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WELCOME TO TRUMERICA

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WELCOME TO TRUMERICA

Ein Land voller Freiheit, leerer Hotels und teurer Nationalparks – powered by Donald J. Trump

Washington, D.C. (oder was davon übrig ist) – Die Welt reist. Nur einer sagt: „NEIN!“ Während Bali boomt, Paris platzt und selbst Nordkorea Kreuzfahrten anbietet, herrscht in den Vereinigten Staaten gähnende Leere. Warum? Weil Donald J. Trump beschlossen hat, dass Tourismus was für Kommunisten ist.

„Ich liebe Touristen. Solange sie Amerikaner sind. Oder Trump heißen.“Donald J. Trump, während einer Hot-Dog-Zeremonie in Yosemite

USA 2025: Wo der Globus dreht – aber keiner mehr landet

Die Prognosen sind dramatisch: Bis zu 29 Milliarden Dollar Verlust, weil ausländische Besucher lieber in Länder reisen, wo man nicht an der Grenze gefragt wird, ob man Hillary Clinton kennt. Weltweit: Tourismus-Boom. USA: Einreiseverbot, Zollgebühren und Fragen wie: „Haben Sie schon mal liberal gewählt?“

Kanada sagt ab: „Sorry, aber wir bleiben zuhause.“

Die Kanadier – sonst als freundlich bekannt wie ein Labrador im Regen – meiden die USA mittlerweile wie Trump den Faktencheck. – Autotouristen: -38 % – Flugreisende: -24 % – Rest: in Disney World Kanada gesichtet, wo Minnie Maus nun Poutine serviert

„Wir lieben Amerika. Aber nicht das Trump-Disneyland mit Schießbude und Mauerblick.“anonymer Tourist aus Toronto, mit Tränen in den Augen und Ahornsirup in der Hand

Florida verzweifelt: Der Pool ist sauber, aber leer

Marco Wischmeier, deutscher Ferienhausvermieter in Cape Coral, steht vor leeren Villen mit Palmenblick:

„Es ist, als hätte man Mallorca das Sangria-Fass geklaut. Niemand kommt mehr. Sogar die Rentner aus Bottrop sind abgesprungen.“

Seine letzte Hoffnung: „Bitte, liebe Deutsche. Wir haben Aldi. Wir haben Jägermeister. Wir haben Fox News! Kommt zurück!“

Trump’s Antwort? Eintrittspreise rauf – für Ausländer.

Während andere Länder Werbespots mit Stränden, Kultur und Gastfreundschaft senden, schaltet Trump einen Spot mit sich selbst: In Ranger-Kluft. Mit Cowboyhut. Auf einem Goldgolfcart im Yellowstone.

„Ich habe gerade ein Dekret unterzeichnet: Amerikaner zahlen weniger, Ausländer zahlen mehr. Das ist fair. Weil Amerika gehört den Amerikanern. Und mir.“

Nationalparkbesuche kosten für Ausländer nun 80 Dollar. (50, wenn sie eine MAGA-Mütze tragen und Trumps Geburtsdatum aufsagen können.)

Tourismus? Kommunistisch. Amerika? Exklusiv.

Trump sieht den Rückgang als Erfolg:

„Wir filtern aus. Nur noch die Härtesten kommen rein. Leute, die eine Mauer um den Grand Canyon wollen. Und Pride-Flaggen mit Cowboyhüten verbrennen.“

Und was passiert mit den Milliardenverlusten? Kein Problem. Trump plant, sie durch ein neues Tourismusprodukt zu kompensieren:

„Trump National Parks – jetzt mit exklusivem Zugang über Truth Social. Für 500 Dollar pro Jahr. Inklusive Donald-Figur in Lebensgröße auf jedem Wanderweg.“

72 % der Amerikaner sagen: Wir sind unbeliebt im Ausland.

Die restlichen 28 % sagen:

„Ich war noch nie im Ausland. Ich verlasse meinen Staat nur, wenn es dort auch Waffengesetze gibt.“

Und Trump? Der sieht das Umfrageergebnis als Beleg dafür, dass Amerika „endlich wieder stark“ ist. Denn nur starke Länder werden gehasst. („So wie Russland. Oder ich.“)

Tourismus war gestern. Heute ist Trumptismus.

Amerika ist nicht mehr das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Es ist das Land der begrenzten Besucherzahlen – außer, man hat drei Sterne auf der Trump-Treuekarte.

„Kommt ruhig wieder. Aber bringt euer eigenes Essen, euer eigenes Geld und ein Bild von mir. Unterschrift kostet extra.“Trump, vermutlich auf dem Klo des Grand Canyon Visitor Centers