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Posten statt Politik: Wenn Robert Habeck in der Insta-Hölle landet
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Berlin, Bundesrepublik Bumerang – Die Grünen haben mal wieder zugeschlagen. Nicht mit Gesetzen, nicht mit Ideen – sondern mit einer PowerPoint-Kampagne in Quadratformat. Auf Instagram. Mitten im Sommerloch. Denn wenn schon niemand mehr zuhört, dann bitte wenigstens ein virales Missverständnis.
Im Zentrum des PR-Desasters: Robert „ich erklär euch die Welt in drei Nebensätzen“ Habeck, der Philosoph unter den Wirtschaftsminister:innen, der jetzt eher aussieht wie das moralisch überladene Covermodel eines Kalenderprojekts: „12 Monate, 12 Ministerinnen, 0 Abstimmungen“*.
Szene 1: Friedrich Merz und die Wirtschaft – die alte weiße Wand
Das erste Bild zeigt Friedrich Merz beim Investitionsgipfel. Rechts von ihm ein Bankchef. Links von ihm ein Vorstand. Dazwischen: Beton, Krawatten, graue Haare. Es riecht nach Zigarrenzimmer und Thermopapier. Die Botschaft der Grünen: „So sieht männliche Macht aus, wenn sie sich zu Tode networkt.“
Szene 2: Robert Habeck beim Start-up-Gipfel in Lissabon – der moralische Messias im Frauenkreis
Das Kontrastbild wirkt, als sei Habeck aus Versehen in eine feministische Fortbildungsmaßnahme für Empowerment-Managerinnen gestolpert – freundlich lächelnd, leicht überfordert, aber mit dem Habitus eines Mannes, der gerade den ersten Gedanken seit Platon denkt.
Darunter der Slogan: „Was hätte sein können.“
Was hätte sein können? Weniger peinlich vielleicht. Denn leider – und das ist der Twist dieser tragikomischen Farce – hat niemand die abgebildeten Frauen gefragt, ob sie Bock haben, Teil einer Parteikampagne zu werden, die aussieht wie ein grüner Wahlplakat-Probelauf auf Speed.
Spaltung mit Soja-Siegel
Besonders bitter: Auch Ministeriumsmitarbeiterinnen und Top-Ökonominnen wie Julia Braune reagierten säuerlich wie eine zu lange gezogene Mate-Tee-Thermosflasche. "Spalterisch!" nannte sie das Ganze. Und sie hat recht: Der Unterschied zwischen einem investorenfreundlichen Wirtschaftsstandort und einem Instagram-Collagen-Dilemma ist eben ein Gruppenfoto mit falscher Intention.
Robert Habeck schweigt – vermutlich mit Pathos
Und Habeck? Der schweigt. Aus Überzeugung. Oder weil er gerade wieder einen Essay über das Verhältnis von Angebot und Seele schreibt. Es wird vermutet, dass sein Statement zur Causa bald erscheint – als Gedicht auf recyceltem Hanfpapier, gerahmt von melancholischer C-Dur-Begleitung auf der Mundharmonika.
Wenn Moral zu Meme wird
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass sich Politik nicht durch Bildunterschriften, sondern durch Rücksprachen machen lässt. Und dass selbst der grünste Heiligenschein schief hängt, wenn man ihn mit Social-Media-Glue statt demokratischem Einverständnis befestigt.
Moral von der Insta-Story: Wenn du als Partei mit Robert Habeck posierst, frag vorher die anderen. Sonst postest du am Ende nicht Geschichte – sondern Satire.