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Ich war nie dort – ich hab nur das Jetset-Catering bestellt!
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Washington, Mar-a-Loco – Liebe Freunde des gepflegten Machtmissbrauchs, willkommen zu einem weiteren Kapitel aus der großen Trilogie: „Donald Trump – Unschuldig seit 1946“, Band 47: „Ich kenne diesen Epstein nicht – aber seine Flugzeug-Snacks waren fantastisch.“
Donald J. Trump, auch bekannt als „Der Mann, der niemals wusste, wo er war – es sei denn, es war sein Golfplatz“, steht mal wieder im medialen Sperrfeuer. Der Vorwurf: Sein Name taucht mehrfach in den Ermittlungsakten zum „Pädopräsidenten der Herzen“ Jeffrey Epstein auf. Die Antwort: Natürlich ein klares Dementi! So klar wie Trumps Haaransatz, so glaubwürdig wie sein Versprechen, seine Steuererklärung bald zu veröffentlichen.
„Ich habe nichts mit dem Mann zu tun!“
Das sagt Donald Trump über Jeffrey Epstein. Und das sagt Donald Trump auch über:
- die Demokratie,
- die Wahrheit,
- und manchmal auch über Eric Trump.
Dabei zeigen Fotos, Videos und wahrscheinlich auch die Minibar-Rechnungen von „Lolita Island“, dass die beiden Männer mehr gemeinsame Abende hatten als Melania Weihnachtsdekoideen.
Aber Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht sofort einen Schuldigen fände. Natürlich: Die Demokraten! Die haben ihm wahrscheinlich auch den Billig-Flug nach Epstein Island untergejubelt. Oder schlimmer: das Jet-Manifest gefälscht. Mit Comic Sans!
Maxwell packt aus – und Trump packt Ausreden
Ghislaine Maxwell – Epsteins rechte Hand, linke Tasche und moralisches Vakuum – hat nun ausgepackt. 100 Namen nennt sie. Darunter angeblich: Trump, Clinton, der Papst, ein Golden Retriever namens Ted und – laut Internet – vermutlich auch SpongeBob.
Und wer befragt diese Maxwell? Trumps Ex-Anwalt Todd Blanche. Das ist ungefähr so neutral, als würde Wladimir Putin als Schlichter zwischen NATO und Russland auftreten. Chuck Schumer nennt es „eklatanten Interessenkonflikt“. Trump nennt es „Networking unter Freunden“.
Und Maxwells Anwalt? Ein Loblied auf Trump! Er sei der „ultimative Dealmaker“. Natürlich. Wenn jemand weiß, wie man sich aus brenzligen Situationen rauslaviert, dann der Mann, der den Friedensnobelpreis mit einer Mauer verwechselt hat.
Begnadigung? „Hab ich noch nicht drüber nachgedacht“
Trump, der vermutlich noch überlegt, ob er Jeffrey Epstein nicht posthum zum Minister für Kindergärten macht, will sich zur Begnadigung Maxwells nicht festlegen. Warum auch? Entscheidungen überlässt er traditionell lieber dem Würfel, Jared Kushner oder einem sprechenden QAnon-Orakel im Mar-a-Lago-Keller.
Der Clinton’sche Ablenkungsball
Natürlich kommt auch wieder das altbewährte „Whataboutism“-Kommando zum Einsatz: „Was ist mit Bill Clinton?“ Ja, was ist mit ihm? Vielleicht war er öfter mit Epstein unterwegs. Vielleicht nicht. Aber wenn Bill Clinton bei Rot über die Ampel geht, heißt das nicht, dass Donald Trump einen Kindergarten überfahren darf.
Der Sumpf stinkt – aber Trump nennt ihn Whirlpool
Wenn der Ex-Präsident eines kann, dann ist es: sich mit maximalem Pathos durch moralische Sümpfe zu waten und dabei zu behaupten, es handle sich um ein Thermalbad.
Er ist der Houdini der Verantwortung, der David Copperfield der Erinnerungslücken, der Picasso der absurden Erklärungen. Und während Maxwell Namen nennt und Akten wachsen wie Trumps Schuldenstand, spielt Donald auf Loch 18 eine Ehrenrunde – für sich selbst.
Bleibt nur noch eine Frage: Wenn Trump Maxwell begnadigt, bekommt sie dann ein Zimmer in Mar-a-Lago – oder direkt ein Kabinettsposten?
In diesem Sinne: God bless America. Und möge sie irgendwann wieder nüchtern werden.