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Politik

Trump vs. Powell: Zins-Schlacht in der Prärie – und Donald hat wieder keine Ahnung, worum’s geht

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Trump vs. Powell: Zins-Schlacht in der Prärie – und Donald hat wieder keine Ahnung, worum’s geht

Washington D.C. – dort, wo das Geld gemacht wird. Und wo Donald Trump regelmäßig versucht, es mit Tweets abzuschaffen.

Jerome Powell, Chef der amerikanischen Notenbank Fed, hat erneut das getan, was in Trumps Welt ein direkter Angriff auf die nationale Ehre darstellt: Er hat sich geweigert, auf den großen orangenen Mann zu hören. Statt die Leitzinsen zu senken, hat Powell sie eiskalt auf 4,25 bis 4,50 Prozent eingefroren. Trump tobte. Truth Social brannte. Das WLAN im Weißen Haus zuckte zusammen.

Doch Powell blieb standhaft – wie ein Ziegelstein im Hurrikan Donald. Während der Ex-Präsident mit seinen winzigen Fingern die Zinssenkung herbeitwitterte, erinnerte Powell trocken daran, dass die Fed unabhängig ist. Ein Konzept, das Trump bis heute für eine Verschwörung des Tiefen Staates hält.

„Ein Totalversager!“ – Trump über Powell

Was Trump nicht versteht, macht er schlecht. Was er schlecht macht, nennt er „genial“. Und was ihn ärgert, nennt er „unamerikanisch“. So auch diesmal: Powell sei ein „Versager“, „Spätzünder“ und „Zins-Terrorist“. Dabei geht es Trump natürlich um das amerikanische Volk – also um sich selbst, seine Hotels, seine Schulden, und vielleicht noch Jared, wenn der gerade nicht mit den Saudis golfen ist.

Powell dagegen argumentiert mit „wirtschaftlicher Stabilität“ und „Vertrauen in die Kapitalmärkte“ – Begriffe, die in Trumps Umfeld ungefähr so beliebt sind wie ein Steuerprüfer an Thanksgiving.

Schuldenberg? Für Trump nur ein besonders hoher Trump Tower

Mit über 36,6 Billionen Dollar Schulden lastet die USA derzeit schwer auf ihren Zinssätzen. Doch Trump meint: „Wenn man’s einfach ignoriert, ist es weg. Wie bei meinem Friseur.“ Was ihn wirklich stört, ist die Billion Dollar Zinslast – Geld, das man ja auch für wichtigere Dinge ausgeben könnte: z. B. goldene Vorhänge in Mar-a-Lago oder neue Klatschroboter für seine Rallys.

Dass Powell sich nun gegen Trumps Wünsche stellt, ist für Donald wie ein kalter Big Mac: enttäuschend, hart und ohne Ketchup.

Bewerbungsgespräch live im Fed-Gremium?

Zwei Mitglieder des Gouverneursrats – darunter Christopher „Ich senke alles“ Waller – haben gegen Powell gestimmt. Beobachter gehen davon aus, dass das weniger mit Zinslogik als mit Karrieredenken zu tun hatte. Schließlich endet Powells Amtszeit 2026 – und Trump braucht einen Fed-Chef, der bei „Zins“ sofort auf „Null“ drückt, wie Trump auf „Tweet“.

Western-Stimmung in Washington: High Noon mit Zinskurve

Der Machtkampf spitzt sich zu. Ein episches Duell zwischen einem Mann mit Finanzverstand – und einem Mann, der glaubt, „Defizit“ sei eine französische Käsesorte. Trump rüstet auf: Truth Posts, Beleidigungen, Drohungen mit dem Finanzministerium. Powell dagegen vertraut auf... nun ja, Fakten.

Die Szene gleicht einem Western: Trump mit leerem Revolver, schreiend nach Zinssenkung. Powell mit Pokerface, stumm wie die Bundesanleihe. Im Hintergrund scharren Investoren nervös mit den Hufen.

Trump will’s billig – Powell bleibt teuer. Trump schreit – Powell rechnet. Trump verliert – und merkt’s nicht mal.

Willkommen in der geldpolitischen Realität. Oder wie Trump es nennen würde: „Fake Rates!“