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Lehrplan Deutschland – jetzt mit Prienzip
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Berlin, zwischen Beamtenmappen und Buzzerpädagogik. Karin Prien übernimmt das Bundesbildungsministerium – und mit ihr zieht ein neues Zeitalter ein: das der „bildungsadministrativen Verlässlichkeit mit normativer Rahmensetzung“. Kurz gesagt: Sie meint es ernst. Und sie bringt ihren eigenen Stundenplan mit.
Karin Prien – die Frau, die "Zukunft" nur als Unterpunkt im Bildungsmonitor gelten lässt
Während andere Minister*innen noch von „Visionen“ sprechen, hat Prien bereits eine PowerPoint mit 94 Folien, drei Gliederungsebenen und einem optionalen Glossar.
„Bildung ist kein Wunschkonzert – sie ist eine Verpflichtung. Und Verpflichtungen sind planbar.“ Klingt streng? Ist es auch. Aber endlich mal jemand, der weiß, wie man eine Exceltabelle schneidet.
Ihr Stil? Excel statt Emotion. Raster statt Regenbogen. Struktur statt Slogans.
- Digitalisierung? Nur mit Administrationskonto.
- Lehrkräftemangel? Gibt’s nicht. Nur „temporäre Personaldehnung bei gleichzeitiger Erwartungsoptimierung“.
- Bildungsgerechtigkeit? Selbstverständlich – aber bitte nach föderalem Maßstab und mit Zustimmung der Kultusministerkonferenz.
Karin Prien ist die Ministerin, die bei jedem Interview wirkt, als hätte sie bereits einen dreiseitigen Erwartungshorizont für die Fragestellung erstellt.
Das Prienzip: klare Regeln, klare Sprache, klare Botschaft
- „Kuschelpädagogik“? Wird jetzt strukturell flankiert.
- „Freies Lernen“? Ja, aber bitte nach Plan. Und mit Anwesenheitsliste.
„Schule der Zukunft“?
„Ein Projekt mit Zeitschiene, Wirkungsindikatoren und abgestimmter Ergebnisverantwortung.“
Sie ist der Gegenentwurf zur Bildungslyrik: Kein Wischi, kein Waschi – sondern ein Widerspruchsformular im Anhang.
Prien regelt das – aber ordentlich.
Sie will nicht revolutionieren. Sie will standardisieren. Und wenn alles gut läuft, bekommen sogar die Pilotprojekte bald ein verbindliches Prüfverfahren und ein Deckblatt in Arial 11, fett.
Fazit: Das Ministerium wird kein Lernort – sondern ein Leistungskurs
Karin Prien ist nicht die Bildungsministerin, die mit bunten Broschüren wedelt. Sie ist die, die fragt: „Wo ist der Referenzrahmen?“
Deutschland bekommt mit ihr keine Bildungsutopie. Aber ein gut sortiertes Inhaltsverzeichnis für den nationalen Kompetenzaufbau.
Und das Wichtigste: Sie hat Hausaufgaben gemacht. Und ja – sie sammelt sie auch ein.