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Politik

Donald Trump in Schottland: Diplomatie mit Handicap

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Donald Trump in Schottland: Diplomatie mit Handicap

Wenn Donald Trump auf Weltreise geht, sollte man die diplomatische Etikette besser durch eine Scorecard ersetzen – denn bei ihm ist Außenpolitik kein Schachspiel, sondern ein 36-Loch-Golfturnier mit dem IQ einer Parkuhr und der Subtilität eines Presslufthammers. Und so kam es, dass der selbstgekrönte „President of Pars“ auf seiner Schottland-Tour nicht nur außenpolitische Brandherde mit Benzin begoss, sondern auch mal wieder das tat, was er wirklich kann: Dinge mit seinem Namen bekleben und dabei glauben, Geschichte zu schreiben.

Feierlicher Abschlag ins Weltgeschehen

Unter den tränenrührenden Klängen eines Dudelsacks, der vermutlich innerlich schrie, durchschnitt Trump höchstselbst ein rotes Band, das sinnbildlich für alles stand, was er mit seiner Präsidentschaft zerschnitten hat: internationale Verträge, Fakten, Würde. Mit goldenem Golfball, roter Krawatte und orangegetönter Hybris schlug er den „ersten historischen Ball“ – vermutlich direkt auf ein Naturschutzgebiet oder eine EU-Richtlinie.

"Wir spielen noch schnell 18 Löcher und dann löschen wir Feuer auf der ganzen Welt", sagte Trump. Man kennt das ja: erst ein Birdie, dann Weltfrieden. Vielleicht wollte er mit dem Ball auch gleich Putin treffen – eine Art diplomatischer Luftschlag mit Titleist.

Handelsabkommen mit Handicap

Mit stolzgeschwellter Brust und leicht verirrtem Kompass präsentierte Trump während seines Aufenthalts ein Handelsabkommen mit der EU. Die Union, sonst eher bekannt für Kompromisse mit Fußnoten, bekam eine Trump-typische Breitseite: 15 % Zölle für alle! Ein bisschen wie "America First", nur diesmal mit Schottenrock und Brexit-Duftnote.

Ursula von der Leyen reagierte laut Augenzeugen mit einem Gesichtsausdruck irgendwo zwischen höflichem Erbrechen und innerem EU-Austritt. Das Abkommen war so unausgewogen, dass selbst eine Waage bei Lidl protestiert hätte.

Ukraine-Frist per Scorecard

Und weil man als echter Friedensstifter immer einen Timer dabeihat, kürzte Trump kurzerhand die 50-Tage-Ultimatum-Frist an Putin auf „zehn bis zwölf Tage“. Warum? Vermutlich, weil er sich verrechnet hat oder der Tee-Termin auf Loch 10 näher rückte.

Putin dürfte sich zwischen Lachen und Kopfschütteln nicht entscheiden können. Denn wenn einer den Ukrainekrieg mit einer Golfuhr stoppen kann, dann ist es Donald „Multilateral mit Mulligan“ Trump.

Windräder, diese linksgrünen Monster

Aber die wahre Nemesis des Präsidenten war und bleibt: Windenergie. Ausgerechnet sein neuester Golfplatz hat Meeresblick auf eine Offshore-Windanlage. Der Horror! Für Trump ist das wie ein Greta-Thunberg-Poster im Schlafzimmer – unerträglich.

„Hässliche Monster!“, krächzte der Ex-Präsident ins Mikrofon. Und wie immer verwechselte er dabei Windräder mit Kritik an seiner Frisur. Sein Vorschlag: mehr Ölbohrungen, weniger Wind. Schließlich weht Wind nicht nur durch die Landschaft, sondern auch durch Trumps Verständnis von Klimapolitik.

Trumps Familie: Vom Weißen Haus zum Weißen Golfball

Sohn Eric – der Mann, der aussieht wie ein schlecht gerenderter NPC aus einem Golf-Videospiel – verkündete stolz: „Der unglaublichste 36-Loch-Platz der Welt!“ Und ja, vermutlich auch der erste Golfplatz, der laut eigener Werbung „besonderen Wert auf Umweltschutz“ legt, während im Hintergrund ein Bagger ein Moorbiotop planiert.

Golf ist Krieg, und Trump ist der General

Donald Trumps Schottlandreise war eine Mischung aus Tourismus, Selbstverliebtheit und diplomatischem Slapstick. Außenpolitik? Eher Außenputt. Handelsabkommen? Ein Hole-in-One für Chaos. Und der neue Golfplatz? Ein Monument aus Rasen, Ego und Realitätsverweigerung.

Oder wie Trump es sagen würde: „Niemand hat jemals besser Golf mit der EU gespielt. Alle lieben mich. Selbst der Dudelsack.“ 🎺🇺🇸

Make Golf Great Again – und Politik optional.