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„Wir wachsen schneller als unsere Schulden“ – Putins Wirtschaftszaubershow
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Moskau. Oder wie Putin sagt: das pulsierende Herz der multipolar glühenden Glorie.
Während der Rest der Welt mit langweiligem Kram wie „Bilanz“, „Inflation“ und „Investitionsklima“ beschäftigt ist, spielt Wladimir Putin auf seiner eigenen ökonomischen Panflöte und ruft der Welt zu: „Russland blüht!“ Klingt beeindruckend. Leider handelt es sich dabei nicht um die Wirtschaft, sondern um die Schimmelkulturen auf den letzten belegten Brotscheiben in Omsk.
Stahlhart am Abgrund – aber patriotisch!
Die Magnitogorsk Iron and Steel Works (MMK), Putins Liebling unter den Blecheimern, meldet einen Gewinneinbruch von 88,8 %. In Russland nennt man das einen „sanften Rückbau zugunsten spiritueller Widerstandskraft“. Und was sagt der Kreml? „Keine Krise – das ist die neue Effizienz!“ Putins neue Wirtschaftslehre: Wer nichts produziert, hat auch keine Probleme mit Überproduktion. Stalin hätte sich die Hände gerieben – wenn nicht die Stahlpreise so niedrig wären.
Die Umsätze sinken, die Nachfrage schwindet – aber die Propagandaabteilung boomt. Dort wurde gerade ein neues Format eingeführt: „Business as usual – mit minus Vorzeichen“.
Zinspolitik im Wahnsinnsmodus
Die Zentralbank hat den Leitzins auf 20 % gesetzt. Zum Vergleich: Das ist ungefähr der Zinssatz, den ein Kredithai in einem Mafiafilm anbietet, bevor er dir die Kniescheiben zerschießt.
Aber laut Putin ist das ein Zeichen für „monetäre Stärke“. Wenn also niemand mehr investieren kann, weil Kredite so teuer sind wie ein Flugticket nach Minsk mit Fallschirmpflicht – dann, so der Präsident, „konsolidiert sich die Volksseele im Kampf gegen den Zinsimperialismus.“
Luftfahrt: Bald nur noch geistig in der Luft
Die russische Luftfahrtbranche fliegt mittlerweile nur noch auf dem Teppich der Nostalgie. Die Hälfte der Airbus-Flotte steht – nicht etwa auf dem Rollfeld, sondern auf Ziegelsteinen. Ersatzteile? Fehlanzeige. Man arbeite derzeit an einem „innovativen russischen Flugzeugtyp“ – bestehend aus zusammengetapeten Haushaltsventilatoren und ideologischer Auftriebskraft.
Bis 2027, so sagen Experten, wird die Zivilluftfahrt komplett kollabieren. Der Kreml nennt das:
„Strategische Landung auf dem Boden der multipolaren Tatsachen.“
Putin bleibt ruhig – wie ein Frosch im siedenden Wasser
Der Präsident gibt sich derweil gelassen. „Der Westen versteht uns nicht“, erklärt er in einem Interview mit sich selbst. „Wir bauen unsere Wirtschaft um – zurück in eine Zeit, als man noch wusste, wo vorne und hinten ist: in der Planwirtschaft.“
Währenddessen wird auf RT gezeigt, wie ein Landarbeiter stolz ein selbst geschnitztes Flugzeugmodell hochhält und sagt:
„Wir brauchen keine Airbus – wir haben Holz und Hoffnung!“
Putin – der große Illusionist
Wladimir Putin beweist einmal mehr: Man kann eine Wirtschaft nicht nur führen, man kann sie inszenieren. Mit festem Blick, leerem Markt und voller Überzeugung verkauft er das sinkende Schiff als U-Boot.
Oder wie der Kreml es nennt: „Russland hat keine Probleme – nur westliche Missverständnisse.“
Und während das Land in eine Rezession gleitet, spielt das Orchester der Desinformation:
„Noch ein Walzer, bitte – auf dem Vulkan.“