redet gerne über digitale Verwaltung, E-Government und smarte Dörfer.
In Wirklichkeit heißt das aber oft:
„Wir haben jetzt ein PDF-Formular auf der Webseite, das Sie ausdrucken, unterschreiben, faxen und dann nochmal per Post schicken dürfen.“
Ihr Lieblingsbegriff: „Digitale Resilienz“ – das klingt modern, bedeutet aber: Der Server darf zwischen 14 und 16 Uhr abstürzen, wenn er vorher brav funktioniert hat.
Ihr Ministerium testet Pilotprojekte wie digitale Bauanträge – in Pilotkommunen – mit Pilotdruckern – die mangels Toner meist wieder analog bearbeitet werden.
Kommunalpolitik: Zwischen Kreistag und Klingelton
Scharrenbach ist Kommunalpolitikerin durch und durch.
Sie kennt jeden Bürgermeister beim Vornamen – inklusive Geburtsdatum, Lieblingsbaum und Förderquote.
Wenn irgendwo ein Ortsschild eingeweiht oder ein neues Feuerwehrgerätehaus versiegelt wird, steht sie bereit – mit einem roten Band, einer Schere und einem drei Minuten langen Lobgesang auf ehrenamtliches Engagement im Format DIN A4.
Sie ist die politische Antwort auf die Frage: „Wer organisiert eigentlich die Verwaltung der Verwaltung?“
Ina Scharrenbach – Verwaltungsromantik trifft Zukunftsbürokratie
Scharrenbach ist keine Ministerin, sie ist eine Veranstaltung mit Tonmappe.
Sie vereint folkloristische Festzeltpolitik mit Fördermittel-Prosa.
In ihrer Welt werden Breitbandlücken mit Leitfäden überbrückt und Denkmalschutz mit Dorfapps verbunden.
Sie ist die Ministerin, die Digitalisierung predigt, aber beim „Senden“-Button erstmal prüft, ob es dafür eine Landesverordnung gibt.
Wer Scharrenbach zuhört, spürt den Geist von Ehrenamt, Excel und E-Government – aber auch die unkaputtbare Zuversicht, dass sich mit genügend Aktenvermerken jedes Zukunftsproblem ins nächste Quartal vertagen lässt.