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Donald Trump will die Zinsen senken – notfalls mit dem Vorschlaghammer
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Wenn der Leitzins nicht freiwillig fällt, wird eben draufgeschrien.
Washington D.C. – Es gibt Menschen, die haben ein feines Gespür für ökonomische Zusammenhänge. Und dann gibt es Donald Trump.
Seit Monaten belagert der ehemalige Präsident das Hauptquartier der Federal Reserve wie ein schlecht gelaunter Staubsaugervertreter: mit Forderungen, Capslock und der rhetorischen Anmut eines Presslufthammers. Sein neuestes Ziel: Der Leitzins soll fallen – nicht leicht, nicht sanft, sondern bitteschön wie ein Aufzug ohne TÜV.
Kugler kapituliert – eine Professorin entlässt sich selbst
Adriana Kugler, Wirtschaftswissenschaftlerin, Fed-Vorstandsmitglied und Trägerin eines intakten Nervenkostüms – bis jetzt – hat genug. Sie verlässt die Notenbank, offiziell wegen eines Lehrauftrags an der Georgetown University, inoffiziell wohl wegen akuter Trump-Allergie. Die Diagnose: „Chronischer Capslock-Stress mit multiplen Truth-Social-Schüben“.
Und was macht Trump? Nutzt die Gelegenheit, um den vakanten Posten mit jemandem zu besetzen, der Geldpolitik primär über den Immobilienwert seines Golfplatzes definiert. Insider berichten: Seine Favoriten sind ein sprechender Geldautomat, Eric Trump und eine Garfield-Kaffeetasse mit „Lower Rates Now!“-Sticker.
„Sturer Dummkopf!“ – Donalds Schule der geldpolitischen Feinanalyse
Jerome Powell, der Vorsitzende der Fed, steht derweil stoisch im Sturm. Leider. Denn Trump lässt ihm keine Ruhe. Inzwischen trägt Powell angeblich Noise-Cancelling-Kopfhörer – nicht wegen der Märkte, sondern wegen Truth Social.
Trump nennt Powell regelmäßig „Trottel“, „Schwachkopf“ und – für besonders delikate Anlässe – „STURER DUMMKOPF“. Man merkt: Hier spricht ein Mann, der 1987 mal eine Preistafel gesehen hat und sich seither für Ökonom hält.
Man könnte meinen, der nächste Vorschlag des Ex-Präsidenten lautet: „Zinssenkung per Exekutivdekret – und wenn nicht, wird das Federal Reserve Building in Trump Tower Monetary Plaza umbenannt.“
„DIE KONTROLLE ÜBERNEHMEN!!!“ – Trump entdeckt die Zentralbank als Privatbesitz
In einem besonders stürmischen Truth-Social-Post (alle Großbuchstaben, null Erkenntnis) forderte Trump, der Zentralbankrat solle „DIE KONTROLLE ÜBERNEHMEN“. Von was, bleibt unklar. Wahrscheinlich meint er das Zinsniveau, möglicherweise aber auch TikTok, die Lottozahlen oder das Raum-Zeit-Kontinuum.
Beobachter sprechen inzwischen von einer geldpolitischen Geiselnahme mit Ansage. Die Fed ist offiziell noch unabhängig – aber Trump steht schon mit dem Megafon vor der Tür, ruft „SENKT DIE ZINSEN!“ und streut Dollar über den Rasen.
Was steht als Nächstes an?
- Adriana Kuglers Nachfolger: ein treuer Trumpist mit Erfahrung in „gefühlter Inflation“
- Fed-Sitzung live bei Fox News: mit Kommentaren von Trump Jr. und einem eingeblendeten Aktienkurs von Trump Media
- Jerome Powell goes Witness Protection: unter dem Decknamen „Jay P.“ lebt er künftig in Iowa und züchtet Truthähne
Donald Trump führt geldpolitische Debatten wie einen Wutausbruch im Baumarkt. Für ihn ist die Fed kein unabhängiges Gremium, sondern ein Werkzeugkasten mit kaputter Schraube – und die wird entweder ersetzt oder mit dem Hammer glattgebügelt.
Zinsen runter, Stimmung hoch, Fakten irrelevant – willkommen in Trumponomics 2.0: Jetzt mit noch mehr Lautstärke und null Rücksicht auf die Realität.