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Reichensteuer Reloaded – Klingbeil, Schweitzer & das Finanzministerium der Gerechtigkeit

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Reichensteuer Reloaded – Klingbeil, Schweitzer & das Finanzministerium der Gerechtigkeit

Berlin, Rheinland-Pfalz, Geldspeicher Dagobertshausen – Es braut sich was zusammen im politischen Wetterbericht, und diesmal sind es keine Schäfchenwolken, sondern eine pralle Gewitterfront im Steuerrecht: Die SPD hat ihre alten Klassenkampf-Lätzchen wieder ausgepackt, und Alexander Schweitzer, Ministerpräsident mit dem Nachnamen eines Discounters und dem Herzen eines Sozialrevolutionärs, schwingt die Steuerforke wie ein mittelalterlicher Buchhalter auf Speed.

„Holt euch das Geld, wo es warm liegt“ – Die sozialdemokratische Version von Schatzsuche

SPD-Chef Klingbeil, frisch geölt mit moralischer Überlegenheit, hat eine neue Lieblingsformulierung: „Superreiche und besonders Superreiche“. Das klingt ein bisschen wie die Kinderbuchversion von „Bösewichte und Endgegner“. Gemeint sind natürlich jene Menschen, die bei der Lohnsteuer nicht mitreden können, weil ihr Einkommen mehr aus Dividenden als aus Tageslicht besteht. Menschen, die „Einkommensteuer“ für ein soziales Experiment armer Leute halten.

Alexander Schweitzer, neuer Robin Hood aus der Pfalz, legt nach:

„Die leben doch nicht vom Arbeiten, die leben vom Haben!“

Damit spricht er das aus, was viele denken, aber nur die SPD laut sagt, wenn sie merkt, dass sie im aktuellen Wahltrend nicht mal mehr die B-Seite der Politik-Playlist ist. Schweitzer will ran an die Konten der Milliardäre, und zwar nicht nur mit freundlichen Briefen, sondern mit Steuergesetzen, die so scharf sind wie Söders neue Kinnlinie.

Union im Panikmodus: „Sozialismus! Klassenkampf! Hilfe, mein Aktienpaket zittert!“

Kaum war die Forderung in der Welt, rollten auch schon die Tränen über die Lederbezüge der Limousinenfraktion. CDU und CSU reagierten wie Reiche auf veganes Kantinenessen: entsetzt, angeekelt, aber bereit, es mit einem Lobbyisten zu verhindern.

Markus Söder erklärte empört, Deutschland sei „kein Spielplatz für linke Umverteilungsphantasien“. Stattdessen brachte er zur Haushaltsdebatte ein Konzeptpapier mit dem Titel „Bier, Brotzeit, Bayern – Wie wir 30 Milliarden sparen, ohne Karl-Heinz zu verärgern“ ein. Darin enthalten: Steuervorteile für Schlosserben, eine „Neidsteuerbremse“ und das Recht auf Rente mit 52 – aber nur bei siebenstelligen Dividenden.

Jens Spahn, der sich neuerdings als „Verteidiger der oberen Mitte“ versteht, warnte:

„Wenn wir jetzt anfangen, Superreiche zu besteuern, dann stehen am Ende Rentner vor dem Porschezentrum und fragen, warum sie nur ein Fahrrad kriegen.“

SPD-Klassiker auf Vinyl: „Mehr Gerechtigkeit wagen“ (neu gemastert 2025)

Natürlich versichert die SPD, es gehe nicht darum, Leistungsträger zu bestrafen. Nur um Leistungsausnutzer. Um jene, die ihr Einkommen aus 14 Fonds und 3 Trusts beziehen, aber beim Anblick eines Tarifvertrags Schnappatmung kriegen. Lars Klingbeil, inzwischen eine Mischung aus Olaf Scholz mit Bart und dem Steuerkommissar von Gotham City, sieht darin „eine notwendige Neujustierung gesellschaftlicher Verantwortung“.

Was das heißt? Man will endlich die Leute zur Kasse bitten, die beim Anblick eines Finanzamts nur gähnen – weil ihr Steuerberater ohnehin ein besseres Passwort zur Bundesdruckerei hat.

Der Showdown: Klingbeil vs. Kapital – wer blinzelt zuerst?

Während sich die SPD mit Schlagworten wie „sozial gerechter Umbau“ und „verantwortliches Eigentum“ die moralische Brust aufpumpt, sitzt die Union bereits mit Taschenrechner, Lobbytelefon und einer Flasche Lachgas in der Bundestagskantine – bereit, jeden Vorschlag mit dem Totschlagargument „Sozialismus!“ zu grillen. Gerne auch begleitet von Christian Lindner, der inzwischen auf jeder Pressekonferenz ein Sparkonto zerreißt – rein symbolisch.

ohne Reichensteuerabzug:

Deutschland diskutiert über Reichtum. Und zwar nicht mehr nur in der Gala, sondern in der Haushaltsdebatte. Die SPD möchte Robin Hood spielen, während die CDU „Notwehr“ schreit und die FDP sich einen Zweit-Safe zulegt. Es ist wie Monopoly – nur dass diesmal jemand vorschlägt, auch auf die Hotelbesitzer Steuer zu erheben.

Ob es kommt? Wahrscheinlich nicht. Ob es sinnvoll wäre? Frag einen Busfahrer mit 30 Jahren Berufserfahrung. Ob es unterhaltsam ist? Absolut. Und darum geht’s ja in der Politik manchmal auch.

Zumindest solange, bis jemand das Wort „Erbschaftssteuer“ in den Raum ruft – dann ist ganz schnell wieder Ende mit lustig.