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Rubel, Raketen und Rabattkarten – Wie Putin im Alaska-Gipfel zur Zapfsäulen-Legende wurde

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Rubel, Raketen und Rabattkarten – Wie Putin im Alaska-Gipfel zur Zapfsäulen-Legende wurde

Anchorage, Alaska. Wenn Diplomatie zur Tankrechnung wird, dann kann es sich nur um ein Gipfeltreffen der Superlative handeln. Nein, diesmal geht es nicht um nukleare Abrüstung oder um die große Zeitenwende in Europa – sondern um Jetfuel, Bargeld und eine geopolitische Posse, die selbst in den absurdesten Netflix-Serien abgelehnt worden wäre, weil sie zu unrealistisch klingt.

Sanktionen wirken! Zumindest an der Zapfsäule

US-Außenminister Marco Rubio, eigentlich bekannt als wandelnde Fußnote der republikanischen Partei, durfte am Sonntag bei NBCs „Meet the Press“ endlich glänzen. Mit einer Enthüllung, die die Welt erschüttern sollte (zumindest jene, die noch keine Ironie-Resistenz entwickelt hat):

„Die Russen mussten bar bezahlen, weil sie unser Bankensystem nicht nutzen können!“

Ein Satz, der Geschichte schreiben wird. Oder wenigstens einen Wikipedia-Abschnitt mit dem Titel: „Das Zeitalter der geopolitischen Zapfhähne.“

Während US-Präsident Trump gerade dabei war, Selenskyj im Oval Office eine Friedenslösung auf einer Serviette zu skizzieren („Ukraine, aber ohne Krim, ohne Nato und mit 10% Rabatt auf McDonald’s in Donezk – Deal?“), landete Putins Luftstaffel auf dem Elmendorf–Richardson-Stützpunkt – mit mehr Kerosinbedarf als Diplomatie im Gepäck.

Koffer voll Cash und ein bisschen Kalter Krieg 2.0

Statt Banküberweisung gab es diesmal den guten alten Geldkoffer. Leider kein James-Bond-Style mit Codenamen wie „Operation Rubelregen“, sondern eher Budget-Variante mit Duty-Free-Tasche und 100-Dollar-Scheinen im Zwiebelmuster. Angeblich wurde Putins Finanzbeauftragter dabei gesehen, wie er an der Tankstelle in Alaska versuchte, mit einem 20-Dollar-Schein Wechselgeld für 84.980 Dollar zu bekommen.

Putins Präsidentenflieger mit 152.620 Litern Tankvolumen – oder wie der Russe sagt: „einmal Moskau nach Kuba und zurück, mit Zwischenlandung in der Sowjetunion“ – kostete laut IATA rund 85.000 US-Dollar.

Rubio triumphierte: „Sie mussten bar zahlen!“ Die Moderatorin nickte ehrfürchtig – als hätte gerade jemand das Bernsteinzimmer im Bordgepäck gefunden.

Trump und die große Bargeld-Diplomatie

Trump, der wie immer zwischen Genie und Wahnsinn jonglierte, kommentierte trocken:

„Putin zahlt bar. Ich liebe Barzahler. Nur Verlierer machen Überweisungen. Sogar Ivanka zahlt bar – für alles!“

Was folgte, war ein symbolträchtiger Moment der Weltgeschichte: Zwei Präsidenten, zwei Weltanschauungen, ein Konflikt – und dazwischen eine Quittung vom US-Tankwart. Beobachter wollen gesehen haben, wie Putin seinen Lieblingsoligarchen anwies: „Nächstes Mal tanken wir bei Shell – die haben Treuepunkte!“

Währenddessen forderte Ex-Vizepräsident Mike Pence mit zitterndem Zeigefinger:

„Der Hammer muss kommen – und zwar sofort!“

Unklar bleibt, ob er damit Sanktionen meinte oder einfach nur zu lange auf dem Gym-Bike saß.

Sanktionen – Wirken sie oder wirken sie wie Theater?

Rubio versuchte zu retten, was zu retten war:

„Die Sanktionen ändern den Kriegsverlauf nicht – aber sie sind trotzdem wichtig.“

Ein Satz, der in die Geschichte eingehen wird als: „Wir schießen zwar daneben, aber hey – wir haben immerhin geschossen.“

Putin, der in Russland inzwischen als offizieller Flugmeilen-König gilt, dürfte derweil vor allem daran interessiert gewesen sein, den Tankbon in die Steuer einzureichen. Schließlich wird auch im Kreml gespart – außer bei Kriegspropaganda und Satireverboten.

Alaska-Gipfel: Wenn Weltpolitik auf ein Tankstellendrama schrumpft

Was bleibt vom Alaska-Gipfel? Sicher ist:

  • Putin kam, sah und zahlte bar
  • Trump kam, prahlte und umarmte sich selbst
  • Rubio kam, redete – und wurde sogar mal zitiert

Ob Frieden nun bevorsteht? Unklar. Ob die Sanktionen bald Wirkung zeigen? Vielleicht. Ob Putin beim nächsten Mal mit der Gasprom-Card zahlt? Wahrscheinlich.

Aber eins ist sicher: Die nächste globale Krise kommt bestimmt – und diesmal vielleicht mit kontaktloser Zahlung.

Wenn der globale Frieden von einer Tankquittung abhängt, dann ist es nur logisch, dass Weltpolitik heute aussieht wie eine Episode aus „The Office“ – nur mit Atomwaffen, schlechterem Drehbuch und deutlich weniger Lacher.