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Prinz Peinlich – Der Duke von Desaster und das Königshaus der Klebrigkeiten
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Wenn man bei der Thronfolge lieber „weitergeben“ drückt.
Die Monarchie war ja schon immer ein bisschen aus der Zeit gefallen – aber Prinz Andrew hat es geschafft, sie ins Darknet der gesellschaftlichen Akzeptanz zu befördern. Was Queen Elizabeth über Jahrzehnte mit steifem Oberlippenbart aufgebaut hat, versenkte ihr zweitjüngster Sohn mit der Eleganz eines betrunkenen Corgis auf Glatteis.
Jetzt also das Buch: „Entitled“ – ein Titel, der bereits alles sagt. „Berechtigt“, „verwöhnt“ – und irgendwie klingt’s auch wie ein neues Parfum für reuelose Adelige. Autor Andrew Lownie lüftet darin den Vorhang, unter dem Prinz Andrew offenbar sein zweites Leben führte: ein Mix aus „House of Cards“, „Pornos aus den 90ern“ und einem royalen Fetischkatalog.
Seine Majestät, der Strumpfhosenflüsterer
Man stelle sich vor: ein britischer Prinz, in Seide gewickelt, kniend vor einem Spiegel, während er einer Dame den Tea serviert – mit Milch und ohne Anstand. Andrew, laut Zeugen ein Sammler von Damenwäsche und Einweg-Kavalier, war offenbar Dauergast in Hotels, Nachtclubs und moralischen Grauzonen. Besonders beliebt: der 40-Frauen-Lieferservice in Bangkok. Ja, vierzig. Vielleicht dachte er, er bestellt Sushi.
Und seine Devise? „Ein Gentleman genießt und schweigt – oder schweigt nur, weil sein Anwalt es ihm dringend geraten hat.“
Jeffrey Epstein: Freund, Mentor, Karriereende
Die Freundschaft mit dem amerikanischen Pädokraten Jeffrey Epstein war für Andrew wie ein All-you-can-ruin-Buffet. Während andere Royals sich für wohltätige Zwecke stark machen, war Andrew stark in zweideutigen Villen auf karibischen Inseln. Epstein nannte ihn einen „nützlichen Idioten“. Ein Ritterschlag – für alle, die ohne Schwert auskommen.
Und während das FBI bereits mit Aktenordnern wedelte, schwor Andrew treuherzig, er könne sich „an nichts erinnern“ – weder an die Minderjährige auf seinem Schoß noch an das Schwitzen in der Pizzeria. Und das, obwohl er angeblich nicht schwitzt – wegen einer Kriegsverletzung, oder vielleicht wegen zu viel Raumduft im Buckingham Palace.
Rücktritt light mit royaler PR-Diät
Nach öffentlichem Druck trat er 2019 von seinen königlichen Aufgaben zurück – also von dem, was man bei Andrew "Arbeiten" nannte: Banddurchschneiden, Rehbraten loben, und beim Empfang „zufällig“ das Model mit der Zimmernummer streifen.
Und während ihm das britische Volk beim Tee die Teetasse entzieht, beteuert Andrew weiterhin seine Unschuld. Mit der gleichen Überzeugung wie ein Fünfjähriger, der behauptet, der Goldfisch habe die Kekse gegessen.
Ein Schlusswort mit königlicher Blamage
„Entitled“ ist nicht nur ein Buch, es ist ein Grabstein für das Restansehen eines Mannes, der alles hatte – und alles verspielt hat, außer seiner majestätischen Unbeholfenheit.
Prinz Andrew bleibt damit ein Mahnmal der Monarchie: ein lebender Reminder, dass man auch mit Krone auf dem Kopf und Medaillen auf der Brust komplett blank dastehen kann.
Wenn dieses Buch verfilmt wird, sollte es nicht bei Netflix laufen – sondern direkt auf Sat.1 zwischen „Familien im Brennpunkt“ und „Upps – Die Pannenshow“.
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