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Politik

Oval Office oder Ovales Irrenhaus?

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Oval Office oder Ovales Irrenhaus?

Trump, Selenskyj, Merz & Co. – die Farce des Jahrhunderts in Washington

Washington, D.C. – Es ist ein Bild für die Geschichtsbücher, allerdings eher für die satirischen. Donald Trump, der größte Friedensstifter seit... Donald Trump, empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Diesmal ohne Eklat. Ohne Beleidigungen. Ohne Twitter-Ausbrüche. Die Welt ist verblüfft. Oder verwirrt. Oder beides.

Trumps Diplomatie in drei Worten: Schulter, Lächeln, Lüge

Selenskyjs Ankunft wurde inszeniert wie der Showdown eines US-Blockbusters. Schwarze Limousine. Erhobenes Haupt. Dann: Trump. Mit dem Charme eines schlechten Autoverkäufers klopft er seinem ukrainischen Gast auf die Schulter – nicht zu fest, man will ja diplomatisch bleiben – und sagt: „Er ist durch die Hölle gegangen.“ Und man denkt: Ja, vor allem in diesem Moment.

Dass Trump zuvor mit Putin gesprochen hat, ist kein Zufall, sondern Teil seiner altbewährten „Zuerst der Aggressor“-Strategie. Motto: Der Kunde, der bombt, ist König.

„Wir verhandeln, während sie kämpfen“ – Die neue Trump-Doktrin

In einem atemberaubenden Akt geopolitischer Genialität – oder einfach purer Ignoranz – erklärt Trump, dass ein Waffenstillstand gar nicht nötig sei. Nein, „wir können einen Deal aushandeln, während sie kämpfen“. Diese Philosophie stammt vermutlich aus seiner Casino-Zeit in Atlantic City: Der Würfel fliegt noch, aber man zählt schon das Geld.

Selenskyj lächelt tapfer, als wolle er sagen: „Ich bin nur hier, weil ich diplomatisch muss, nicht weil ich diplomatisch will.“ Merz murmelt etwas von „Waffenruhe“, Macron rollt elegant mit den Augen, und Ursula von der Leyen notiert heimlich die Telefonnummer eines Exorzisten.

Die Europäer – Beiwerk mit Botox-Miene

Der europäische Block ist vollzählig vertreten, doch statt geopolitischer Schlagkraft liefern sie vor allem eins: Kulisse. Kanzler Friedrich Merz, der Mann mit dem Charisma einer Excel-Tabelle, fordert pflichtschuldig eine Waffenruhe – seine Stimme zittert leicht, möglicherweise vor Erregung, möglicherweise wegen der Air Condition. Mark Rutte wirkt, als hätte er sich beim Einchecken gefragt, ob das Frühstücksbuffet vegan ist. Und Emmanuel Macron posiert wie immer, als wolle er in einem Dior-Werbespot für Friedensverhandlungen auftreten.

Giorgia Meloni ist da, schweigt aber. Möglicherweise, weil selbst sie in Trumps Gegenwart nicht weiß, wie man noch weiter rechts stehen könnte, ohne vom Planeten zu fallen.

Selenskyjs diplomatischer Hürdenlauf – mit Anzug und ohne Hoffnung

Nachdem ihm im Februar ein Besuch im Weißen Haus verwehrt wurde – angeblich, weil er ohne Anzug erschienen war, was für Trump gleichbedeutend mit Landesverrat ist – trägt Selenskyj diesmal Jackett. Man will ja niemanden provozieren, schon gar nicht jemanden, der glaubt, „Frieden ist eine Option in den AGBs von Krieg.“

Sein Problem: Trump redet über Schutzversprechen, meint aber PR-Versprechen. Es werde „sehr gute Sicherheit“ geben, so Trump. Was genau das heißt, bleibt offen. Vielleicht ein 30-Tage-Testabo bei NordVPN?

Trump der Friedensengel – mit Rabattcode „KREML2025“

Doch wie immer bei Trump ist alles Verhandlungssache. Die Krim? „Kann man reden drüber.“ Die NATO-Mitgliedschaft? „Hmmm, klingt teuer.“ Putin wurde bereits telefonisch informiert: „Wladi, du kriegst die Krim, aber ich will dafür deinen besten Wodka und einen Vertrag für Trump Tower Moskau. Deal?“

Die NATO schaut zu. Europa zuckt mit den Schultern. Und Selenskyj fragt sich, ob er aus Versehen eine Reality-Show betreten hat.

Das Fazit: Eine Farce mit Happy End... für Putin

Am Ende bleibt: Trump liebt Deals. Und Show. Und sich selbst. Was ihm völlig fehlt, ist jede Form von strategischem Weitblick oder moralischer Kompass – aber das hat ihn ja noch nie gestört. Selenskyj bleibt zurück mit einem Schulterklopfer, einem kryptischen „Sicherheitsversprechen“ und der Gewissheit, dass in Trumps Welt ein Waffenstillstand optional, ein gutes Selfie aber verpflichtend ist.

Die Europäer reisen wieder ab – mit leeren Händen, vollem Terminkalender und vermutlich innerlich schreiend.

Und Putin? Der lacht. Wahrscheinlich mit einem Glas Champagner. Auf Alaska.

Nächste Folge: „Merz und Macron erklären Trump den Unterschied zwischen Frieden und Feindkontakt – ein animiertes Lehrstück für Fortgeschrittene“