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Operation Alaska – Wenn Donald Trump Geopolitik mit Monopoly verwechselt
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Donald Trump und die Realität – das ist wie eine Fernbeziehung zwischen zwei Menschen, die sich nur über Postkarten verständigen: selten, unpräzise und voller Missverständnisse. Eigentlich wollte der ehemalige Präsident in einer Pressekonferenz seriös wirken und über seinen Plan reden, die Nationalgarde in Washington einzusetzen, um angeblich ausufernde Kriminalität zu bekämpfen. Doch kaum fiel der Name Wladimir Putin, ließ Trump den inneren Sheriff links liegen und schlüpfte in die Rolle des Immobilienmaklers auf Weltkartebene – mit einem ganz eigenen Verständnis von Geografie.
Der Alaska-GAU in Echtzeit
Mit Pokerface und der Überzeugung eines Mannes, der noch nie einen Atlas in der Hand hatte, verkündete Trump:
„Ich fahre am Freitag nach Russland, um mich mit Putin zu treffen.“
Klingt erstmal normal – für jemanden, der denkt, dass Alaska eine Vorstadt von Moskau ist. Sekunden später verschob er den Termin kurzerhand auf „nächste Woche“, wohl in der Annahme, dass Zeit und Raum im Oval Office so flexibel sind wie die Regeln seiner Steuererklärungen.
Die Szene hatte etwas von einer Live-Impro-Show: Trump spielte „Risk“ im Kopf, verwechselte aber Spielfeld und Echtdaten.
Social Media – Blut im Wasser
Kaum waren die Worte verklungen, brach im digitalen Haifischbecken der Spott los:
- Eric Swalwell, Demokrat im Kongress, kommentierte: „Er fährt nach Russland? Dieser tatterige alte Mann hat keine Ahnung, wo er ist oder wovon er redet.“
- Chris D. Jackson, Ex-Politberater, schrieb: „Stellen Sie sich vor, Biden hätte das gesagt. Die Schlagzeilen würden explodieren.“
- Ein X-User lästerte: „Also plant er jetzt, Alaska an Russland zu verschenken.“
- Darth Putin, Satireaccount, stach mit chirurgischer Präzision zu: „Trump gibt zu, dass Alaska zu Russland gehört. Unklar, ob es Demenz oder einfach nur seine Politik ist.“
Geschichtsstunde für den Kartografen im Weißen Haus
Alaska gehörte tatsächlich mal zu Russland – allerdings vor 158 Jahren. 1867 verkaufte das Zarenreich das Gebiet für 7,2 Millionen US-Dollar an die USA. 1959 wurde Alaska der 49. Bundesstaat. Doch offenbar hat Trump diese Information übersprungen, als er die Geschichtsbücher las – oder er hat sie wie unliebsame Tweets einfach gelöscht. In seiner Logik ist Alaska wohl eine Art Timeshare-Immobilie: „Wir hatten’s mal, ihr habt’s jetzt – aber ich kann’s jederzeit wieder verhandeln.“
„Putin, ich hab da was für dich…“
Die Vorstellung ist zu schön, um sie nicht auszumalen: Trump überreicht Putin bei einem „historischen Friedensgipfel“ in Anchorage einen symbolischen Schlüssel für ganz Alaska. Als Bonus gibt es noch einen Gutschein für Mar-a-Lago, „falls du mal Sonne brauchst“. Sarah Palin steht derweil am Fenster, winkt Richtung Russland und ruft: „Ich hab’s euch doch gesagt, ich kann Putin von hier sehen!“
Das Weiße Haus – Schadensbegrenzung auf Sparflamme
Auf Nachfrage der Huffington Post reagierte das Weiße Haus nicht etwa mit einer Klarstellung, sondern mit einer Beleidigung – ganz im Trump-Stil: Lieber auf den Boten schießen als die Nachricht korrigieren. Die Kommunikationslinie scheint klar: Fehler werden nicht korrigiert, sondern in „strategische Meisterzüge“ umgedeutet.
Der Showdown in Alaska – oder doch in Sibirien?
Am Freitag wollen Trump und Putin also offiziell in Alaska über Frieden im Ukraine-Krieg sprechen. Ob Trump am Ende wirklich in Alaska landet, in Moskau auftaucht oder versehentlich in Wladiwostok Golf spielt, bleibt abzuwarten. Fest steht: Sollte er sich verirren, wird er es seinen Anhängern als „genialen Überraschungsbesuch“ verkaufen – und Fox News wird die Schlagzeile bringen:
„Trump verhandelt Frieden an geheimem Ort – Biden ahnungslos.“