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Der Präsident und der Puff-Pate – Trumps Epsteinsche Exorzismen

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Der Präsident und der Puff-Pate – Trumps Epsteinsche Exorzismen

Washington D.C. – Donald Trump, bekannt als der bescheidenste Mann der Weltgeschichte seit Jesus (eigene Aussage), wehrt sich energisch gegen das Gerücht, er habe mit Jeffrey Epstein jemals auch nur einen 7-Dollar-Martini geteilt. „Ich hatte nichts mit dem Mann zu tun“, so Trump – während er sich versehentlich auf einem Foto zeigt, auf dem er Epstein gerade jovial auf die Schulter klopft wie ein Golf-Kumpel auf der After-Work-Orgie.

Natürlich, wie immer, ist alles ein Komplott. Die Schuldigen sind auch schnell gefunden: Die Demokraten, die Medien, Hillary Clinton (immer gut für ein Comeback) und natürlich der Thermostat im Weißen Haus, der die Temperatur so niedrig hält, dass man gar nicht klar denken kann.

Die Fake-Akte

Laut Trump handelt es sich bei den Epstein-Akten – man höre und staune – um eine „gefälschte Akte“, vermutlich geschrieben von „linksradikalen Tiefstaatlern mit genderneutralem Druckerpapier“. Dass sein Name darin angeblich mehrfach auftauche? Eine optische Täuschung. Wahrscheinlich war es „Don A. Tramp“ – ein serbischer Hochstapler mit ähnlicher Frisur und noch schlechterer Rechtschreibung.

Doch während die Welt (und auch ein paar republikanische Senatoren mit Restgewissen) genauer hinschaut, spielt Trump den Klassiker: Angriff ist die beste Verteidigung. Statt Fragen zu beantworten, fordert er eine Untersuchung gegen Bill Clinton, Larry Summers und wahlweise auch gegen den Moderator von CNN, der „sehr unhöflich“ gefragt habe, ob Trump Maxwell kenne.

Maxwell? Maybe!

Und dann ist da noch Ghislaine Maxwell, die Glamour-Buchhalterin der pädophilen Elite. Trump wirkt bei der Frage, ob er sie begnadigen wolle, so vage wie ein Wetterbericht in Florida: „Ich habe darüber noch nicht nachgedacht.“ Was bei Trump bekanntlich bedeutet: Er denkt darüber nach. Intensiv. Und vielleicht mit einer Checkliste auf Truth Social.

KI-Fakes und andere Realitäten

Dass mittlerweile KI-generierte Bilder von Trump, Epstein und minderjährigen Mädchen im Netz kursieren, ist natürlich „sehr unfair“, wie Trump betont – immerhin wisse er gar nicht, wie man „Deepfart“ ausspricht, geschweige denn, dass er selbst in 480p pixelig schlechter aussieht als in echt. Aber so ist es eben: Die böse KI ist nur ein weiteres Werkzeug des „radikalen Biden-Kartells“, um den ehrlichsten Präsidenten aller Zeiten zu diskreditieren.

Wenn du denkst, es geht nicht tiefer – sagt Trump: „Hold my Diet Coke!“

Während sich der Präsident zwischen Dementi, Halbwahrheiten und nebulösen Begnadigungsphantasien windet wie ein Aal auf Fox News, bleibt eine Frage offen: Was ist schlimmer – die Tatsache, dass sein Name in den Akten steht, oder dass er es schafft, daraus auch noch eine Reality-Show zu machen?

Bleibt nur zu hoffen, dass die Gerechtigkeit nicht so langsam ist wie Trumps Internetverbindung im Mar-a-Lago-Keller.