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Make Intel Great Again – Trumps Kreuzzug gegen den Chips-Kommunismus

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Make Intel Great Again – Trumps Kreuzzug gegen den Chips-Kommunismus

Von einem, der auszog, das Motherboard zu retten – und an Donald Trump scheiterte

Washington, D.C. – Es war einmal ein Konzern namens Intel, der schlummerte tief und fest im Dornröschenschlaf der Halbleitergeschichte. Doch dann kam ein mutiger Manager aus Fernost, Lip-Bu Tan, bewaffnet mit einem Rechenschieber und einer klaren Mission: Den ganzen verbuggten Laden retten. Doch was er nicht wusste: In Amerika gilt inzwischen eine neue Faustregel – wer "Bu" heißt, ist böse, und wer mal in China war, ist verdächtig.

Trumps Warnung: „Dieser Mann hat in China gelächelt!“

Kaum hatte Tan den CEO-Stuhl auf Betriebstemperatur gebracht, flatterte aus dem Weißen Haus ein Hochleistungs-Fax mit Trumps Handschrift:

Lip-Bu Tan? Ich sag’s wie’s ist – klingt wie ein Gericht beim China-Imbiss. Der Mann muss weg. Sofort.

Der Vorwurf? Er habe Verbindungen zu China. Und wenn Trump eines nicht duldet, dann sind es Menschen mit asiatischen Wurzeln, technischem Verstand und einer funktionierenden Agenda.

Senator Cotton: Mehr Alufolie, bitte!

Unterstützt wird Trump von Senator Tom Cotton, auch bekannt als der Mann, der das W-LAN ausschaltet, wenn er chinesisches Essen bestellt. Er wirft Tan vor, während seiner Zeit bei Cadence Technologie an eine chinesische Militäruni verkauft zu haben. Beweise? Nein, aber dafür umso mehr Gefühl, und das zählt in der republikanischen Partei mehr als jeder Prozessor-Takt.

Trump reagiert gewohnt diplomatisch:

Lip-Bu Tan ist ein Sicherheitsrisiko! Ein Trojaner! Wahrscheinlich hat er meinen Toaster gehackt!

Die Geschichte von Intel – oder: Wie man einen Konzern im Energiesparmodus fährt

Intel, einst der Chuck Norris der Prozessorwelt, hat den Kampf um Smartphones, KI-Chips und Kühlschrankintelligenz längst verloren. Während Nvidia und TSMC Raketen bauen, werkelt Intel immer noch an der Maus mit Kugel.

Lip-Bu Tan wollte das ändern. Er hatte Pläne. Große Pläne. Wahrscheinlich sogar PowerPoint-Folien. Doch er machte einen fatalen Fehler: Er versuchte, Intel wie ein Unternehmen zu führen – nicht wie eine Reality-Show.

Mar-a-Lago Inside™ statt Intel Inside®

Für Trump ist klar: Wer nicht mindestens ein Golfplatzprojekt in Nevada baut und sich vom saudischen Kronprinzen ein Emoji schicken lässt, kann kein loyaler CEO sein. Der ideale Intel-Chef sollte:

  • einen eigenen Burger bei Wendy’s haben,
  • mindestens dreimal Truth Social repostet haben,
  • und das Wort „Silizium“ buchstabieren können, ohne rot zu werden (optional).

Tan erfüllt nichts davon. Stattdessen: Fachkompetenz, asiatische Herkunft und schlimmer noch – eine fundierte Meinung.

Die Lösung? Ein CEO aus dem Trump-Kosmos!

Trump soll bereits an einem Ersatz arbeiten. Kandidaten sind:

  • Jared Kushner: Erfahrung mit PowerPoint und komplexen Friedensverhandlungen.
  • Eric Trump: Kann „Prozessor“ fast fehlerfrei aussprechen.
  • Gianni Infantino: Weil Fußball und Chips ja irgendwie auch rund sind.

Eine tragische Heldengeschichte

Lip-Bu Tan ist der Odysseus der Chipbranche – nur dass ihm statt Sirenen die MAGA-Mob entgegenbrüllt und statt Poseidon ein orangener Gottkönig auf Truth Social „#FireTanNow“ postet.

America first, Logic last.