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Silke Gorißen – Die Ministerin für Milchquote, Mett-Idealismus und Möhrchen-Moral
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Silke Gorißen ist Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen – eine Kombination, die klingt wie ein Werbeslogan für „Regionale Lebensmittel mit politischem Nachgeschmack“.
Sie ist die Frau, die für Bauern, Bienen und Bratwürste gleichermaßen zuständig ist.
Ein politisches Multitool mit Gummistiefel-Diplomatie und Etikettenverordnung im Gepäck.
Während andere Ministerien zwischen Digitalisierung und Bildung versinken, steht Gorißen fest im Ackerboden –
mit einem Bein auf dem Biobauernhof, mit dem anderen in der Fleischtheke von Edeka.
Zwischen Stallklima und Statistik – Agrarpolitik im Vollwaschgang
Gorißen ist die einzige Ministerin, die beim Begriff „grüner Wandel“ nicht an Solardächer, sondern an neue Saatgutsorten denkt.
Sie spricht über die Agrarwende in einem Tonfall, der stark an einen sehr höflichen Hausbesuch bei der Melkmaschine erinnert:
„Wir müssen Landwirtschaft zukunftsfest machen – ohne dabei den Güllefassdeckel zu verlieren.“
Sie jongliert mit Begriffen wie „Nitratwert“, „Tierwohlampel“ und „Förderrichtlinie 27b“ mit der Leichtigkeit einer Kuh, die versucht, in einen Anhänger rückwärts einzuparken.
Und das Faszinierende ist: Sie kriegt’s irgendwie trotzdem hin.
In ihren Statements klingt stets eine Mischung aus Verantwortung, Regionalromantik und verstecktem Bürokratiekrieg.
„Vertrauen wächst auf dem Acker“, sagt sie gern –
und wenn’s mal nicht wächst, gibt’s eine Fachkonferenz mit Buffet.
Verbraucherschutz – Zwischen Käseaufschnitt und Kontrollkrampf
Als Verbraucherschutzministerin kümmert sich Gorißen um das, was alle betrifft und niemand versteht:
Kennzeichnungspflichten, Nährwerttabellen, Allergene, Haltbarkeitsdaten und die große Frage, ob die „Kalbsleberwurst“ wirklich ein Kalb gesehen hat.
Sie redet über Zusatzstoffe wie andere über Skandale: ernst, detailliert und mit mehr Buchstaben als ein E-Nummernregister.
Wenn irgendwo in NRW ein Ei mit falschem Stempel auftaucht, ist Gorißen zur Stelle –
mit einem 8-Punkte-Plan, einer EU-Richtlinie und einem leicht enttäuschten Blick.
Ihre Vision: ein Land, in dem Lebensmittel sicher, regional und eindeutig etikettiert sind.
Was in der Praxis bedeutet: Der Verbraucher hat die Wahl zwischen 17 Siegeln – und keiner Erklärung.
Die politische Hybridform: Landfrau im Gesetzesrahmen
Silke Gorißen ist keine klassische Politikerin. Sie ist mehr so eine agrarverwaltungsoptimierte Volljuristin im Direktkontakt mit dem Misthaufen.
Man traut ihr zu, einen Hausschlachtungsbetrieb zu auditieren und dabei einen Vier-Augen-Gespräch über die Fördermittelverordnung von 2022 zu führen –
ohne die Gummistiefel auszuziehen.
Sie ist weder dogmatisch noch visionär, sondern eine Parlamentslandwirtin mit Überblick, Unterkühlung und unerschütterlicher Excel-Kompetenz.
Sie kennt die Landwirte beim Vornamen – und den Nitratwert ihres Brunnenwassers.
Silke Gorißen – Ministerin der Mittelwerte, Moral und Milchkontingente
Silke Gorißen ist kein politisches Aushängeschild, sondern eine gut geölte Verwaltungsmaschine im Streifenhemd.
Sie hat aus jeder Nutztierhaltungsverordnung ein Mantra gemacht und aus jedem Förderbescheid ein Lehrstück in deutsch-bürokratischer Landwirtschaftsprosa.
Sie verspricht nicht die Agrarwende, sondern liefert Verlässlichkeit im Format „Standardarbeitsanweisung“.
Und wenn irgendwo ein Kühlregal schimmelt oder ein Schwein unglücklich aussieht,
dann ist Silke Gorißen nicht weit – mit einem Messgerät, einem Aktendeckel und einem mütterlich-kühlen: „So geht das aber nicht.“