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Trump vs. Indien – Der Zollkrieg im Curryduft
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Donald Trump hat wieder bewiesen, dass er geopolitische Konflikte mit der Feinfühligkeit eines Presslufthammers löst. Noch bevor sein selbstverliehenes Ultimatum an Wladimir Putin abläuft, packt er schon mal prophylaktisch den Zollhammer aus – und zwar gegen Indien. Grund: Neu-Delhi kauft weiterhin billiges russisches Öl. Ergebnis: Ab sofort 25 Prozent Strafzoll auf alles, was nicht bei drei in einem „America First“-Container sitzt – und in drei Wochen dann gleich 50 Prozent.
Von Moskau mit Liebe – und einem Seitenhieb für Neu-Delhi
Trumps Sondergesandter Steve Witkoff traf sich in Moskau drei Stunden lang mit Putin. Offizielle Lesart: „nützlich und konstruktiv“. Übersetzt: Putin hat wieder einmal erfolgreich Trumps Eitelkeit gestreichelt. Statt Russland bekam Indien den Zolltritt – wahrscheinlich, weil der Kreml dem Donald mal wieder das Gefühl gab, er sei der wichtigste Mann im Raum. Putin weiß: Wenn Trump sich geschmeichelt fühlt, ist er wie ein Golden Retriever mit Kreditkarte – lieb, aber brandgefährlich.
Indien spielt höflich beleidigt
Neu-Delhi reagiert im gewohnt diplomatischen Unterton: Die US-Maßnahme sei „unfair, ungerechtfertigt und unvernünftig“. Indisch übersetzt heißt das: „Donald, du bist ein geopolitischer Vollpfosten, aber wir sagen’s nett, weil wir noch unsere IT-Aufträge loswerden wollen.“ Man droht bereits mit „allen nötigen Schritten“ – was vermutlich bedeutet, dass Harley-Davidson-Bikes und Kentucky Fried Chicken in Indien bald so teuer sind wie eine Hochzeit in Mumbai mit 5.000 Gästen.
Sekundärsanktionen als Trump’sche Massenvernichtungswaffe
Indien ist nur der erste Kandidat auf Trumps neuer „Liste der Ungezogenen“. Auch China, Brasilien, Ungarn und Österreich könnten bald dran sein. Trumps Strategie: Wenn alle Handelspartner wütend sind, kann niemand behaupten, er bevorzuge irgendwen. Wirtschaftsexperten nennen das „Gleichberechtigung durch kollektive Selbstschädigung“.
Trumps Zollpolitik ist eine Mischung aus Bollywood-Actionfilm und Reality-TV – mit ihm selbst in der Hauptrolle als schreiender Regisseur. Während Putin Popcorn verkauft und sich die Hände reibt, spielt Trump im geopolitischen Zirkus den Dompteur, der versucht, Elefanten (Indien) mit einem Zollhammer zu dressieren – und dabei nicht merkt, dass das Publikum längst lacht, aber nicht mehr mit ihm, sondern über ihn.