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TRUMP – DER WELTFRIEDENSBAUMEISTER AUF DURCHFAHRT

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TRUMP – DER WELTFRIEDENSBAUMEISTER AUF DURCHFAHRT

Von der Prachtstraße zur Egospur

Donald Trump hat es geschafft: Frieden im Kaukasus! Nicht in der Ukraine, nicht in Gaza, aber immerhin irgendwo da, wo sich die Weltkarte wie ein schlecht gefalteter IKEA-Plan anfühlt. Hauptsache, es klingt nach Diplomatie – und riecht nach Nobelpreis.

Bei der feierlichen Verkündung im Weißen Haus stand Trump vor einer riesigen Landkarte, die er vermutlich erst kurz vor der Veranstaltung entdeckt hatte. Mit einem goldglitzernden Filzstift zeichnete er die neue Handelsstraße ein – von Armenien nach Aserbaidschan. Sein Kommentar:

„Ich habe diesen Deal ganz alleine gemacht. Niemand sonst. Nicht einmal Google Translate.“

Die „TRIPP“-Route – Trump International Peace and Prosperity

Armenien und Aserbaidschan einigten sich auf den Bau einer Verbindung, die Aserbaidschan Zugang zu seiner Exklave Nachitschewan ermöglicht. Der Name? Natürlich „Trump Route for International Peace and Prosperity“ – oder, für den schnellen Zungenknoten, „TRIPP“.

Kritiker munkeln, „TRIPP“ stehe eigentlich für „Trump Rebrands Infrastructure for Personal Promotion“. Aber wer will schon kleinlich sein, wenn der Friedensapostel persönlich die Schilder entwirft?

Putin mit Puls, Iran mit Ibuprofen

Für Russland ist das Abkommen ein diplomatischer Tiefschlag. Jahrzehntelang war der Kreml Armeniens Schutzpatron, und jetzt tanzt plötzlich Washington im Kaukasus-Ballsaal. Der kremlnahe Analyst Sergej Markow schnaufte:

„Das ist ein schwerer Schlag gegen russische Interessen.“ Oder in Trumps Worten: „Wladimir, das ist nur Business. Du kannst ja deine eigene Straße bauen. Nenn sie ‚Putin Path to Maybe Peace‘.“

Der Iran ist ebenfalls verstimmt. Seine Landverbindung zu Armenien wird gekappt, worauf Trump in bekannt diplomatischer Zurückhaltung erklärte:

„Tut mir leid, Ayatollah, das ist jetzt eine Fast Lane. MAGA only.“

Selfie-Diplomatie

Trump liebt diesen Deal so sehr, dass er schon über Merchandising nachdenkt: Mini-TRIPP-Souvenirstraßenschilder, MAGA-Highwaymützen und natürlich den limitierten Duftbaum „Eau de Peace“.

„Das ist ein historischer Moment“, so Armeniens Premier Paschinjan, „und eine gute Gelegenheit, ein Foto mit dem Präsidenten zu machen, bevor er unsere Route in ‚Trump Expressway‘ umtauft.“

Der Friedensnobelpreis ruft

Noch gibt es keinen offiziellen Friedensvertrag, aber Trump weiß: Details sind nur hinderlich. Wichtig ist, dass die Schlagzeile „Trump bringt Frieden“ schon getippt ist.

Sein Schlusssatz bei der Verkündung:

„Wenn es wieder Ärger gibt, ruft mich an. Ich komme vorbei – First Class, auf meiner eigenen Route – und löse das. Vielleicht mit einem Golfturnier.“

Die „Trump Route“ ist weniger ein diplomatischer Durchbruch als ein Branding-Meilenstein. Für Armenien bedeutet sie Infrastruktur. Für Aserbaidschan bedeutet sie Zugang. Für Trump bedeutet sie: ein weiterer Ort auf der Weltkarte, der seinen Namen trägt.

Wenn Straßen reden könnten, würde diese vermutlich sagen: „Ich bin der Asphalt gewordene Ego-Trip.“